열세

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Direkt als ich meine Augen wieder öffne, kann ich verschwommen ein Licht erkennen, bevor sich mein gesamtes Bilckfeld schwarz färbt und ich vollkommen abschalte und nichts mehr spüre.

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PoV Jungkook

Es ist endlich wieder Freitag. Der Tag in der Woche, wo ich abends mein Zimmer verlassen kann, ohne die ständige Angst, Jimin kommt um die Ecke.

Gelassen beschließe ich nach draußen zu gehen, um eine zu rauchen. Auch eins der Dinge, die ich nur heute machen kann. Ich bin nicht gerade stolz darauf, dass ich rauche, doch es lässt mich wenigstens etwas entspannt sein und ich vergesse für einen kurzen Augenblick meine Sorgen.

Wie es typisch ist, ist das Schulhaus völlig leer. Die meisten sind hinter der Schule, im Gemeinschaftsraum oder in ihrem Zimmer. Außer Namjoon, welcher statt in seinem Zimmer in Jins ist. Zwar weiß Hoseok von deren Beziehung, aber trotzdem probieren sie „Pärchen-Aktivitäten" zu vermeiden, wenn er da ist.

Auch, wenn niemand hier ist, öffne ich die große Eingangstür, oder für mich wohl eher Ausgangstür, aus Gewohnheit vorsichtig und möglichst leise. Als im ersten Moment niemand zu sehen ist, will ich gerade erleichtert ausatmen, doch statt dessen bleibt meine Atmung für ein paar Sekunden aus.

Auf dem Boden liegt ein Junge mit blauen Haaren. Ohne sein Gesicht erkennen zu können, weiß ich, dass es sich um Taehyung handeln muss.

Wahrscheinlich wird mich Jimin umbringen, wenn er das erfährt, aber ich kann nicht anders, als sofort zu ihm zu rennen, um ihm zu helfen. Was soll ich auch tuen? Ihn hier so hilflos liegen lassen? Das wäre unmenschlich und ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Auch wenn ich weiß, dass er mich im Gegensatz liegen gelassen hätte...
Oder? Jedenfalls glaube ich das.

Ich greife mit meiner einen Hand unter seine Kniekehle und mit der anderen zu seinem Rücken. Vorsichtig hebe ich ihn hoch, so dass ich ihm im „Braut-Style" trage, wobei sich sein Kopf an meiner Brust befindet.

Die kleine Platzwunde an seiner Stirn habe ich auch nicht übersehen. Genau so wenig wie den Rest seines Gesichtes. Langsam fahre ich mit meinen Augen sein Gesicht entlang. Ich habe zwar gemerkt, dass er hübsch ist, aber so schön?

Alles passt perfekt. Seine Augen mit den schönen Wimpern, seine niedliche Nase und der kleine Leberfleck der sie schmückt. Seine zarte Haut und natürlich seine wunderschönen weich aussehenden Lippen, an welchen ich kurz hängen bleibe.

Leicht schüttele ich meinen Kopf, um diesen Gedanken an seine Schönheit los zu werden und stattdessen schnell los zu gehen, um ihn zur Krankenschwester zur bringen.

Da keine meiner Hände frei ist, klopfe ich mit meinem Knie. Erst jetzt fallen mir wieder diese Schmerzen an meinem Brustkorb auf, die durch das Tragen wieder schlimmer wurden.

Einer der Krankenschwestern öffnet die Tür und ihr Blick fällt direkt auf, den immer noch bewusstlosen, Taehyung. Sofort handelt sie, öffnet die Tür und zeigt mir die Liege, wo ich ihn hinlegen soll. Während sie sich um ihn kümmert, kommt eine der anderen zu mir.

„Hallo junger Herr. Können Sie mir sagen was mit Ihrem Freund passiert ist?"

„Nein... nicht wirklich. Ich habe ihn gerade so vor der Haustür gefunden und bin direkt hier her gelaufen."

„Okay, dann werden wir jetzt ein paar Untersuchungen durchführen und Ihnen das Ergebnis schnellst möglich mitteilen. Wenn sie wollen können Sie bis 22:30 Uhr bleiben. Danach ist hier Nachtruhe. Setzen Sie sich doch dort hin."

Sie deutet auf einen Stuhl direkt neben Taehyung. Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist hier zu bleiben, vor allem habe ich Angst, dass er aufwacht und mich sieht, aber ich will unbedingt wissen wie es ihm geht. Ich weiß selber nicht genau warum.

Nach gefühlt einer halben Stunde kommt eine der Ärztinnen auf mich zu. In der Zwischenzeit habe ich ihn genauer betrachtet und mein Blick fiel auf seinen sehr dünn aussehenden Arm. Mir war noch nie aufgefallen, dass er so dünn ist.

„Ihr Freund ist in einem stabilen Zustand. Wahrscheinlich ist er umgekippt, da ihm Nährstoffe fehlen und er ganz schön abgemagert ist. Wichtig wird für ihn seien viel zu trinken und zu essen und Stresssituationen zu vermeiden. Ich würde Sie jetzt auch bitten zu gehen. Sie können morgen ab 6:00 Uhr wieder her kommen. Wie ist ihr Name? Dann kann ich ihm ausrichten, dass Sie ihm geholfen haben. Falls er aufwacht."

Sofort fange ich nervös an vor mich hin zu stottern. Sollte ich ihr den Namen sagen? Vermutlich wird er es lieber nicht wissen, als zu wissen, dass ich es war. Und so erfährt auch Jimin nichts davon. Ich muss mich nur geschickt rausreden, was nicht gerade meine Stärke ist.

„Ähm... nein schon gut. Ich bin kein Freu-... also doch, aber... ähm... ich erzähle es ihm selbst. Ich muss jetzt auch los. Tschüss!"

Schnell verlasse ich den Raum. Trotzdem ist mir der verwirrte Blick der Ärztin nicht entgangen. Das war ja mal mega unangenehm, aber was sollte ich tun? Es ist wohl das Beste, wenn er unwissend bleibt.

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тıll мч sυи goes doωи | νĸօօĸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt