Anmerkung: ich denke ständig darüber nach wie ich mit einer absage umgehe und wie ich mich über eine zusage freue. vielleicht war es nicht die beste einstellung, an die bewerbung ranzugehen mit: wenn es nicht klappt, soll es vielleicht nicht sein. das macht mich ziemlich fertig. ansonsten geht's mir aber gut. ich werde nur in texten gerne meine ängste und zweifel los. that's it.
Ich warte auf einen Brief wie auf einen Schicksalsschlag.
Ich warte seit Wochen, schon viel zu lange und viel zu oft.
Ich warte auf einen Brief an einem Schicksalstag.
Ich warte auf zum Glück oder auf umsonst gehofft.
Während ich warte denke ich an den Tag und alle, die folgen.
Während ich warte denke ich an die Enttäuschung und das Glück.
Während ich warte denke ich an meine Reaktion und all die Folgen.
Während ich warte denke ich an alles außer mein Frühstück.
Das matschig wird, weil ich die Milch schon zu den Cornflakes gegossen hatte, da wusste ich noch nicht, dass ich jetzt schon wieder über den Brief nachdenken würde.
Ich sage: das macht nichts, ist schon okay, du wirst das schon packen.
Ich sage: das macht nichts, ist schon okay, du wirst das verkraften.
Ich sage: das macht was, aber weißt du, du wirst das irgendwie schaffen.
Ich sage: das verändert alles, aber ist schon okay, es wird dich eh belasten.
Ich warte auf einen Brief wie auf einen Schicksalsschlag.
Ich warte auf einen Brief, der mir endlich Klarheit schafft.
Ich warte auf einen Brief, der sagt, dass ich richtig lag.
Ich warte auf einen Brief, der mich richtig fertig macht.
Aber so richtig, dass ich am Boden liege, mich selbst nicht mehr liebe, tagelang traurig und viel weniger wert bin. So tief falle, dass ich kein Tageslicht mehr sehe und mit offenen Augen die Dunkelheit.
Ich denke: wenn du denkst, du wirst so traurig, bist du vielleicht cool damit.
Ich denke: wenn du denkst, du kannst versagen, bist du vielleicht cool damit.
Ich denke: und wenn du es doch schaffst, was wenn es doch klappt?
Ich denke: wenn es nicht klappt, bin ich nicht bereit für diesen Schritt.
Ich warte auf den einen Brief an dem einen Tag.
Ich warte auf ein du-bist-zu-schlecht-für-das-einzige-in-dem-du-gut-bist-Ergebnis.
Ich hoffe, dass ich mich danach noch irgendwie mag.
Ich hoffe auf ein du-bist-es-wert-zu-leben-Erlebnis.
Ich hoffe, ich komm damit klar, diesen Brief zu bekommen.
Ich hoffe, dass wenn ich ertrinke, trotzdem überlebe.
Ich hoffe, diese Last wiegt dann keine Tonnen.
Ich hoffe, dass all das Versagen vergehe.
Ich hoffe er kommt bald.
Ich hoffe ich bin bereit.
Ich hoffe meinem Herz wird nicht kalt.
Ich hoffe mein Ich schreit.
Und schweigt nicht.
Ich hoffe der Schmerz geht
Und er bleibt nicht.
Ich hoffe ich sterbe dabei nicht.
Denn die Hoffnung stirbt zuletzt und das bringt mich jetzt schon um.
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Mein Gedankenchaos
PoesíaPoesie ist schwarzweiß. Manchmal aber auch bunt gestreift mit infraroten Punkten, von Knöpfen zusammen gehalten mit Tüll umwickelt und Seide verkleidet, als Seele beschrieben und als Worte gedacht. - Was als kleine Sammlung von Gedanken, in einem S...