Nuttige Himbeere

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Es vergingen einige Tage, bis er sich erholte und wieder gesund war. Wir schrieben so gut es ging und wann immer es ging. Hätte ich seine Adresse gehabt, hätte ich ihm einen Krankenbesuch abgestattet. Ich freute mich sehr als er mir an einem Donnerstag die Nachricht schickte, dass er mich unbedingt Samstag sehen wollte.

Legolas: „Hallo schöne Frau. Ich bin wieder fit und keine Gefahr für deine Gesundheit mehr. Ich würde dich gerne Samstag bei mir empfangen und für uns was kochen. Was hältst du davon?"

Ich: „Ich halte sehr viel davon. Was gibt es denn leckeres?"

Legolas: „Ich dachte mir zum Hauptgang gibt es Spaghetti und zum Nachtisch ... mich?!"

Ich musste sehr über seine Nachricht lachen. Das hieß dann wohl, dass seine Blutergebnisse auch da waren. Dadurch dass ich im Krankenhaus arbeitete, ging es bei mir doch wesentlich schneller. Sowohl seine Werte als auch meine Werte waren vollkommen in Ordnung und negativ was übertragbare Krankheiten anging.

Legolas: „Zu forsch?"

Ich lachte wieder laut los. Er sah das ich online war und nicht antwortete. Er machte sich Gedanken darüber, was ich von ihm dachte. Schnell schrieb ich ihm zurück.

Ich: „ Der Nachtischteil klingt am Besten ;-)"

Nun war er es, der nicht mehr darauf antwortete. Es beunruhigte mich nicht, er war wahrscheinlich am Arbeiten, was auch immer er tat. Arrian und ich besprachen uns und diskutierten darüber, dass ich so gut wie nichts von diesem Mann wusste. Wie alt war er? Was machte er beruflich? Wo wohnte er? War ich seine Affäre? War es zu früh unser Verhältnis zueinander zu definieren? Ja definitiv. Männer reagierten beinahe schreckhaft darauf, wenn man die Verbindung hinterfragte und galoppierten in der Regel wie ein scheues Reh davon. Es lag mir fern ihn zu verschrecken.

Freitag Abend schrieben wir noch einige male hin und her.

Ich: „Ich weiß so gut wie gar nichts über dich ... „

Legolas: „Du wirst morgen erfahren, wo ich wohne ;-) Dann haben wir immerhin Gesprächsthemen beim Essen und ich falle nicht gleich über dich her ;-)"

Ich: „ Immerhin etwas. Ich werde jetzt meinen Schönheitsschlaf frönen und Kräfte für morgen sammeln. Schreibst du mir noch deine Adresse?"

Er: „Du BIST wunderschön! Meine Adresse brauchst du nicht, mein Fahrer – Sam holt dich um 12 Uhr ab. Schlaf gut - schöne Frau."

Gesagt, getan. Punkt 12 Uhr mittags klingelte es und ein Sam meldete sich.

Langsam ging ich mit meinen High Heels die Treppe hinunter. Kein leichtes Unterfangen bei den schmalen Treppenstufen. Ich hatte meine Röhrenjeans an und ein weißes Shirt mit Wasserfallausschnitt, der bis zu meinem Bauchnabel ging. Darunter hatte ich ein schwarzes Spitzentop an. Ich verzichtete auf einen BH in Anbetracht dessen, dass ich meine Kleidung eh wahrscheinlich nicht lange anhaben würde. Sam öffnete mir die Tür und sah mich grinsend an. „Das wird ihm gefallen!" Gespielt lächelte ich für 2 Sekunden und stieg ein. Ich war natürlich nicht die erste Frau, die er zu Legolas kutschierte. Ich wünschte, ich könnte sagen, es macht mir nichts aus, doch das wäre gelogen. Nicht zu wissen woran man bei denjenigen ist, den man so sehr begehrte, zerriss ein innerlich. Aus meiner Tasche kramte ich meine Kopfhörer und machte mir laut Musik an. Es war Zufallswiedergabe und ausgerechnete 'Liebe ist' von Frida Gold wurde in meine Ohren gedonnert. Meine gemachten Nägel mit der Farbe – elegante Himbeere- bohrten sich in meinen Oberschenkel. Ich sah sie mir genauer an. Ich liebte meine Nägel, sie passten zu mir, wie ich mich gerade fühlte. Die Farbe sollte man umbenennen auf nuttige Himbeere, war es nicht das war ich gerade war? Ich schaute traurig aus dem Fenster und stellte verwundert fest, dass wir in einer noblen und teuren Gegend fuhren. Das Auto hielt vor einem großen weißen Haus. Es sah sehr modern aus und hatte viele große und kleinere Fenster. Die Haustür öffnete sich und ich sah ihn erwartungsvoll da stehen. Er hatte ein weißes, eng anliegendes T-Shirt und eine gut sitzende schwarze Hose an. Seine Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ich saß immer noch im Auto. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, atmete tief durch und versuchte alle Gedanken, die ich mir bis eben machte bei Seite zu schieben. Sam öffnete meine Tür und reichte mir die Hand zum Aussteigen. Geschätzt musste ich noch 20 Meter überwinden, um wieder bei ihm zu sein.

