Kapitel 18

7 1 0
                                    

Es knirschte gefährlich, als wir die morschen Treppenstufen zur Haustür des Försteranwesens am Stadtrand hinaufstapften. Helen sah man mehr Nervosität an als uns allen zusammen. Wahrscheinloch hatte sie Angst dass wir ihr vorwerfen würden, dass sie schon früher solche Recherchen hätte machen sollen. Aber wir wussten alle drei dass Eltern, die ihr Kind einfach irgendwo hinlegten nicht gerade zurechnungsfähig waren, und wir daher so oder so in dem Heim hätten bleiben müssen. Sie hätte uns also nie den Traum unsere unverantwortlichen Familien zu finden ermöglichen dürfen. Das belastete sie wahrscheinlich jetzt auch.

Hanna klopfte und Lars konnte man in dieser Situation doch seine Sorgen ansehen, denn dieser zitterte unübersehbar. Er schob es lässig auf die Dezemberkälte. Aber er sah aus wir ein Wackeldackel. So einer, wie Dad heute morgen in Miniatur in seinem ersten Adventskalendersäckchen gefunden hatte.
Ein Mann mittleren Alters, der sicher nicht der alte Herr von damals sein konnte, öffnete einen Augenblick später die Tür. "Ja bitte?" fragte er freundlich lächelnd und musterte uns drei Teenager und Helen gespannt.
Diese ergriff bereits das Wort bevor einer von uns den Mut gefasst hatte, diese Situation zu erklären.
"Guten Abend, ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Frau Erlar und das sind drei meiner Waisenkinder. Ich bin Leiterin eines Heims. Wie Sie sicher verstehen können, suchen diese drei nach Ihren Wurzeln. Und die Spuren dieses jungen Burschen hier", sie deutete auf Lars, der nervös mit den Finger knackte und sich zu einem Lächeln Zwang, "führen zu Ihnen."
Der Förster war überrascht, aber bat uns kurz darauf ins Haus, wo er uns mit Tee versorgte, während Lars erzählte.
"Nach allem was ich gehört habe, muss ich euch leider enttäuschen. Ich bin erst seid 6 Jahren hier Förster. Zu deiner Zeit Lars war hier noch mein Onkel, der vor 3 Jahren leider verstarb. Er hat mir aber mal von einer Geschichte erzählt, die mit einem Findelkind zu tun hatte. Ein Detail daraus könnte euch vielleicht weiterhelfen. Er sagte immer, bevor er das Kind fand, habe er ein junges Pärchen in ein Auto steigen sehn, die ungewöhnlich gestresst wirkten. Und außerdem hat er sich oft Gedanken gemacht warum gerade er das Kind, also dich, bekommen sollte. Vielleicht hat das etwas mit seiner zurückgezogen lebenden Patentochter zu tun gehabt, den diese sei kurz darauf als bis heute verschollen gemeldet worden. Da er das Pärchen nicht gut erkennen konnte, und auch niemand von einem Kind der Patentochter wusste, blieb dies eine Theorie. "

Der Mann stand auf um die Adresse des Besten Freundes seines Onkels, also dem Vater der Patentochter zu holen. Lars war noch nie so nervös gewesen. Das konnte ich deutlich spüren. Und dieses Gefühl verband uns.

Heartbeats Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt