Vierzehn

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Pov Newt

Ich geb's auf.

Hier sieht alles gleich aus!

Überall liegen Trümmer herum und von Konstantin oder Sophia war keine Spur zu sehen.

Haben sie mich verlassen?

Erschöpft und durstig ließ ich mich an einer Hausmauer im Schatten nieder und schloss die Augen.

Wenn ich sie nicht finden kann, dann finden Sie vielleicht mich.

Wollen sie mich überhaupt finden?

"Hey! Newt!", wurde ich von einer Stimme geweckt.

Verschlafen öffnete ich die Augen, welche ich jedoch sofort wieder zusammen kniff, da mich die Sonne blendete.

"Geht es dir gut?", fragte mich die Gestalt, welche sich als Konstantin entpuppte.

Ging es immer.

Ich nickte nur mit dem Kopf und nahm dankend seine Hand an, an der er mir auf die Beine half.

"Sicher?", forschte er nach und zog eine Augenbraue nach oben.

Verwirrt sah ich ihn an.

"Was sollte denn mit mir los sein?", fragte ich.

Mit dem Kopf nickte er auf meinen Arm.

Ich folgte seinem Blick und mir ging ein Licht auf.

"Ja. Alles bestens. Tut nicht mehr weh", log ich.

In Wahrheit brannte es höllisch und der getrocknete Stoff meines Pullis juckte tierisch.

Ich will es loswerden.

Aber das musste Konstantin ja nicht wissen.

"Wie ist das eigentlich passiert?", fragte er.

Ich seufzte und fing dann aber an zu erzählen: "Ich war auf der Suche nach einem Laden. Da ich keine Ahnung hatte, wie so etwas überhaupt aussieht, bin ich einfach in ein Gebäude hinein gegangen und habe mich ein bisschen umgesehen. Weil in einem Zimmer so ein komischer Kasten war, der schwarz weiß geflimmert hat, habe ich diesen Raum schnell verlassen und eine schwere Eisentür gefunden, die in einen Keller führte. Ich dachte, dass da vielleicht ein paar Lebensmittel zu finden wären, weshalb ich in den Keller ging. In dem Keller war es dunkel, weshalb ich meine Taschenlampe nahm, damit ich etwas sehen konnte. An der Wand habe ich einen Lichtschalter gefunden welchen ich, warum auch immer, betätigt habe. Wie erwartet ging das Licht nicht an, doch die Glühbirne der Lampe zersprang. Ich habe mir nicht sonderlich viel dabei gedacht und bin einfach vorsichtig weiter gegangen. Als ich einmal kurz hinter mich geguckt habe und mich dann wieder umdrehte, stand ein Crank vor mir. Eine Zeit lang passierte nichts, dann bin ich weggerannt. Selbstverständlich ist der Crank mir gefolgt. Ich bin nach draußen gerannt, habe kurz angehalten, warum auch immer, und wurde dann vom Crank zu Boden gerissen. Er hat mir in den Arm gebissen und ich habe wild um mich geschlagen. Irgendwie habe ich es geschafft, ihm das Genick zu brechen. Dann habe ich überlegt, wie ich die Blutung am besten stoppen könnte und habe kurzerhand mein Hosenbein verkürzt."

"Wow. Das war... Detailreich", stammelte Kosntantin vor sich hin.

"Sorry, wenn du die Kurzfassung wolltest", entschuldigte ich mich sofort.

"Nein. Nein. Kein Problem. Hast du denn wenigstens etwas gefunden?", fragte er weiter.

Ich nickte.

"Zwar nichts zu Essen oder Trinken, aber eine Karte", sagte ich dann.

"Wo hast du die gefunden?"

Ich musste ein kurzes Auflachen unterdrücken, bevor ich antwortete.

"Naja. Sie war in meiner Hosentasche", sagte ich schulterzuckend.

"In deiner Hosentsche? Und dann hast du sie jetzt erst gefunden?", fragte er ungläubig.

Ich hatte nicht das Bedürfnis, meine Hosentaschen zu untersuchen.

"Naja. Ich hab in den Hosentschen nach etwas gesucht, womit ich meinen Arm verbinden könnte. Ich habe vorhin erst bemerkt, dass ich noch die Hose von WCKD an habe. Ich dachte, dass ich da vielleicht etwas brauchbares hinein getan habe. Dabei fand ich die Karte."

Konstantin seufzte.

"Naja. Ist ja jetzt auch egal. Weißt du denn wenigstens, wo genau wir gerade sind?"

"Ja. Das konnte ich relativ schnell herausfinden."

"Gut. Dann schlage ich jetzt mal vor, dass wir Sophia suchen gehen. Nicht, dass sie sich in irgendeine Scheiße reingeritten hat und ohne Hilfe da nicht mehr heraus kommt", meinte Konstantin dann und fing schnurstracks in eine Richtung.

Es wäre typisch für sie.

Ich hatte keine andere Wahl und folgte ihm einfach, in der Hoffnung, dass er sich halbwegs in dieser Stadt zurechtfand.

Immer wieder sah Konstantin nach links und rechts, drehte sich ab und zu um und sah in einige Gebäude rein.

Doch vergebens.

Sophia war nirgendwo zu finden.

"Kann es sein, dass sie am anderen Ende der Stadt auf uns wartet?", warf ich vorsichtig ein.

Konstantin schien kurz zu überlegen.

Dann nickte er.

"Ja. Das kann natürlich sein. Komm. Vielleicht treffen wir sie da!", sagte er euphorisch und rannte fast durch die Stadt.

Kopfschüttelnd folgte ich ihm.

Warum musste er rennen?

Kann er nicht mal Rücksicht auf mich nehmen?!

Hat man jemals Rücksicht auf mich genommen?

The flare I survived | NewtmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt