Nach dem Essen stürmten alle den Flur entlang, und warteten vor der Flügeltüren bis Helen endlich aufschloss. Alle rannten zur Sofaecke hinter den Regalen, vor der eine alte Weiße Diashow Leinwand hing, und, hinter den Sofas, die alle gespendet wurden, befand sich der alte Beamer des Stadtkinos - ebenfalls eine Spende. Aber wir waren ja nicht zum entspannen, sondern zum helfen gekommen, also fragten wir Helen, was wir tun könnten.
"Ihr könntet bitte George, Henry, Lisa und Tim ins Bett bringen." war ihre Antwort.
Die vier waren um die vier - fünf Jahre alt, und mussten früh ins Bett. Ich übernahm Henry und Lisa, da sie, auch als Hanna und ich noch hier waren, immer an mir hingen, seid dem Tag, wo die zwei Geschwister hier her kamen. Damals waren sie erst ein Jahr alt gewesen, und ihre Eltern hatten einen Autounfall.
Nach langem gebettel, doch noch ein bisschen mit gucken zu dürfen, bekam ich sie schließlich dazu, mit mir, Lisa auf meinem Rücken reitend und Henry als mein treuer Hund, auf allen Vieren neben mir her krabbelnd, hoch zu gehen, und sich Bettfertig zu machen.
Im ersten Stock befanden sich fünf Räume, dass war der Jungenstock. Hier gab es ein Bad, und vier Schlafräume, mit je drei Betten. Dasselbe war auch einen Stock weiter oben, dem Mädchenreich, der fall. Hier waren nur nicht alle Betten besetzt. 12 Jungs und 8 Mädchen waren zur Zeit hier.
Aber Lisa schlief immer bei ihrem Bruder, da die beiden unzertrennlich waren. Ich ließ sie ihre Zähne putzen, und sich waschen. Hier im Heim war es für alle wichtig, früh die Selbstständigkeit zu lernen, aber so, dass es ihnen weder an Liebe und Zuneigung, noch an Kindheit fehlte. Hanna und ich hatten, auch als wir noch hier gewohnt haben, oft mit angepackt. Selbstverständlich, wenn du dankbar dafür bist, dass du aufgenommen, und so liebevoll großgezogen worden bist, obwohl so viel auf den Betreuern lastet.Henry und Lisa lagen bereits in ihren Betten, und auch Tim und George hatte Hanna schon in ihre Bettchen gelegt. Nun saßen wir in den Sitzsäcken an die blau gestrichene Wand gelehnt. Für Lisa war extra noch ein viertes Bett installiert worden. Das Mondlich schien durch die Balkontür, der Balkon verband alle Zimmer des Stocks, bis auf das Bad. Wir hatten die Fenster geöffnet, sodass die vier kleinsten frische Luft bekamen. Ich zog ein buntes Buch aus der Regal - kommode neben uns, und Strich vorsichtig über die Deckseite. Das Häschen und die Spinne. Wie oft hatte Maria, eine der Betreuer, uns daraus vorgelesen. Im Licht meiner Handytaschenlampe blätterte ich durch die kühlen Seiten, während Hanna ihren Kopf auf meine Schulter sinken ließ. Ob sie schlief, oder auch dass Buch anschaute, wusste ich nicht, aber dies erfuhr ich kurz darauf. Die Tür wurde mit einem solchen Schwung aufgerissen, dass Hanna verdattert hoch fuhr.
"Ich soll mit euch das Bad putzen" kam es motzig von der Gestalt im Türrahmen, deren dunkle klare Stimme mir einen Schauer über den Rücken jagte. Wir erhoben uns, schlossen die Fenster, und folgtem den Jungen Richtung Badezimmer.

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Heartbeats
Novela JuvenilDie 16 jährige Laura und ihre Beste Freundin Hanna sind glücklich adoptierte Waisenkinder. Als sie eines Tages mal wieder in ihrem früherem Heim helfen, lernt Laura einen neuen Waisenjungen kenne. Zu dritt ihren Vergangenheiten auf der Spur, finden...