Alles um sie herum wurde schwarz. Sie merkte wie ihr Bewusst sein nach und nach immer mehr schwand. Dann dieses unangenehme Gefühl, anstelle von Luft ‚Wasser' einzuatmen. Jedoch merkte sie davon nach einer Weile nichts mehr, als sich ihr Bewusstsein endgültig verabschiedete. Nun würde sie Tsuyu nicht mehr helfen können, geschweige denn ihre Pokémon zurückholen.
Ein junges weißhaariges Mädchen streifte durch die 5. Route der Kalos-Region. Heute hatte sie ihren freien Tag von ihrer Arbeit und ging aufgrund des sonnigen und milden Wetters mit ihrem Glaziola spazieren. Als sie an dem See des Bambuswaldes vorbeilief, bemerkte sie, dass einige Luftbläschen vom Wasser aus hochtrieben, was die Weißhaarige skeptisch machte.
Sie nahm eines ihrer Pokébälle und rief ihr Primarene, das dann auch auf der Wasseroberfläche des Sees erschien.
„Kannst du unter Wasser bitte nach dem Rechten sehen? Und bitte beeil dich."
Das Wasserpokémon nickte und tauchte schließlich ab. Am Grund des Sees bemerkte Primarene ein Mädchen, deren Hände hinter dem Rücken gefesselt waren. Auch ihre Fußgelenke waren zusammengebunden. Das Pokémon versuchte das bewusstlose Mädchen zu befreien, jedoch ohne Erfolg. Eigentlich könnte Primarene das Mädchen einfach aus dem Wasser zerren, jedoch hatte sich an ein altes Fischernetz verfangen, das mit dem Seegras verwachsen war. Es ließ sich nicht mal reißen, so stabil war es.
Sofort schwamm das Pokémon wieder an die Wasseroberfläche und versuchte seiner Trainerin das Problem zu vermitteln, woraufhin die Weißhaarige samt Klamotten ins Wasser sprang und sich von ihrem Primarene zu dem braunhaarigen Mädchen führen ließ, damit sie die Situation genauer begutachten konnte. Leider blieb nicht mehr viel Zeit, da Serena kurz vor ihrem Tod war. Kurz darauf tauchte die Fremde wieder auf und sah dabei ihr Eispokémon und Primarene an.
„Primarene, setz Blubbstrahl ein und forme eines der Blasen zu so etwas wie ein Messer und Glaziola, du vereist die Form.", befahl die Blauäugige ihren beiden Pokémon.
Die beiden Pokémon nickten sich zu. Primarene setzte Blubbstrahl ein, formte daraus eine große Kugel und schließlich zu einer Klinge, die Glaziola vereisen ließ. Daraufhin nahm die junge Trainerin diese Klingen und tauchte mit dieser wieder ab. Unter Wasser schnitt sie das Netz auf, damit sie Serena befreien konnte. So schnell es ging, brachte sie die Braunhaarige aufs Land und befreite sie von den Fesseln. Das Mädchen atmete nicht mehr und hatte auch keinen Puls mehr. Dank des Wasserpokémons der Weißhaarigen bekam die Unbekannte das Wasser aus ihrer Lunge, während sie einen Notarzt rief und sich schließlich an den Wiederbelebungsmaßnahmen machte, bis der Notarzt eintraf.
Einige Stunden später gegen Abend saß das weißhaarige Mädchen geduldig mit ihrem Glaziola vor dem Krankenzimmer. Bisher hörte sie nichts mehr über den Zustand von Serena. Sie durfte auch nicht zu ihr rein, da sie keine Angehörige war.
„Jetzt darfst du zu ihr.", kam es von dem Arzt, der gerade aus dem Zimmer kam.
„Geht es ihr gut?" Die Weißhaarige stand auf und sah ihr Gegenüber an.
„Soweit ja. Sie hatte einen riesigen Schutzengel und wenn du nicht gewesen wärst..."
„Naja, ist eh mein Job.", meinte sie und ging in das Krankenzimmer und sah, dass Serena mittlerweile wach war, auch wenn sie noch Atemhilfe durch eine Nasenbrille benötigte.
„Ich bin Aurora Shimai und du Serena nach deinem Ausweis nach, richtig?"
Die Braunhaarige nickte zustimmend und wollte sich aufsetzen.
„Mach lieber etwas langsam.", meinte Aurora. „Und ich gehöre zum Rettungsteam Lifeguard, der Hauptsitz ist in Sinnoh. Ich wurde hierher versetzt."
Serena sah Aurora eine Weile lang an und brachte dabei nur ein leises „Danke" heraus.
„Magst du mir verraten, wie dir das passiert ist? Also natürlich erst dann, wenn es dir wieder etwas bessergeht."
„Ich muss jetzt los.", murmelte die Braunhaarige leise.
„Du darfst noch nicht mal gehen, das ist dir schon bewusst?", entgegnete die Siebzehnjährige.
„Das ist mir auch egal. Ich muss Tsuyu-!" Beim Versuch aufzustehen, sackte sie völlig geschwächt zu Boden, jedoch wurde sie von Aurora rechtzeitig aufgefangen.
„Wer ist denn Tsuyu?", fragte die Weißhaarige, während sie dem Mädchen wieder auf das Bett half.
Seufzend fasste sich Serena an die Stirn und fing schließlich an, ihr alles zu erklären. Sie rechnete damit, dass die Fremde sie sicher für verrückt erklären würde, dass Tsuyu aus einer ganz anderen Welt käme.
„Verstehe, anscheinend wollte dich Team Flare so als Zeuge aus dem Weg schaffen.", murmelte Aurora nachdenklich.
„Warte – du glaubst mir?"
„Wieso sollte ich nicht?"
„Das muss doch verrückt für dich klingen.", meinte Serena schulterzuckend.
„Wieso solltest du mir einen Unsinn erzählen?", forschte die Jugendliche.
„Naja, vielleicht mit der Begründung, dass ich einige Minuten ohne Sauerstoff war und deshalb nicht mehr ganz dicht bin?"
„Denkst du etwa von mir, ich würde dir nicht glauben?", hakte die Weißhaarige nach.
„Ja, doch schon, aber alle anderen würden mich für bescheuert halten."
„Ich bin aber sicher nicht wie jeder andere.", murrte Aurora schon fast beleidigt.
„Tut mir ja leid.", entschuldigte sich Serena. „Kann ich jetzt gehen? Danke."
„Das fragst du mich und die Ärzte lassen dich sicher noch nicht gehen."
„Ich pfeif auf die Meinung der Ärzte. Ich bin nur noch etwas geschwächt, aber das war's." Die Braunblondhaarige entfernte sich den Sauerstoffschlauch und auch vorsichtig die Infusion, die an ihrem rechten Arm hing. Daraufhin griff sie nach ihrer Tasche und wollte eines ihrer Pokémon rufen. Jedoch fiel ihr wieder ein, dass ihre Pokémon von Tsuyu geschnappt wurden.
„Verdammt! Ich habe ja keine Pokémon dabei.", fluchte Serena.
„Hast du keine anderen?", fragte Aurora und mischte sich schon gar nicht mehr ein, dass sie noch weiter liegenbleiben solle, da Serena nicht einmal auf sie hörte.
„Stimmt! Danke!", kam es ihr in den Sinn und zerrte die Weißhaarige einfach mit sich mit. Gelassen sprang sie vom Fenster und zog dabei die Fremde mit sich mit, jedoch war die Blauäugige noch so geschwächt, dass sie ungeschickt auf ihren Bauch landete – jedoch glücklicherweise Weich, da beide in einen Busch landeten.
„Du bist ja echt verrückt... und stur.", bemerkte Aurora. „Und warum ziehst du mich einfach mit?"
„Wir müssen ins Pokémoncenter.", sagte Serena, ohne auf die Frage des Mädchens einzugehen und zog sie weiter mit – wenn auch wacklig auf den Beinen.
„Los Pam-Pam und Feelinara.", rief die Kurzhaarige ihre beiden Pokémon, die sie eben aus dem Pokémoncenter geholt hatte.
Freudestrahlend sprangen die beiden auf ihre Trainerin zu und Serena legte auch die Arme um die beiden, als sie sich zu ihnen runterkniete. „Es freut mich, euch wiederzusehen, ich hoffe euch geht es gut."
Pam-Pam und Feelinara bejahten dies, indem sie ihr zunickten.
„Das war wohl doch nochmal vom Vorteil, dass du sie nicht dabeihattest, was? Sonst wären wohl alle fünf von dir verschwunden.", kam es von Aurora.
„Ja und wie ich sehe, hast du ein Glaziola.", lächelte die Braunblondhaarige, die noch immer sehr blass war.
„Nicht nur, ich habe noch ein paar andere dabei. Und zwar ein Fennexis, Wolwerock, Serpiroyal, Libelldra und dann noch mein Primarene."
„Dann versteht sich Sira sicher gut mit Fennexis, meine Sira ist noch ein Rutena, dann habe ich noch ein Aquana und ein Pikachu."
Aurora lächelte. „Du solltest dir erstmal etwas Anderes anziehen, du kannst schlecht mit dem Krankenhauskram rumrennen, außerdem steigt dir die Gänsehaut, obwohl es so warm ist."
„Naja, wenn man so lange unter Wasser war... danke nochmal für deine Rettung, ich dachte das wäre mein Ende.", gab sie kleinlaut zu und ging mit Aurora in die Boutique von Illumina City, wo sie sich auf die Schnelle ein einfaches gelbes Shirt und eine einfache Jeans zulegte und sich eine Sweatjacke drüberzog, damit sie nicht fror.
Nach dem Bezahlen rief sie ihre beiden Pokémon zurück und verließ mit Aurora und dem Glaziola den Laden.
„Jetzt müssen wir nur schauen, wie und wo wir Tsu finden...", murmelte Serena.
„Bist du sicher, dass du das jetzt gleich kannst? Du bist noch ziemlich geschwächt und du frierst sogar bei Sommertemparaturen."
„Das geht schon..., aber du musst mir nicht helfen, ich will nicht noch mehr Leute da reinziehen.", meinte die Trainerin.____________________________________________________________________
Info:
Der OC-Charakter Aurora stammt aus der Fanfiction 'Lifeguard' von meiner Partnerin. Mit ihrem Einverständnis durfte ich als 'Gastauftritt' den Charakter nutzen. Daher wird sie auch hin und wieder mal vorkommen, vielleicht auch jemand anders aus ihrem Team, aber das wird spontan entschieden. (Wenn ihr ein Link zu dieser FF haben wollt, schreibt mich ruhig an, da diese FF momentan auf nur einer anderen Seite online ist)
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Gelandet in der Welt der Pokémon
FanficTsuyu Asui war eigentlich mitten im Training der Yuuei Heldenakademie. Jedoch wachte sie aus irgendeinem Grund in der Welt der Pokémon wieder auf, was sie sehr verwirrt. Sie will wieder zurück zu ihrer Welt und möchte wissen, wie sie überhaupt hierh...