Wir saßen am großen Esstisch gegenüber. Legolas hatte auf seiner Seite eine Menge Papier. Auf meiner Seite stand lediglich eine Tasse Tee. Er schien nervös.
„Ich bin bereit und höre dir zu Liebster. Müssen wir so distanziert sitzen?"
Er lachte amüsiert. „Wenn du näher an mir dran bist, lenkst du mich ab. Okay dann will ich anfangen, dir zu erklären, warum ich das alles tat... Ich hatte nie Zeit und das soll ein Ende haben!Ich will eine Beziehung mit dir, 7 Tage – 24 Stunden/Woche. Ich habe entsprechende Maßnahmen dafür eingeleitet."
Er investierte und zwar in unsere Beziehung, unsere gemeinsame Zukunft. Nervös kramte er.
„Zunächst habe ich jemanden eingestellt, der mir einen erheblichen Anteil an Arbeit abnehmen wird. Mein Ziel ist es, nicht mehr als 5 Stunden am Tag zu arbeiten. Ich will die meiste Arbeit von zu Hause aus machen. Mein Einkommen wird dadurch zwar geringer aber nicht sonderlich nennenswert. Wie findest du das?" Wie ein Honigkuchenpferd grinste ich vor mich hin. „Großartig!" Er wirkte zufrieden mit meiner Reaktion.
„Ich habe uns ein Haus gekauft." platzte es aus ihm heraus. Fragend sah ich ihn an und fragte nur: „Wo?" Er wich meinen Blicken aus. „Oben an der Ostsee, nahe Warnemünde. Wir können dort einziehen, wann immer du willst!" Das war wirklich ein kleiner Schock. „Wieso?" Er streckte über den Tisch seine Hände nach meinen aus. Ich kam ihm entgegen und unsere Finger verschränkten sich ineinander. „Ich will ein Zuhause mit dir, wo wir uns wohl fühlen. Hier gibt es zu viele Altlasten, die mich belasten. Ich will nicht, dass unsere Beziehung darunter leidet. Außerdem mögen wir beide es ruhiger und die Nähe zum Meer. Es ist nicht zu weit weg von deiner Familie aber weit genug weg von allem was hier uns an der Vergangenheit hält. Meine Affären, dein Ex." er hielt inne um meine Reaktion ab zu warten. „Ich höre dir zu. Erzähl bitte weiter." Er nickte. „Du könntest dort dich voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren. Du bräuchtest nicht mehr arbeiten. Ich habe dir schon ein Kündigungsschreiben fertig gemacht, dass du nur unterschreiben musst, wenn du soweit bist." Er schob mir eine Mappe rüber. Es war ein wunderschönes Strandhaus abgebildet. Ich blätterte durch. Es war eine wunderschöne Villa mit eigenem Strandanteil.
„Ich fasse nochmal zusammen. Du trittst kürzer, willst mit mir umziehen und mir die Möglichkeit geben, ohne Geldsorgen zu schreiben? Richtig?" Er nickte. „Ich habe deine Scheidungspapiere hier, die du unterschreiben könntest. Das fehlt noch aber sonst ist es das, worauf ich hinaus will und was ich ohne dich entschieden habe. Es liegt an dir ob du dich auch dafür entscheidest."
Ein neues Leben, mit ihm ohne Altlasten ... das wäre ein wahr gewordener Traum. Ich ging an ihm vorbei und streifte mit meiner Hand seinen Oberarm. Er wirkte verunsichert. Auf der Terrasse setzte ich mich auf einen Stuhl und atmete tief durch. Er machte keine Witze, das war mir klar. Aus welchen Gründen auch immer hatte ich ein grundtiefes Vertrauen zu ihm. Er tat so viel für mich, für uns und ich wollte es. Legolas trat hinter mir und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich schreckte auf und sah in sein schönes, zweifelndes Gesicht. „Legolas, du tust so viel für mich. Ist es wirklich dein sehnlichster Wunsch? Ich will nicht, dass du etwas tust, dass du bereust!" Seine Stirn runzelte sich. „Lenya, ich habe das wohl durchdacht und ich will es! Ich will das alles aber ich will es mit dir! Die einzige wirkliche Frage ist ... Willst du es?"
„Ja! Es wäre ein wahrgenommener Traum, mit dir ein neues Leben auf zu bauen!"
Er wirkte fassungslos und glücklich zugleich. Ich legte meine Arme um seinen Hals. „Ich brauche noch etwas Zeit liebster aber ich freue mich sehr auf das was uns bevorsteht."
„Natürlich. Ich habe Geduld, denn du bist es mir wert!"
