Kapitel 36

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Shizuo, Celty und die restlichen Bewohner, die geflohen waren, befanden sich weiter entfernt von dem großen Gebäude. Als der letzte rauslief, war das Feuer bereits in fast allen Räumen ausgebreitet. 

Nun warteten sie nur noch auf den Weißhaarigen, der einfach nicht rauskommen wollte.

Was machte er da solange?!

Je mehr Zeit verging, desto unruhiger wurde Shizuo.

Plötzlich spannte sich Celty neben ihn an. 

"Was ist denn los?", fragte Shizuo, der ihre Körperhaltung bemerkt hatte.

<Ducken!>, schrieb sie hastig. Kurz darauf bildete sie mit dem Schatten um alle ein Schutzschild.

Ehe irgendjemand reagieren konnte, erschien eine Explosion aus einem der Zimmer.

Mehrere Glassplitter, Beton Dachziegeln und Holzbalken wurden in die Luft geschleudert und landeten verstreut um das Haus.

Die ehemalige Experimente schrien vor Schreck auf.

Alle hielten sich die Ohren zu und hatten sich schützend gegenseitig in den Arm genommen.

Ihre Blicke waren von dem Grauen vor ihnen abgewendet.

Als der Rauch langsam verschwand, konnte man erst das Chaos sehen, das entstanden war.

"Izaya!", schrie Shizuo aus seiner ganzen Kehle. 

Er sprang auf und schlug gegen das Schild.

"Lass mich raus! Ich muss ihm helfen!", schrie er verzweifelt.

Celty zögerte für einen Moment.

Das Haus vor ihnen war zusammengebrochen. Das Gras, die Sträucher, selbst einige Bäume haben bereits angefangen zu brennen.

Das Haus war so demoliert, dass es unwahrscheinlich war, dass jemand überlebt hatte.

Doch weder Shitsuo noch Izaya waren normal.

Sie wollte ihm gerade eine Antwort schreiben, als sie den Motor eines Motorrads hörte.

Alle drehten sich verwirrt dorthin.

Nur Shizuo schlug noch immer gegen die Wand, die einfach nicht kaputt gehen wollte.

"Celty! Ich habe dich sooo vermisst!~", rief eine Stimme freudig.

Auf dem Motorrad saßen Vorona und Shinra.

"Wie ist die Explosion entstanden?", fragte die Blondhaarige, während der Arzt vom Motorrad abstieg und zu seiner Freundin rannte.

Doch selbst für ihn wurde das schwarze Schild nicht geöffnet.

"Das ist nicht fair! Wir haben uns seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen! Was machst du da drinnen? Ist da noch jemand drinnen? Betrügdst du mich gerade?!",  jammerte Shinra.

Genervt von beiden löste die Kopflose Frau das Schild wieder auf. Doch anstatt den Brillenträger zu umarmen, schlug sie ihn nieder.

<wir haben gerade keine Zeit dafür! Izaya ist noch immer drinnen!>, schrieb sie in ihr PDA und zeigte es Shitna, der sich bereits wieder aufgesetzt hatte und seine Wange vor Schmerz rieb.

"Ich dachte, er wäre schon draußen. Worauf wartet ihr noch?", entgegnete Shinra.

Überrascht starrte sie den Braunhaarigen an und schaute wieder zu den Trümmern des Gebäudes.

Dabei fiel ihr auf, das jemand fehlte.

<Wo ist denn Shizuo?!>

Als sich das Schild endlich aufgelöst hatte, rannte er sofort zu den Resten der Villa.

"Izaya!", rief er mehrmals.
Mit jedem Mal, wurde seine Stimme lauter und panischer.

Er schubste ein paar Betonklötze weg und suchte verzweifelt nach dem Weißhaarigen, der einfach nicht antwortete.

Dann, endlich fand er ein Loch!

Anders als bei den anderen Bröcken, war dort weder ein Funke zu sehen noch Benzin zu riechen.

Das musste Izayas Zimmer gewesen sein!

Vielleicht war ihm doch nichts passiert.

Ohne weiter nachzudenken, sprang er in das dunkle Loch.

Es war nicht all zu tief. Doch dadaurch, dass es Nacht war, konnte der Blondhaarige nichts sehen.

"Izaya! Floh! Antworte!", rief er in die Gänge.

"Hier", hörte er ein leises krächtzen.

Die Stimme war so leise und gedämpft, dass er kaum ausmachen konnte, wer es war.

Doch es war seine einzige Chance.

Langsam tastete er sich in die Richtung, aus der er die Stimme gehört hatte, durch. Auf dem Weg stellten sich mehrere Hindernisse wie Balken, Kabeln, oder Betonwände in den Weg, doch er beseitigte alle von ihnen.

Es dauerte nur wenige Minuten, für Shizuo aber gefühlte Ewigkeiten, bis er endlich eine Person gefunden hatte, die sich bewegte.

In ihrer Brust schien etwas großes zu stecken.

Wenn nicht schnell etwas unternommen wurde, so würde sie sterben.

Erst beim genaueren betrachten, bemerkte er, dass es sich hierbei um Shitsuo handelte.

"Hilf mir", verlangte er mit rauer, schwacher Stimme.

Kaum hatte er den Satzt gesagt, so fing er an zu husten.
Dabei spuckte er irgendetwas heraus, was der andere als Blut vermutete.

Für einen kurzen Moment zögerte Shizuo.

Ja, er hasste die Person vor ihm.
Er wünschte sich, dass sie stirbt.
Er hatte es verdient.

Doch wenn er ihn hier sterben lassen würde, dann wäre es fast so, als hätte er Shitsuo mit seinem eigenen Händen umgebracht.

Und er wollte kein Mörder sein!

Selbst wenn der es so sehr verdient hatte.

"Celty! CELTY! Hier ist jemand, der sofort behandelt werden muss! Hohl ihn bitte raus! Ich suche weiter nach dem Floh!", schrie er schließlich so laut er konnte nach draußen, in der Hoffnung, dass sie es gehört hatte.

"Der Rest hängt von dir ab", murrte Shizuo, ehe er sich weiter auf die suche nach Izaya machte.

Er ging weiter gerade aus. Wenn Shitsuo da war, dann musste der Weißhaarige in der Nähe sein.

Und tatsächlich! Nachdem er weitere Bruchstücke aus dem Weg geräumt hatte, fand er den Weißhaarigen bewusstlos auf dem Boden liegen.

Doch sein Zustand sah nicht gut aus:

Während sein Fuß von einem Lautsprecher zerquetscht wurde, steckte eine Stange in seinem Bauch.

Seine Arme und Oberkörper lagen in Glasscherben, und unterschiedlich große Betonbrocken lagen auf ihm.

Das merkwürdigste an allem war, dass Izayas Position in dem gedämmten Licht nicht danach aussah, als wollte er sich von der Explosion schützen. Viel mehrer sah es aus, als hätte er seinen Tod akzeptiert.

Hastig räumte Shizuo alle Brocken und den Lautsprecher, die auf ihm lagen weg. 

Außer seinem Fuß sah erstaunlicherweise kein Körperteil stark geschwollen oder zerquetscht an.

Bei der Stange überlegte er kurz, ob er sie rauszuehen sollte.

Er entschied sich dagegen und zerbrach die Stange so, dass es nur noch ein kleines Stück in dem Weißhaarigen steckte.

Als Shizuo endlich fertig war, hebte er Izaya vorsichtig hoch und eilte wieder aus den Trümmern heraus.

/Hoffentlich komme ich nicht zu spät. Halte durch, Izaya!/

Das Geheimnis Von Izaya Orihara //Shizaya  ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt