danach

14 3 6
                                    

// Anmerkung: die Texte in meinen Notizen spalten sich plötzlich auf in bevor und nachdem ich es wusste.

Ich war nicht bereit dafür.

Weil immer, wenn ich daran denke, fange ich an zu weinen...

Meine Mama sagt, die Tränen müssen raus und das ist okay.

Meine Mama sagt, ich kann einfach weiter Texte schreiben und veröffentlichen.

Meine Mama liest vor, die Absage sage nicht abschließend etwas über die Qualität der Texte aus.

Meine Mama sagt alle richtigen Worte und es tut trotzdem weh.

Weil ich habe zwar mit einer Absage gerechnet, aber trotzdem immer noch  gehofft.

Weil, das ist vielleicht das einzige, von dem ich schon jahrelang wusste, dass ich es wollte.

Und jetzt kann ich es nicht bekommen und ich weiß nicht einmal warum.

In der Absage steht, sie können es nicht individuell begründen, aber ich wüsste gerne woran es lag.

Meine Mama sagt, vielleicht ist es gut nicht zu wissen, was es war.

Ich denke: vielleicht war es auch einfach der falsche Zeitpunkt.

Ich denke: vielleicht wird es aber nie einen richtigen geben.

Meine Mama sagt, ich kann mich immer noch einmal bewerben.

Aber ich weiß nicht, ob ich das jemals tun werde.

Ich versuche an diesem Abend immer wieder die positiven Dinge zu sehen, aber das sind schlechte Argumente und darunter der eine Gedanken, den ich zwar denke, aber nicht über die Lippen bringe, weil ich Angst habe ihn nicht beenden zu können bevor meine Stimme bricht, weil ich spüre, was dieser Satz mit mir macht.

Weil das klingt so wahnsinnig verzweifelt. Weil ich bin ein wenig am Verzweifeln.

Was hatte ich denn erwartet? Tief in meinem Herzen wollte ich endlich gehört und erkannt werden. Ich wollte ein einziges Mal hören, dass das etwas besonderes ist, das sich lohnt zu verfolgen. Das es wert ist geliebt, unterstützt und voran gebracht zu werden. Dass mein Schreiben irgendwann mal irgendetwas bewegen könnte. Nicht nur in mir drin, irgendetwas irgendwo in der Welt bei irgendeiner Person.

Jetzt ist die Tür zu.

Jetzt ist das Licht aus.

Jetzt ist es dunkel in meinem Kopf.

Und ich weine wieder. Weil ich nichts Positives mehr darin sehen kann. Und ich sage zu meiner Mama: es wäre so schön gewesen.

Mehr sage ich nicht. Aber ich denke an alles, was ich in dem Moment fühle. Nämlich daran, dass dieser Ort perfekt für mich gewesen wäre.

Ich habe mir nie viel gewünscht. Denn meine Wünsche sind immer die selben. Aber das Schreiben gehörte dazu. Jedes mal. 

Und jetzt ist diese Tür zu.

Jetzt ist das Licht endgültig aus.

Und ich stehe hier im Dunkeln und weiß nichts mit mir anzufangen.

Weil immer, wenn ich daran denke, fange ich an zu weinen...

Und meine Mama sagt, die Tränen müssen raus und das ist okay.

Und meine Mama sagt, ich kann einfach weiter Texte schreiben und veröffentlichen.

Und meine Mama liest vor, die Absage sage nicht abschließend etwas über die Qualität der Texte aus.

Meine Mama sagt alle richtigen Worten und es tut trotzdem verdammt weh.

Es ist als hätte ich meinen Traum verloren.

Es ist als hätte ich mir mein Herz gebrochen.

Mein Schicksalstag war ein Tag wie jeder andere. Und ich werde darüber hinweg kommen. Ganz bestimmt. Nur noch nicht heute und auch noch nicht morgen.

Ich denke: vielleicht nie, aber das kann nicht stimmen, denn jeder Schmerz verstummt irgendwann.

Und ist es nicht paradox, dass ich mir nicht anders zu helfen weiß als über die Absage zum Studiengang Literarisches Schreiben einen literarischen Text zu schreiben?

Moment, ist es nicht. Denn dieser Text hier ist schlecht. Aber das sagt ja nicht abschließend etwas über die Qualität aus.

Mein GedankenchaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt