59. Kapitel

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Mit knallrotem Kopf verabschiedete ich mich schließlich von Yoongi und lief peinlich berührt mit Jin und meiner Mutter zu unserem Auto.

„Er scheint nett zu sein." sagte meine Mutter, sobald wir im Auto saßen und mit den Augen rollend stimmte ich ihr zu. „Ja, dass ist er." murmelte ich leise und sah aus dem Fenster.

„Eomma, kannst du mich gleich direkt zu Hobi fahren?" Sie stimmte sofort zu und sanft lächelte ich vor mich hin, während die Häuser Seouls an uns vorbeizogen.

Nervös spielte ich mit meinen Händen, welche in meinem Schoß lagen.
Mit jedem Meter, den wir uns Hoseoks Wohnung näherten, würde ich nervöser.
Was sollte ich zu Hobi sagen, wenn ich vor ihm stand? Wie sollte ich mich verhalten?
Wollte er mich überhaupt sehen? Oder sagte er es einfach nur so?

Lächelnd verabschiedete ich mich von Jin, als wir vor seinem Haus standen und stieg noch kurz aus.
Aufmunternd schloss mein Hyung mich in seine Arme.

„Du schaffst das schon. Immerhin hat er dem Treffen zugestimmt. Wir sehen uns spätestens am Montag." Wir lösten uns und nickend stieg ich zurück ins Auto, damit meine Eomma mich zu Hoseok fahren konnte.

„Wie kommst du später nach Hause?" fragte sie mich, als wir vor der Wohnung anhielten und ich mich abschnallte.

„Ähm, ich denke Hoseok kann mich fahren. Ansonsten laufe ich, danke Eomma." Ich beugte mich lächelnd zu ihr rüber und drückte einen Kuss auf ihre Wange, bevor ich Ausstieg und zur Haustür lief.

Mein Herz klopfte wie verrückt gegen meine Brust und mit leicht zitternden Händen führte ich meine Hand zur Klingel, doch bevor ich sie drücken konnte, klingelte mein Handy.

Ich zuckte Überrascht zusammen und griff nach meinem Handy.

Yoongibär 💜
Vergiss nicht, dass ich dich liebe, Baby.
7:29pm
Yoongibär 💜
Du kannst nicht mehr tun, als für ihn da zu sein.
7:30pm

Ich
Ich bin unglaublich nervös, Yoongi
7:30pm
Ich
Was, wenn er mich eigentlich gar nicht sehen möchte?
7:31pm
Ich
Was, wenn er vor mir zusammenbricht? Er liebt dich, Yoongi
7:31pm
Ich
Und ich kann es ihm nicht mal übel nehmen
7:32pm
Ich
Ich meine ja nur, sieh dich mal an
7:32pm
Ich
Du bist einfach unglaublich
7:33pm

Yoongibär 💜
Baby, beruhige dich. Du drehst bei solchen Gedanken zu sehr auf
7:33pm
Yoongibär 💜
Ich liebe dich. ❤️
7:34pm
Yoongibär 💜
Er hat dem Treffen zugestimmt, wieso sollte er dich nicht sehen wollen?
7:34pm
Yoongibär 💜
Du musst dir selbst vertrauen, Baby. Ich glaube an dich.
7:35pm
Yoongibär 💜
Und jetzt drück auf die Klingel. ❤️
7:35pm

Ich biss mir auf die Lippe und steckte das Handy wieder in meine Hosentasche. Ich atmete tief durch und drückte schließlich endlich auf die Klingel, über welcher in geschwungener Schrift ‚Jung' geschrieben stand.

Vor lauter Nervosität zitterten meine schwitzenden Hände etwas und schluckend rieb ich sie aneinander, bis das altbekannte Summen erklang, was mich dazu brachte die Haustür aufzudrücken.

Tief durchatmend lief ich die Treppe hinauf, bis ich vor Hobis Wohnungstür stand und sachte an dieser klopfte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als Hobi die Tür öffnete.

Nervös lächelte ich ihn an, was er leicht erwiderte.
Verwundert über seine mittlerweile roten Haare musterte ich den Älteren kurz.
„Hey, Hobi." murmelte ich leise und spielte mit meinen Fingern.

„Jimin...komm ruhig rein." erwiderte Hoseok genauso leise und schritt etwas zur Seite, damit ich hinein konnte.

