정신 {Jeongsin} // Changlix

XIV

Ich habe da schon so eine Vermutung wie meine Entscheidung ausfallen wird. Und zwar nicht so, wie ich sie gerne hätte.

Changbin Pov:

Etwas außer Atem setze ich mich auf die Fensterbank im Musikraum und sehe aus dem Fenster hinaus. Es ist totaler Irrsinn, dass ich mich extra beeilt habe, nur um früher als er hier zu sein. Dabei hätte ich jetzt sogar immer noch ein paar Minuten Zeit. Schieben wir mein Verhalten bitte einfach darauf, dass ich lange keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen hatte und er mich dazu auch noch so wahnsinnig neugierig macht.

„Hey." Etwas schüchtern betritt der blondhaarige Junge den Raum und schenkt mir ein kurzes Lächeln, bevor eine gewisse Traurigkeit in sein Gesicht zurückkehrt. Eigentlich müsste er mittlerweile ein gigantisches Fragezeichen über meinen Kopf schweben sehen. Ob er mir später vielleicht anvertraut was los ist? Er sieht ein bisschen so aus, als wolle er darüber reden, aber sicher bin ich mir da auch nicht.

„Wartest du schon lange auf mich?" Er sieht mich etwas schüchtern an und setzt sich dann zu mir auf die Fensterbank, woraufhin ich kurz den Kopf schüttle. Wenn er wüsste, dass ich eben fast gerannt bin, um früher da zu sein, wäre das schon irgendwie ein bisschen peinlich. Außerdem würde er dann sicher etwas falsches von mir denken.

„Verrätst du mir wo du mit mir hin möchtest?" Neugierig mustere ich mein Gegenüber, welcher seinen Blick langsam ebenfalls zu mir wandern lässt. Er hat so schöne braune Augen und die Sommersprossen, welche um seine zierliche Nase herum verteilt sind und somit seine Wangen schmücken, gefallen mir sehr. Im Gesamtem betrachtet hat er ein wirklich schönes Gesicht.

„Nein." Er schüttelt langsam seinen Kopf, weshalb ich ihn etwas überrascht ansehe. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Ich dachte er fängt jetzt an total begeistert von diesem Ort zu schwärmen, aber nein. „Ich möchte das es eine Überraschung bleibt und sehen wie du darauf reagierst, wenn wir da sind."

Daher weht also der Wind. Das hätte ich ihm zwar ehr weniger zugetraut, aber es ist ok. So kann ich mich nur noch mehr darauf freuen. Es muss ein wirklich ganz besonderer Ort für ihn sein und vielleicht bin ich am Ende selber ganz begeistert davon. „Einverstanden, dann lasse ich mich mal von dir überraschen."

„Ich habe so einige Überraschungen auf Lager." Er seufzt leise und rutscht langsam von der Fensterbank hinunter, woraufhin er seinen Blick wieder zu mir wandern lässt. Was meint er denn jetzt damit? Etwas verwirrt springe ich ebenfalls von der Fensterbank hinunter und folge Felix schweigend durch die offen stehende Tür des Musikraumes. Ist es nicht eigentlich etwas gutes, wenn man viele Überraschungen auf Lager hat? Warum hat sich das dann gerade bei ihm so negativ angehört?

„Wollen wir dann nachher noch irgendwo essen gehen? Ich würde dich sogar einladen." Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, vergrabe ich meine Hände in meinen Hosentaschen und schlendere gemächlich mit Felix durch die Gänge der Schule. Außer uns scheint niemand mehr um diese Uhrzeit noch hier zu sein. Kein Wunder. Freiwillig würde ich hier auch nicht bleiben wollen.

„Danke für das Angebot, aber ich lehne ab." Er lächelt mir dankend zu, weshalb ich kurz nicke. Es ist zwar schade, dass er es ablehnt, aber es war ja auch nur ein Angebot. Vielleicht klappt es ein anderes Mal. So wirkt es auf mich wenigstens nicht als zu sehr wie ein Date. Ich weiß auch nicht was mein Kopf sich dabei gedacht hat. Felix und ich auf einem Date? Ich kenne ihn so gut wie gar nicht und dazu sind wir beide Männer. Also ich lehne sowas nicht direkt ab, aber ich hatte einem anderen Mann gegenüber noch nie derartige Gefühle. Es wäre einfach ziemlich unwahrscheinlich. Und ob er sowas gegenüber auch so offen ist, wäre dann noch einmal ein ganz anderes Thema.

„Vermissen dich deine Freunde eigentlich nicht?"

***
Irgendwann ist immer das erste mal Binnie ;)