Anfang

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Er lag nackt auf dem Bauch und ich saß auf seinem Hintern um seinen Rücken zu kneteten. Er genoss es und entspannte sich immer mehr unter meinen Händen. Er war kurz vorm einschlafen. Ich legte mich neben ihm und deckte uns zu. Ich schmiegte mich an seine Schulter und legte meinen Arm um seine Taille. Es war eine ruhige Nacht, bis er aus dem Schlaf schreckte. „Lenya" rief er in den Raum. Er saß im Bett schweißgebadet. Ich setzte mich auf und umarmte ihn von hinten. „Ich bin da. Beruhige dich. Alles ist gut!" Er lehnte seinen Oberkörper an meinen und hielt meine Arme fest. „Das sind meine Dämonen... Jede Nacht, die ich alleine einschlafe, Träume ich von dir. Du gehst von mir weg gen Horizont. Ich versuche dir zu folgen, kann dich aber nicht mehr einholen." Mir wurde bewusst, dass er genauso unter unserer Trennung litt, wie ich.

Hatte ich damals die richtige Entscheidung getroffen? Hatte ich überreagiert? Ich hatte es mit eigenen Augen gesehen, dass er sie von sich aus weg stieß. Er hatte gezögert aber das konnte ich verstehen. Wenn man überrascht ist, handelte man manchmal verzögert. Was mich so abgrundtief erschütterte ... er hatte einen Steifen bekommen. Er war schon immer sehr aktiv und hatte einfach nur Sex. Vielleicht war er schnell erregbar. Meine Zweifel plagten mich. „Es tut mir so leid Legolas. Ich hätte nicht gehen sollen. Ich hätte nicht so schnell alles hinschmeißen sollen." Er unterbrach mich. „Hör auf! Bitte hör auf Lenya. Es war allein meine Schuld und ich habe es versaut!" Ich drückte ihn fest an mich. Ich verbarg mein Gesicht in seinen Haaren und unterdrückte ein Schluchzen. Er wand sich in meinen Armen um und umschloss mich mit seinen. Wir trösteten uns Gegenseitig. „Ich liebe dich!" brachte ich noch unter Tränen hervor. Er nickte, brachte aber kein Wort hervor.

So eng umschlungen wie wir da lagen, wachten wir am nächsten Tag wieder auf.

„Wach auf meine Sonne. Heute ist Montag ... du musst zur Arbeit oder?" Das hatte ich ganz vergessen ihn zu sagen. Schmunzelnd sah ich ihn an. „Ich habe Urlaub." Seine Reaktion war schön anzusehen. Er strahlte übers ganze Gesicht. „Lass mich schnell ein paar Anrufe erledigen. Ich bin gleich wieder da meine Schöne."

Er stand auf mit seiner sogenannten Morgenlatte. Er schenkte dem keine Beachtung und wuselte durch das Schlafzimmer. Ich beobachtete ihn mit einem gewissen Verlangen, was schnell erlosch als ich wieder an Tanja dachte. Zum Glück bemerkte er das nicht und ich schob die Gedanken wieder fort. Mein Freund streifte sich Sachen über und rief mir im vorbeigehen zu; „Pack deine Sachen meine Schöne! Wir fahren in unser neues Heim." Ich freute mich sehr über diesen Vorschlag und machte mich sofort dran meine Sachen zu packen. Ich hörte Legolas telefonieren. Er gab seinen Angestellten, der sich wohl als sehr fähig erwies, letzte Anweisungen. Er klang aufgeregt, ich war aufgeregt. Ich schrieb Arrian von der neuesten Entwicklung. Sie freute sich sehr und wünschte uns eine schöne Zeit.

Ich stand vor dem Kleiderschrank, wo doppelt so viele Sachen von ihm waren, als von mir. Bei näherem Hinsehen fiel mir etwas auf. Da standen Turnschuhe in meiner Größe, die ich noch nie gesehen hatte. Es hingen ein paar Oberteile auf dem Bügel, ebenfalls in meiner Größe und zwei Kleider. Legolas kam mit dem Telefon gerade ins Schlafzimmer und brachte mir eine Tasche. Ich nahm ein paar Schuhe raus und guckte ihn fragend an. Er hielt das Handy kurz weg und flüsterte zu mir: „Ich shoppe gerne. Gefallen sie dir?" Kopfschüttelnd lachte ich, nickte aber als ich sein erwartungsvolles Gesicht sah. Ich gab ihm einen Schmatzer auf die Wange und machte mich ans packen. Eigentlich war es recht einfach, weil ich nicht so die Auswahl hatte, wie er.

Ich staunte nicht schlecht, als ich einen Bikini und einen Badeanzug fand. Ich packt beides ein, in dem Wissen, dass ich nur den Badeanzug freiwillig tragen würde. Ich war mit meinen Sachen fertig und suchte alles für Yakira zusammen. Endlich war mein Freund mit dem Telefonat fertig. „Gut dann lass uns gehen." Er hielt mir die Tür auf. „Du läufst die ganze Zeit nackt rum?" Er grinste frech. „Das hättest du wohl gerne hmm?" Ich trat an ihn heran und kniff ihm zärtlich in den Hintern. „Warum nicht? Du bist der schönste Mann, den ich je gesehen habe!" Ich gab ihm einen flüchtigen Kuss, ließ ihn sprachlos stehen und ging grinsend zum Auto. Schnellen Schrittes kam er hinterher und steckte seine Hand in meiner Hosentasche am Hintern. Ich ließ ihn gewähren und genoss das Gefühl von Leichtigkeit. Er gab mir die Schlüssel vom SUV und verstaute meine Sachen. „Wo sind deine Sachen?" Fragte ich ihn erneut, als ich den leeren Kofferraum sah.

Legolas im 21. Jahrhundert (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt