25. Mai: Es tut weh und ich brauche keine aufbauenden Worte, weil ich die im Moment sowieso nicht annehmen könnte, weil das alles nicht zählt.
Ich denke: gut dass ich nicht mehr zur Schule muss, so kann ich ganz in Ruhe lernen, dass es okay ist, das einzige zu verlieren, an das ich mein Herz gehangen hab ohne schon bei dem Gedanken daran ständig in Tränen auszubrechen.
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Die Worte müssen raus. Raus raus raus raus raus aus mir.
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Ich habe auf einen Brief gewartet wie auf einen Schicksalsschlag.
Ist da.
Ist eine Absage.
Ich habe verloren.
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Ich glaube ich muss jetzt ganz viel Schreiben um mich selbst nicht zu verlieren. Um mir selbst zu beweisen, dass ich es kann. Dass ich wenigstens für mich so halbwegs genug bin.
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Die Tatsache, dass ich schon geweint habe bevor ich gesehen habe, dass es eine Absage ist, sagt wahrscheinlich genug über mein Selbstbewusstsein aus.
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Für alle, die auch auf Absagen warten: Es steht nicht oben drüber. So makaber sind sie nicht. Du musst den Text schon lesen.
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Vielleicht rahme ich mir den Bescheid auch einfach ein. Dann habe ich wenigstens ein Schreiben auf dem mein Name neben dem Schriftzug vom Deutschen Literaturinstitut Leipzig steht.
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Gut, dass Aufgeben weh tut, aber nicht schwer fällt.
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Mama sagt: überleg mal wie viele heute diesen Brief bekommen haben und jetzt traurig sind. Und ich denke kurz an diese Menschen, dann aber auch an die wenigen, die sich freuen dürfen und daran, dass ich nicht dazu gehöre.
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Da steht "Wir wünschen Ihnen für das Schreiben alles Gute" und ich bin mir nicht sicher, ob sie wissen, was für Träume sie mit diesem Brief zerstören.
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Ich will doch nur meine Seele beschützen.
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Früher wenn ich Bauchschmerzen hatte, hat meine Mama mich immer gefragt, wo genau, damit sie wusste ob es nur Magenkrämpfe waren oder eine Blinddarmentzündung.
Heute frage ich mich, wo genau es weh tut. Also tauche ich in den Schmerz ein und zeige auf die Wörter, die mich treffen: nämlich "mehrheitlich" und "befürworten". Und ich frage mich, ob sie es wussten. Ob sie wussten wie sehr Worte schnerzen können, wenn man sie richtig liest.
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Mein Gedankenchaos
PoetryPoesie ist schwarzweiß. Manchmal aber auch bunt gestreift mit infraroten Punkten, von Knöpfen zusammen gehalten mit Tüll umwickelt und Seide verkleidet, als Seele beschrieben und als Worte gedacht. - Was als kleine Sammlung von Gedanken, in einem S...