Capital Bra
Wie gebannt schaue ich in den Himmel und beobachte zwischendurch wie Emmas Augen den Sternen folgen.
Immer wieder kommt mir der Gedanke, dass ich nicht hier sein sollte, dass ich nichts mit Emma zu tun habe und ich sie kaum kenne. Wenn ich es mir so recht überlege will ich sie auch gar nicht in meine Lage bringen weil sie scheint noch ein unschuldiges Mädchen zu sein und sie gehört ganz sicher nicht zur meiner Welt.
Trotzdem finde ich sie sehr hübsch und sie scheint einen guten Eindruck zu hinterlassen.
,,Machst du das immer?", fragt sie mich nach gefühlt einer Stunde.
,,Was?"
,,Dich mit Frauen treffen und in den Himmel starren?", fragt sie vorsichtig als würde sie versuchen mich nicht zu verletzen.,,Nein, mit Frauen mach ich eigentlich was anderes.", antworte ich grinsend.
,,Eigentlich?", wiederholt sie.
,,Du hast ja keine Lust auf-", setzte ich an.
,,Ja, ich habe es verstanden.", unterbricht sie mich leicht beschämt.Mir ist komplett bewusst, dass das hier nur so eine Sache für eine Nacht sein soll. Natürlich läuft hier nichts ernstes. Das tat es auch nie.
Aber ich wusste auch, dass sie auch nicht mit mir schlafen will. Trotzdem bin ich gekommen, ohne Grund. Es waren doch zu viele Joints.Sie springt auf aber versucht auch gleichzeitig ihr Oberteil zu verdecken denn man kann durchsehen. Das ist schon ein Zeichen, dass sie keine Kahba ist.
Sie läuft in ihr Haus aber ich rufe ihr nach:
,,Wohin?"
,,Ich geh mich umziehen.", ruft sie.Ich steh auf und folge ihr. Während sie sich umzieht, schaue ich mich in ihr Haus um. Meiner Meinung nach ist das Haus mir viel zu groß und es ist übertrieben dekoriert. Nicht so ganz mein Geschmack.
Irgendwann auf einen kleinen Tisch finde ich ein Familienfoto.
Darauf sieht man zwei kleine Mädchen die von einer Frau und einem Mann in den Arm genommen werden. Eines der Mädchen ähnelt sehr Emma.,,Ja, das bin ich.", höre ich von hinten. Ich zucke zusammen und drehe mich um. Emma blickt nostalgisch auf das Bild.
,,Unsere Familie ist nicht so perfekt wie es dort aussieht.", sagt sie traurig und das Funkeln ihrer Augen verschwindet.Ich merke erst jetzt, was für schöne Augen sie hat. Ihre Augen sind sehr hell aber wunderschön, dass man sich in ihnen verlieren könnte.
Ich will den Moment nun wirklich nicht zerstören weshalb ich das Bild wieder hinstelle und wegtrete.,,Du musst nicht darüber reden.", sage ich verständnisvoll.
,,Aber ich würde gerne.", erwidert sie ernst. Da wir warscheinlich im Schlafzimmer ihrer Eltern sind setzte ich mich vorsichtig auf die Bettkante.
Sie tut es mir gleich.
,,Ich fühle mich hier seit einiger Zeit nicht mehr so wohl. Irgendwie kann ich weder meine Familie noch all meine Freunde sehen denn ich habe genug von ihnen.",,Was meinst du?", frage ich und versuche so unaufdringlich zu klingen wie es nur geht.
,,Ich liebe meine Eltern, keine Frage und selbst meine Schwester bedeutet mir unendlich viel obwohl ich mir nicht einmal sicher bin ob sie diese Meinung teilt aber ich habe bemerkt, dass ich nicht zu ihren Vorstellungen gehöre. Meine Freunde sind entweder genauso wohlhabend oder noch reicher weshalb auch sie hohe Erwartungen haben. Aber ich bin so wie ich bin und gehöre einfach nicht dazu."Ich nicke und versuche ernst zu klingen. Teilweise kann ich sie verstehen aber auch nicht. Immerhin komme ich nicht aus so guten Verhältnissen wie sie. Wir leben in zwei verschiedenen Welten.
Sie schaut betrübt auf den Boden. Obwohl ich sie nicht kenne, merke ich, dass sie sich in sich kehrt. Immer mehr und mehr.Sie tut mir wirklich leid denn sie ist wirklich sehr hübsch und nett. Sie hat definitiv besseres verdient aber ich fürchte ich kann nicht helfen. Meine Welt ist zerstört und alle Leute in meinem Umkreis ziehe ich unwissend in den Dreck. Lieber halte ich sie raus bevor noch was passiert.
Die Stimmung kippt fast komplett denn wir schweigen seit gefühlt einer Ewigkeit.
,,Ich hasse es reich zu sein.", fügt sie noch hinzu.,,Du versinkst in Selbstmitleid.", bermerke ich.
Sie blickt auf und schaut mich verdutzt an.
,,Was meinst du damit?", fragt sie als ob ich sie beleidigt hätte. Schnell versuche ich meine Worte zu korrigieren.
,,Ich würde dir gerne helfen aber du solltest so nicht denken. Es gibt Menschen die machen schlimmeres durch.", erzähle ich.Sie zögert kurz aber nickt dann.
,,Ja, warscheinlich hast du recht.", sagt sie. Dieses "Warscheinlich" zeigt mir, dass sie genauso wenig wie ich über dieses Thema reden möchte. Ich laufe aus dem Zimmer raus und laufe langsam zur Tür.
,,Du willst schon gehen?", fragt sie enttäuscht.Ich drehe mich um und schaue wieder in ihren hellblauen Augen. Sie scheint wirklich einsam zu sein weshalb ich mich dazu entscheide ihr noch etwas Gesellschaft zu leisten.
Sie bietet mir Alkohol an und wir reden und trinken bis spät in die Nacht.Sie wurde immer offener und zeigt ihre humorvolle, selbstbewusste Seite. Um 2 Uhr entscheide ich mich schließlich zu gehen bevor ich mich noch so betrinke, dass ich nicht mehr fahren kann. Auch wenn es Spaß gemacht hat, würde ich niemals mehr von ihr wollen. Sie ist zu unschuldig.
,,Auf Wiedersehen, Capi.", verabschiedet sie sich und winkt freundlich. Ich nicke ihr zu und fahre weg.
Auf Wiedersehen, Guccimädchen.

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Für uns || Capital Bra
FanfictionCapital Bra Fan-Fiction Warnung⚠️: Sexuelle Szenen, Gewalt und Drogenkonsum sind in der Geschichte vertreten. Alles ist frei erfunden und entspricht nicht der Realität! Viel Spaß! #3 fanfiction #4 deutsch #1 musik