Kapitel 10

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Ich ging durch eine Landschaft, in der Pfannkuchengebirge sich bis zum Himmel erstreckten, und Ahornsirup-Flüsse sanft neben mir her plätscherten. Ich setzte mich auf die saftige Wiese und betrachtete den Sonnen Aufgang, während neben mir Kakao Wasserfälle sich in einem See trafen. Hinter dem höchsten Pfannkuchenberg kam nun die Sonne raus... Halt, das war doch keine Sonne.. sondern... Hanna.

Die Haare meiner Beste Freundin hingen in mein Gesicht und kitzelten mich wach. Ein leckerer Duft strömte in meine Nase. Und zwar, wer hätte es gedacht, Pfannkuchen.

Leise und barfuß tappsten wir die Treppe hinunter, ich in meinem Schlabbershirt, und Hanna in ihrem Flauschigen Schlafanzug. In der Küche wartete Grace bereits ungeduldig, und Mum legte Dad gerade ein Pfannkuchen auf Oma Grace Hochzeits Geschirr. Sie sagt, dass lässt sie an die Zeit zurück denken, als ihr Mann sie noch liebte. Ihr Ex hatte sie kurz nach der Geburt von Dads jüngerem Bruder verlassen, um in New York ganz groß rauszukommen. Als Klavierspieler.
Oma hat uns noch nicht gesagt, wie sein Name ist, und ob er es geschafft hat. Ich glaube sie redet nicht gerne über die verlorene Liebe ihres Lebens.
Am Tisch gaben wir uns alle die Hände, bevor wir endlich die leckeren Pfannkuchen genießen durften. Es ist so schön, dass wir schon so richtig zur Familie gehören.
Ich lies den Kakao meine Kehle herunter fließen, und die Wärme des Getränks schenkte mir noch mehr Geborgenheit.

Nach dem Essen zogen Hanna und ich uns schnell um, da wir heute etwas ganz verrücktes vorhatten.

Mal wieder standen wir bibbernt vor der Bushalte Stelle. Ein Traktor fuhr an uns vorbei. Wir winkten, den der Bauer,der in diesem saß, war Herbert Schuster, ein Freund von Dad. Er fuhr auch im Winter mit seinem grünen Traktor, dass der Motor nicht einrostet, oder so.
Quietschende Reifen waren es auch diesmal, die uns auf Johann und seinen roten Bus aufmerksam machten, der unser Kaff und die Stadt verband. Er nickte uns freundlich zu, und wir erwiederten den Gruß. Wir stiegen nicht ein, da wir jemanden erwarteten. Als sich die hintere Doppeltür mit einem Zischen öffnete, starrte ich aufgeregt dem brünetten Jungen entgegen, der jetzt ausstieg. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper und ich fror für einen Moment nicht mehr. Im Gegenteil, ich fühlte mich umarmt, obwohl er dies erst Sekunden später tat. Nun umarmte er auch Hanna, und wir setzten uns in Bewegung. Die Hände tief in meinen Jackentaschen vergraben, fragte ich: "Bist du sicher, dass wir das tun sollen, und dass nichts passieren kann?".
Beruhigend legte Lars seine Hand auf meine Schulter. "Klar bin ich das!".
Er lächelte, und ich fühlte mich gleich viel sicherer.

Wir saßen auf Hanna's Bett, das in der Ecke neben meinem stand und schwiegen. "Ich hab Angst." hörte ich Hanna sagen. Um sie zu beruhigen versuchte ich meine eigene Angst zu überspielen. "Und Helen hat dir wirklich erlaubt hier zu übernachten?" fragte ich Lars. "Klar," er schmunzelte, "ich denke die war ganz froh drüber, dass ich dann heute nichts anstelle bei ihr."
Wir mussten lachen, und das lockerte die Stimmung gewaltig.



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