Wir genossen unsere Zweisamkeit jeden einzelnen Tag. Es war ein wundervolles Gefühl, nach Hause zu kommen. Die Woche verging so gleich wesentlich schneller. Der Freitag neigte sich dem Ende und ich konnte es kaum erwarten, den mit meinem Freund ausklingen zu lassen. Ich durfte früher gehen und ich beeilte mich nach Hause zu kommen. Zu meiner Überraschung war die Tür offen. Ich hörte eine laute, hysterische Frauenstimme. „Legolas, verdammt das kannst du nicht machen! WIR gehören zusammen und haben es schon immer getan... sonst wärst du nicht immer wieder zu mir gekommen. Du standest das ein oder andere mal vor meiner Tür, ob du gerade eine Freundin hattest oder nicht, kümmerte dich nicht." Die Stimme brach ab. Ich trat ein, um zu sehen, warum es auf einmal so ruhig war. Sie küssten sich. Er stand mit dem Rücken zur Wand, sie drückte ihn fest nach hinten und küsste ihn. Ihre andere Hand glitt in seine Hose. Er stöhnte, doch es klang anders nicht so lustvoll, wie bei uns. Er nahm ihren Kopf in seine Hände und drückte sie von sich. Immerhin. Ich war gekränkt aber auf seine Worte gespannt. „Tanja, ich habe dich mal geliebt. Es gab eine Zeit, da hätte ich all das auch für dich getan!" Sie verpasste ihm eine Ohrfeige. „Lüg mich nicht an! Du liebst mich noch. Du willst vor mir flüchten, weil du dir selber nicht traust, ob du mir widerstehen kannst. Unser Sex war was einmaliges und nicht so ein Blümchensex wie mit ihr. Du willst mich. Du willst mich ficken. Ich spüre, wie dein Schwanz hart wird." Nun stieß er sie endgültig von sich. „Hör auf! Ja, vielleicht will ich dich ficken aber das ändert nichts an meinen Gefühlen zu ihr!" Sie lachte hämisch. „Du wirst ihr auf kurz oder lang fremdgehen und ihr das Herz brechen. Du wirst mich anbetteln, mich dir hin zu geben, so wie du es immer tatest!"
Ich hatte genug gehört. „Lenny, was ist hier los?"
Beide erschraken und drehten sich zu mir um. Tanja begann hämisch zu lachen. „Er hat einen harten Cora. Sagt dir das nicht schon alles?" In der tat. Legolas kam auf mich zu und wollte mich abfangen. Ich lief zur Tür hinaus, Richtung Auto. „Sam fahr bitte! Bring mich nach Hause." Legolas öffnete die Tür und redete auf mich ein. „Cora bitte komm mit rein und lass uns darüber reden. Ich kann dich so nicht gehen lassen. Wenn du dann fahren willst, werde ich dir nicht im Weg stehen!" Schmerz stand in seinen Augen. „Lenny ich habe alles gehört und gesehen. Du bist ein kräftiger Mann und hast dich nur halbherzig gewehrt als sie ihre Hand in deine Hose steckte. Du warst erregt davon. Du bist noch nicht über sie hinweg. Ich kann dich nicht mit dieser Bitch teilen! Ich kann nicht mit einem Mann leben, der sich nicht zu 100% für mich entscheidet. Du hast mich vor einigen Tagen gefragt, was ich will... ich will dich! Was willst du?"
Er stützte seinen Oberkörper am Dach des Wagens. „Ich liebe dich! Ich will dich! Tanja weiß worauf ich stehe und wie sie mich rumkriegt ... das hat nichts mit dir zu tun! Cora bitte – ich will dich, ein Leben mit dir!" Er war ehrlich und machte mir auch keine falschen Versprechungen. Er schwor mir nicht die ewige Treue oder beteuerte, dass er sie nicht scharf fand. Er war nicht so weit für mich. Ich wollte den Schmerz schnell hinter mir lassen.
„Lass Sam meine Sachen wieder zurückbringen. Ich will von dir nichts hören. Wir hätten eine Zukunft haben können, aber du hast dich noch nicht losgelöst von dieser Hure. Viel Spaß mit ihr!" Ich zog die Tür zu und Sam fuhr los. Er reichte mir eine Taschentücherpackung nach hinten und ich vergoss bitterliche Tränen.
Ich schrieb Arrian kurz was vorgefallen war. Ihre Reaktion: „Ich komme"
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Legolas im 21. Jahrhundert (Beendet)
RomanceDer Titel verrät schon recht viel... Jeder Fan träumt davon seine Prinzessin zu sein, mit ihm zusammen zu sein. Was wäre, wenn der Traum sich erfüllen würde? Was wäre wenn er hier leben würde, inmitten unter uns? Wie wäre er? Welchen Beruf würde er...