Heartbeats

Kapitel 2

Das imposante alte Jagdschloss, mit dem großen Park und dem, im zugehörigen Wald verstecktem, Spielplatz lag grau vor uns. Die Laternen leuchteten gerade mal so hell, dass wir bis zu dem Großen, hellhölizgem Eingangstor sehen konnten. Dank der paar erleuchteten Fenster, fanden wir auch den Weg dorthin. Dort zog Hanna an der Kordel der großen Türglocke, und der starke, und doch so liebliche Ton wehte durch die kalte Novemberluft. Zu dieser Jahreszeit wurde es sehr schnell dunkel. Es war gerade mal fünf Uhr, und über uns war der Himmel schon Rabenschwarz. Die Wolken verdeckten die Sterne, aber der Schein des Vollmondes fand einen Weg durch Nebel und Wolkenmasse. Eine große dünne Frau mit braunem Bob, einem freundlichem Gesicht und lachfalten öffnete. "Hallo ihr zwei, kommt herein!" sagte sie, machte den Weg frei, und zog sich ihren roten Samt - Bademantel enger um die dünne Taille. "Guten Abend, Frau Erlar" begann Hanna, und ich führte weiter:"Wie geht es so?".
Daraufhin bekamen wir die übliche Antwort, ihr ginge es super, aber mit sovielen Kindern, und nur drei Angestellten, sei es nicht einfach, zu hören. Sie bedankte sich dass wir helfen kamen, und wir traten ein. Der rote Teppich, der den Flur säumte, wurde von den kleinen Deckenlampen erhellt. Wir hingen unsere neuen Winterjacken neben die der Kinder und Jugendlichen des Heims, auf die Gaderrobenständer mit unseren Namen. Es war einerseits schön, aber auch sehnsuchtserregend, dass sie unsere Namensschilder dort gelassen hatten. Neben meinen war allerdings ein neuer Name aufgetaucht. Lars. "Helen? ," erkundigte ich mich bei Helen Erlar, "haben sie ein neues Waisenkind aufgenommen?".
Sie antwortete :"Ja, ein einziges Problemkind. Lars war schon in etlichen Heimen, und wurde Immer wieder wegen seines Verhaltens weitergegeben. Jetzt ist er halt bei uns."