So wie immer, zog ich meine Jacke, wie auch die Schuhe aus und folgte Hobi in sein Wohnzimmer, wo wir uns auf das riesige und unglaublich bequeme Sofa setzten.
„Was ist mit deinem Auge passiert?" fragte er verwundert und seufzend fuhr ich mir durch die Haare.

„Yoongi und Baekhyun...sind aufeinander losgegangen, als ich dazwischen gehen wollte, hat Baek mich erwischt." Ich zuckte mit den Schultern. „Sieht schlimmer aus, als es ist."

„Baekhyun..." murmelte Hobi und sah nervös auf seine Hände. „I-ich..." er holte tief Luft.
„H-hat er...Y-Yoongi...hat er erzählt, w-was passiert ist...?" Hoseoks Unsicherheit war stark herauszuhören, weshalb ich nach seiner Hand griff und sie in meinen hielt.

„Ja, hat er, ich hoffe das das okay für dich war.." flüsterte ich und suchte den Blickkontakt zu ihm. Hobi nickte vorsichtig.

„Es tut mir unglaublich leid, was zwischen Dir und Baekhyun passiert ist, Hobi. Hätte ich es gewusst, hätte ich Baek auch nie an mich heran gelassen." seufzte ich.
„Dieser Bastard sollte seine gerechte Strafe bekommen." brummte ich und strich mit meinem Daumen über Hobis Handrücken, um ihn etwas zu beruhigen.

„J-ja...a-aber wie.." Der ältere unterdrückte sichtbar die Tränen und sah mir verzweifelt in die Augen.
„Das würde mir jetzt doch niemand mehr glauben."

Ich drückte seine Hände kurz und lächelte ihm aufmunternd zu.
„Auf der Klassenfahrt ist so einiges passiert, Hobi. Und zwar mit genügend zeugen. Wir schaffen das schon. Er bekommt seine gerechte Strafe." Hobi sah mich fragend an.

„Was ist passiert?" seine Stimme war noch immer leise, jedoch schon kräftiger, als vorher.
„Naja, Körperverletzung, sexuelle Belästigung, verbale Gewalt, Baekhyun hat natürlich uns alle provoziert indem er Yoongi, dich und mich beleidigt hat. Aber lass uns das wann anders besprechen. Yoongi möchte mit seinem Anwalt reden, ob es Chancen gibt, einen Prozess gegen ihn zu gewinnen." seufzte ich und schenkte Hobi ein aufmunterndes Lächeln.

„Eine viel wichtigere Frage ist, wie es dir geht?" fragte ich vorsichtig nach und schien dabei irgendeinen Knopf in ihm gedrückt zu haben, denn plötzlich fing seine Unterlippe an zu zittern und er blinzelte immer wieder, um aufkommende Tränen zu unterdrücken.

Mit einem schlechten Gewissen rückte ich näher an ihn heran und legte einen Arm um seine Schulter, um ihm nicht zu nahe zu treten. Ich wusste ja nicht, ob er sich in meiner Nähe noch wohl fühlte.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht zum weinen bringen." murmelte ich und Hobi sah mit geröteten Augen zu mir.

„Schon gut. Ich bin sowieso zur Zeit nur noch am weinen." flüsterte er und rieb sich über die Augen. Schluckend musterte ich ihn.
„Ich verstehe dich. So ging es mir auch." murmelte ich.

Hoseok schluchzte auf und zog mich in eine dicke Umarmung. „Es tut mir so unendlich leid, dass das passiert ist, Jimin! I-ich konnte ja nicht wissen, d-dass er...mit Dir zusammen war." beruhigend strich ich meinem Hyung über den Rücken und kraulte ihn etwas.

„Schon gut, Hobi. Ich bin hier um dich zu trösten, nicht damit du dich tausend mal bei mir entschuldigst." Ich strich ihm durch sein Haar, als er seinen Kopf in meiner Halsbeuge versteckte.

„Und außerdem wusstest du nicht, dass er mit mir zusammen war, ich wusste es diese Woche über wohl." flüsterte ich und schluckte die Tränen herunter.
„Es tut mir leid, Hobi." Die erste Träne bahnte sich aus meinem geschlossenen Auge und schluchzend drückte ich mich fester an ihn.

Is our love enough? | YOONMIN |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt