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Als ich einen kurzen Blick auf den ekelhaften Mann werfen konnte, überflutet mich Angst aber auch Erleichterung. Natürlich ist es Capi.

Eine andere Frau reißt die Tür auf und Anastasia drückt mich auf die Rückbank.
,,Lasst mich!", kreische ich.
Ich trete und schlage um mich herum aber vergeblich. Nach einigen Sekunden sitze ich auf der Rückbank und Capi rast weg.
Auch den Kampf mit den Tränen habe ich verloren.

,,Keine Sorge. Ich werde dich schon nicht anfassen. Ich möchte einfach nur reden.", sagt er ruhig.
Ich versuche regelmäßig und ruhig zu atmen während ich tief in den Sitz sinke.
Seine Worte sind mir nicht wirklich bewusst.

Die Türen sind verriegelt, die Fenster zu.
Einen Ausweg werde ich hier nicht finden.
,,Emma!", schreit er mich aus meinen Gedanken raus.
Ich zucke heftig zusammen und starre zum dem Teil seines Gesichtes, dass ich von hinten sehe.
,,Ich will dir nur helfen!", ruft er.
,,Wobei?", finde ich meine Stimme und schlucke schwer.

,,Man lässt dich eine Woche aus den Augen und du... Du landest als Prostituierte auf der Straße?", fährt er fort.
,,Ich bin keine Prostituierte! Aber du fährst anscheinend auf die ab!", schreie ich zurück.
Ich höre ein tiefes seufzen.

,,Ich habe dich gesucht. Ich habe mir Sorgen gemacht als du abgehauen bist!", erwidert er.
,,Hauen die Frauen, die du hier mitnimmst auch nicht nach einer Nacht ab?", entgegne ich.
,,Verdammt, du verstehst das einfach nicht." Er schüttelt den Kopf und fährt weiter so schnell, wie üblich.

,,Was verstehe ich nicht?"
,,Nicht so wichtig. Als ich gesehen habe, dass du hier auf der Straße bist dann wollte ich dich nur da rausholen. Willst du zu mir oder soll ich dich nach Hause fahren?", fragt er vorsichtig.
Seine Erklärung ergibt tatsächlich Sinn. Aber ich will ihm einfach nicht glauben.

Ich will nicht nach Hause aber auch nicht zu ihm und ich kann auch nicht ewig lange bei Justin bleiben.
,,Ich fahr dich nach Hause.", sagt er und konzentriert sich weiter auf die Straße.
,,Nein.", sage ich.
Wieder seufzt er.

Ich habe meine kleine Panikattacke vergessen und blicke nun still aus dem Fenster. Er fährt nicht zu mir nach Hause.
Irgendwann parkt er am Straßenrand, wartet bis ich das Auto verlasse und führt mich dann zu einer Wohnung.
Eine moderne und große Wohnung aber die Wände sind kahl und die Raüme haben nur die wichtigsten Möbel.

,,Fühl dich wie zu Hause.", sagt er verlegen und verschwindet in irgendeinem Raum.
Ich setzte mich auf das große schwarze Sofa und blicke schüchtern in die Leere. Meine Knie zusammen gedrückt und die Hände auf mein Schoß gefaltet.
Es ist sehr still hier.
Zu still, dass es mich wahnsinnig machen könnte.

,,Hast du Hunger?", höre ich ihn hinter mir sagen.
Ich drehe mich um und schaue in seinen funkelden Augen.
Manchmal habe ich das Gefühl, ich sehe Flammen in diesen Augen.
Wir starren uns einige Sekunden an bis er diese komische Situation unterbricht.
,,Tut mir leid. Ich habe dich benutzt und dich dann auch noch scheiße behandelt.", sagt er entschuldigend.
,,Schon ok.", gab ich von mir.

Nichts ist ok aber er tut mir leid. Er trägt eigentlich nicht wirklich eine Schuld dafür.
Er setzt sich breitbeinig neben mich und zieht die Gucci Cap tief in sein Gesicht während er auf den Boden starrt.
,,Ich dachte, du wärst nicht auf ein One Night Stand aus.", murmelt er.
,,War ich auch nicht aber ich dachte du."

Irgendwie stehen wir uns im Weg.
,,Wieso dachtest du das?", frage ich und mein Blick huscht zu seiner Hand.
,,Deine Schwester hat das gesagt."
,,Miese Hure.", zische ich.
,,Wieso? Liegt dir etwa was an mir?", fragt er und sein typsiches Grinsen kehrt zurück.

,,Hä?"
,,Ne, nichts hä. Eine Antwort will ich, Guccimädchen.", fordert er und sein Grinsen breitet sich aus.
Lachend schüttle ich mit dem Kopf und wende mich ab.
Ich spüre seine warme Hand an meinem Hals, die hoch zu meinem Kinn klettert und mein Gesicht zu ihm dreht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 23, 2019 ⏰

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