Ich stieg gerade die letzte Stufe hinauf, als er mir seine Hand freudestrahlend reichte. Ich sah auf in seine schönen Augen und sein strahlendes Lächeln. Ich war in seinem Bann und lächelte ihn auch an. Ich legte meine Hand in seiner. Er zog mich zu sich in eine wahrhaftige Umarmung. „Ich habe dich vermisst!" hauchte er mir zu. Ich schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter. Was war nur los mit mir? Ich war doch immer Verfechter davon, nach vorne zu schauen und nicht zurück. „Ich habe dich auch vermisst!" erwiderte ich flüsternd. Er küsste mich. Er hielt mich. Er erregte mich.

Nach dem ausführlichen Begrüßungskuss trat er einen halben Schritt zurück und betrachtet mich eingehend. Er zog seine Augenbraue hoch und nickte anerkennend. „Du bist der Wahnsinn! Komm rein, dir ist kalt." Beim letzten zwinkerte er mir zu und führte mich in das Haus. Ich sah an mir hinunter. Meine Brustwarzen waren hart und man erkannte sie eindeutig, da ich keinen BH anhatte. Er glaubte, dass mir kalt war aber es gab einen anderen Grund dafür.

„Willst du mein Haus vor oder nach dem Essen sehen?" Bereits die Eingangshalle war beeindruckend. Das Haus war im Loftstil gebaut. Es war alles offen , großflächig, mit einigen Säulen verziert. Die Decken waren hoch und es gab lediglich oben noch eine Galerie. „Oh shit, ich habe das Essen vergessen. Sieh dich um, ich kümmer mich darum ... hab nämlich keinen Plan B." Er ging schnellen Schrittes in die Küche und kämpfte mit den Essen. Ich nahm sein Angebot an, zog meine Schuhe aus und wanderte durch das geschmackvoll eingerichtete Haus. Küche und Wohnzimmer waren quasi eins und wurde lediglich durch den Küchentresen voneinander getrennt. Es gab ein Bad in der Nähe vom Eingangsbereich. Das andere – größere Bad mit freistehender Wanne, schloss sich direkt am Schlafzimmer an. Das Schlafzimmer hatte an allen Wänden Fototapete von Baumstämmen dran. 

Das Himmelbett war riesig und aus massivem Holz

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Das Himmelbett war riesig und aus massivem Holz. Ich setzte mich einen Moment aufs Bett und fühlte mich, als ob ich ein Stück in Mittelerde eintauchte. Es war wunderschön. Legolas stand auf einmal am Bettpfosten gelehnt und beobachtete mich schmunzelnd. „Gefällt es dir?" Ich ließ meinen Blick noch einmal schweifen. Als ich bei ihm hängen blieb nickte ich. „Das Haus ist wundervoll. Wirklich beeindruckend... hast du es designt?"

„Ich merk schon, du hast viele Fragen. Essen ist fertig. Kommst du?" Ich lächelt und folgte ihm in die Küche. Er hatte Spaghetti mit Tomatensoße gemacht. „Ich kann noch mehr als dieses Gericht." sagte er lächelnd. „Du hast nicht noch zufällig ein Haargummi?" Er saß mir gegenüber, stand auf und stellte sich hinter mich. Er nahm meine Haare in seine Hände und band sie mit einem Haargummi zusammen. Er streichelte meinen Nacken. „Dir liegt was auf dem Herzen oder?" fragte er sanft. Ich lehnte meinen Kopf an seinen Bauch und sah hinauf in sein lächelndes Gesicht. „Ich habe Fragen Legolas." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und setzte sich wieder mir gegenüber. „Ich habe auch Fragen und ich finde wir sollten das folgendermaßen machen. Du stellst mir eine Frage und beantwortest sie genauso wie ich. Dasselbe tue ich, bis wir genug Antworten haben. Ein bisschen was müssen wir uns doch aufheben." Er brachte mich immer wieder zum Lachen. Ich wollte ihm heute nur normale Fragen stellen, die ihn nicht in die Enge trieben, mich aber ihm näher brachten. „Ich mag deinen Humor." Er freute sich über dieses Kompliment. „Guten Appetit." wünschte er mir. Gerade nahm ich das Besteck in die Hand als ich ein – ohje- seufzte. „Was nicht in Ordnung?" Ich hielt mir meine Hände vors Gesicht, als ich lachend gestand. „Ich klecker immer wenn ich weiße Sachen an habe und Tomatenflecke sind schwer raus zu bekommen. Lächelnd machte er kurzen Prozess und zog sich selber sein weißes Shirt aus. „Das Problem kenne ich nur zu gut. Ich empfehle dir , dein weißes Shirt aus zu ziehen, immerhin hast du ja noch was drunter." Ich folgte seinem Beispiel und zog es aus. Legolas trank gerade und verschluckte sich als er mich in meinem Spitzentop sah. Es war nahezu durchsichtig. Meine knospen schimmerten durch und wölbten wieder den Stoff. Mein Gegenüber hatte seine Fassung wiedererlangt und auch seine Sprache. „Du siehst so unglaublich wunderschön aus." „Danke, du siehst zum anbeißen heiß aus." Er sah mich mit einem verlangenden Blick an. „Ohhh nein... nein nein nein.... Wir essen und unterhalten uns wie normale Menschen. Dann haben wir heißen Sex." sagte ich verführerisch schmunzelnd. Widerwillig begann er zu essen.

Legolas im 21. Jahrhundert (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt