Kapitel 5.

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Verdammt, war ich den wirklich so unsichtbar in ihrer Welt ? Ich wusste ich machte mich zum Deppen, aber sie war es mir Wert. Ich fing an zu husten , lauter und lauter - als wär ich kurz vorm ersticken. Alles nur um einmal Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

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Sie hatte Kopfhörer an und blickte geradewegs zur Straße. Ich krümmte mich nach vorne, bis sie endlich ihren Kopf in meine Richtung drehte. Sie kam besorgt auf mich zu. Endlich. „Hey, ist alles okay ? Kann ich was für dich tun?"- „Nein, nein... alles gut ich habe mich nur verschluckt." - „ Muss wohl etwas größeres gewesen sein.", sagte sie frech. Ich lächelte sie an. Sie blickte mir kurz in die Augen und wollte sich auch gleich wieder von mir abwenden, doch ich hielt sie ab; „Schöne Kette hast du da, bist wohl meine Landsfrau." - „ Also eigentlich trag ich die nur aus Spaß." , entgegnete sie mir ironisch. Sie war schlagfertig und das mochte ich so an ihr. Ihre goldene Adlerkette funkelte, wie ihre Augen. „ Aus welcher Gegend stammst du denn?" - „ Aus Podujevë." - „ Wow, so siehst du auch aus. Ich übrigens auch..." - „Wie bitte?" - „Versteh mich nicht falsch, aber du strahlst etwas aus das ich nicht in Worte fassen kann." - „ Okay?Danke?" , sie runzelte die Stirn und steckte ihre Kopfhörer wieder ein. Ich schämte mich, denn das waren Sprüche die ich bei irgendwelchen anderen Weibern bringen konnte, aber nicht bei ihr.

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Mein Handy klingelte, Luisa, wer sonst. Ich ging nicht ran. Ich hatte kein Bock mich mit der alten zu befassen. Sie rief wieder an und da kam auch schon der Bus. Besa, drehte sich noch kurz zu mir und lächelte. In dem Moment wollt ich nichts anderes als ihre Hand zu nehmen und irgendwo abzuhauen. Sie stieg in den Bus und fuhr fort. Als der Bus aus meinen Augen war, schüttele ich meinen Kopf, um wieder zu mir zu kommen. Ich war schon im Film, schon in tiefsten Gedanken. Luisa hatte ohne Unterbrechung angerufen. „ Gott eyy..." , verfluchte ich sie und ging dann doch ran. „ Granit, wieso gehst du nicht ran wenn ich dich anrufe?" - „ Was juckt dich das? Was willst du?" - „Bist du schon zuhause?" - „Ja, klar." - „ Okay, kommst du später vorbei?" , fragte sie mich mit einer Anspielung.

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