|2|

3.5K 70 20
                                        

"Ich fahre dich zur meiner Arbeit. Du wirst das berufliche Leben kennenlernen und wirst auch dazu lernen.", erklärt meine Mutter ernst.

Ich öffne meinen Mund um zu widersprechen denn ihr Befehl gefällt mir so gar nicht. Doch sie blickt mich wieder so streng an und gibt mir ein Zeichen zu schweigen. Mit ihr zu streiten ist das aller letzte was ich will.

Die ganze Fahrt über schweigen wir nur und ich spüre schon die bösen Blicke meiner Mutter. Ich will einfach nicht zur ihrer Arbeit. Ich kann niemals so ein Beruf ausüben denn ich bin nicht so wie sie auch wenn sie es sich wünscht.

Meine Mutter fährt in ein großes Parkhaus. Direkt dahinter ist ein riesen Hochhaus von dem ich gleich ein komisches Gefühl der Angst kriege.

Sie steigt aus und schnappt sich ihre teure Handtasche dabei beobachtet sie mich.
"Steig aus.", befiehlt sie mir.
Ich reiße die Tür auf und springe mit meiner Louis Vuitton Tasche aus dem Auto.

Meine Mutter gibt mir ein Zeichen ihr zu folgen. Wir treten in die große Eingangshalle ein wo ein die Security meine Mutter lächelnd begrüßt. Die Etage ist fast komplett leer und total still nur die Schuhe meiner Mutter machen ein hallendes Geräusch. 

Das Hochhaus wirkt sehr traurig und monoton. Es gibt mir kein schönes Gefühl in diesen blau, grau Tönen länger zu bleiben.
Wir steigen in den Aufzug und meine Mutter drückt elegant auf dem Knopf des achten Stockwerkes (keine Ahnung wie das geht).

Die Aufzugsfahrt war sehr unangenehm denn die strengen Blicke meiner Mutter blitzten andauernd zu mir als würde sie darauf achten, dass ich nicht abhauen kann.

Wir laufen den langen Gang entlang wo viele große Büros eingeteilt sind. Das Büro meiner Mutter liegt am anderen Ende des etwas zu engen Ganges. Sie reißt die Tür auf und befiehlt mir, mich irgendwo hinzusetzen.

"Hier wirst du heute bleiben und dich nicht vom Fleck rühren. Ich werde meine Arbeit erledigen und du wirst konzentriert zuschauen.", befiehlt sie mir als wäre das die wichtigste Sache der Welt. Wie sie es liebt Befehle auszuteilen.

Meine Mutter begebt sich hinter ihrem Schreibtisch und schaltet ihr Computer an. Dabei zieht sie einige Ordner aus der Schublade und durchblättert die Dokumente.
Immerwieder schaut sie zu mir hoch um sicherzugehen, dass ich ja nicht was anderes mache. Langsam geht mir das alles auf die Nerven.

Ich schaue mich in ihr Büro um. Es ist sehr groß und modern eingerichtet. Die Fenster sind auch sehr groß und bieten ein Ausblick auf ein Teil Berlins. Das alles sieht so kalt aus wie das Herz meiner Mutter. Dieser Raum widerspiegelt ihr Inneres. Perfektionismus.

Es wiedert mich schon etwas an. Wenn das meine Zukunft sein soll dann weiß ich nicht mehr ob ich überhaupt etwas machen soll. Trotzdem schaue ich mich nach einem Fluchtweg um denn alles wäre mir lieber als meine Mutter stundenlang bei ihrer Arbeit zu beobachten.

Nach 2 sehr langweiligen Stunden, räumt meine Mutter alle Ordner wieder weg und erhebt sich.
"Ich muss zu einer Versammlung. Du kannst nicht mit aber das heißt nicht, dass du nichts machen sollst.", verkündet sie.

Ich schweige nur und ich weiß wie sehr sie es hasst wenn ich nicht Antworte.
"Steven ist ein Kollege von mir in der unteren Abteilung. Du wirst ihn schon finden. Richte ihm aus, dass ich dich geschickt habe und er dir eine Aufgabe geben soll. Ich muss jetzt auch dringend los.", erklärt sie ungeduldig.

Sie runzelt die Stirn weil ich immernoch schweige.
"Ja, Mutter.", antworte ich schließlich.
Sie schnappt sich ihr Handy und ihre Jacke bis sie auch hinausstürmt.

Also muss ich jetzt wohl zu diesem Steven. Ich stehe auf jedoch bleibe ich vor dem Fenster stehen. Unten auf der Straße kann ich mehrere Läden erkennen.

Arbeit oder shoppen? Die Vorstellung neue Kleidung zu kaufen ist nur zu verlockend. Ich brauche Hilfe weshalb ich meine Schwester anrufe.
"Alina?"
"Ja, was ist?", antwortet sie genervt.
"Ich bin gerade im Büro von Mama und sie will, dass ich jetzt bei einem Steven arbeiten soll aber ich habe keine Lust und da unten gibt es eine Menge Läden. Was soll ich tun?", frage ich.
"Ey, keine Ahnung aber wenn du die Gelegenheit hast einkaufen zu gehen dann bitte kauf mir ein Kleid.", antwortet sie lustlos.

"Nein, da musst du schon selber kommen. Woher soll ich wissen was du willst?", erkläre ich.
"Na schön. Dann komm ich halt. Wir treffen uns dort irgendwo.", sagt sie und legt schließlich auf.

Ich versuche so unbemerkt wie es nur geht in den Aufzug zu steigen und schließlich an der Security vorbeizukommen. Ich husche schnell durch den Eingang und begebe mich zur gegenüberliegenden Straße.

Die Straße ist überfüllt von Menschen aus der Oberschicht. Es sind überall Läden und auch Boutiquen von den größten Marken. Hier wohnen auch nur die, die es sich auch leisten können.

Nach 20 Minuten kommt meine Schwester mit ihrem Maserati hierher. Sie trägt ihren Pelzmantel und eine teure Sonnenbrille. Alina gehört zu den Menschen die gerne mit ihrem Reichtum protzen. Selbst zu Hause läuft sie mit schicken Sachen rum obwohl ich immer mit Jogginghose komme.

Wir sind sehr verschiedene Menschen. Sie ist komplett blond, hat grüne Augen, ist eher dünn und hat nur wenig Kurven, ihre Hautfarbe ist blass und sie ist eher hochnäsig, ehrgeizig und ist zudem noch beliebt bei ihren Freunden.

"Gehen wir jetzt oder willst das Mama uns beide umbringt?", fragt sie wieder so hochnäsig wie ich es nur von ihr kenne.
Ich verdrehe genervt die Augen und laufe mit ihr zu den verschiedensten und teuersten Läden.

_______________________________________

Hoffe das euch die Geschichte bis jetzt gefällt. Sorry wegen den Rechtschreibfehlern.

Für uns || Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt