Gewitter im Kopf Fanfiction || Alles nur ein Traum?

9.Kapitel

Toni ging erst nach dem dritten Klingeln ran. In der Zeit bin ich vor Aufregung schon fast gestorben. "Ja?", so nahm Toni mein Anruf an. "Tim hat mich gerade gefragt, ob wir uns heute wieder treffen wollen und ich soll dich fragen ob du auch Lust hast. Ich bin total nervös Toni. Was soll ich denn dann bloß anziehen?", beginne ich das Gespräch total aufgelöst. "Also erstmal beruhigt dich mal wieder. Zweitens, du solltest unbedingt das schwarze Kleid anziehen und Drittems: Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber ich kann heute leider nicht. Meine Eltern kommen heute zu Besuch und wollen mal sehen, wie ich mich allein so mache.", sagte er am Ende doch mit etwas trauriger Stimme. Auch wenn er sich freut, dass seine Eltern kommen, hätte er Jan bestimmt gerne wiedergesehen." Oh, das ist schade Toni. Jetzt bin ich nur noch nervöser.", sagte ich mit bereits zitternten, kalten Händen. "Mach dir keine Sorgen. Wenn irgendetwas ist, kannst du mich jederzeit anrufen. Mach nicht so verrückt. Es wird schon alles schön werden.", beruhigt er mich mit sanfter Stimme. "Okay Toni du hast Recht. Ich mach mich jetzt fertig. Ich melde mich später auf jeden Fall nochmal bei dir. Bis dann." "Bis dann.", bekam ich noch als Antwort und legte danach auf. Beruhigen kann ich mich garantiert nicht. Er hatte zwar Recht damit, aber ich bin viel zu nervös, um mich jetzt zu beruhigen. Ich schreibe Tim, dass Toni nicht mitkommen kann. Allein der kurze Text dauert lange, weil ich mich immer wieder verschrieb. Meine Hände wollten sich gar nicht mehr beruhigen und langsam wurde mir richtig schlecht. Jetzt musste ich mich doch erstmal auf das, immer noch vom Schlafen verwüstete, Bett setzen. Ich atme tief durch und mein Körper hört langsam auf zu zittern. Ich weiß gar nicht wirklich, wieso ich so nervös bin. Mit meiner rechten Hand greife ich nach meinem Kuscheltier und halte es kurz im Arm. Ich habe es damals zu meiner Geburt bekommen und konnte mich seit dem nicht davon trennen. Möchte ich auch nicht und werde ich auch nie. Es beruhigt mich einfach. Allein schon, wenn ich es in der Hand halte. Gedankenverloren steichle ich über den Bauch des Kuscheltiers und werde ruhiger. Mein Herz schlägt nun wieder normal und mein Puls kommt auch wieder runter. Ich habe mich gerade einfach zu sehr hineingesteigert und mache mir unnötige Hoffnungen, was Tim angeht. Ich weiß nichts über ihn. Vielleicht hat er ja eine Freundin oder er ist wirklich mit Jan zusammen. Mein Handy vibriert. Tim hat geantwortet. "Okay, schade. Aber dann sind wir wenigstens zu Dritt. Also wenn du dich mit uns treffen möchtest? " Welch blöde Frage. "Natürlich will ich. Wie spät und wo?", tippte ich zurück. Es kam sofort eine Antwort. "In einer Stunde im Park?" In einer Stunde. Das wäre genug Zeit um mich fertig zu machen. "Klingt gut :)", schrieb ich noch zurück, bevor ich mich vom Bett erhob, um zum Schrank zu gehen. Ich hole das schwarze Kleid mit den gekreuzten Trägern auf dem Rücken raus und werfe es mir über. Es ist hochgeschlossen aber Schulterfrei und fällt von der Taille abwärts locker bis zu den Knien. Es ist einfach das perfekte Sommerkleid. Dann mache ich den Rest von mir fertig. Heißt: Ich schminke mich, rasiere mir die Beine und kontrolliere meine Nägel, bei denen in den ein oder anderen dann noch feilen musste. Ich packe noch meine Tasche, die ich mitnehmen werde. Dadurch, dass ich sie öfter benutze, ist sie perfekt ausgestattet. Es fehlt nur noch mein Handy, Portmonee und mein Schlüssel. Bevor ich los ging, ging ich nochmal auf die Toilette, checkte mich kurz im Spiegel, zog meine Schuhe an und laufe los. Zum Glück habe ich es nicht sonderlich weit bis zum Park, aber selbst auf diesem kurzen Weg, schwitze ich schon, weil es so warm ist. Im Park angekommen, setze ich mich auf die erste freie Bank die ich sehe und warte auf die zwei Jungs. Um nicht ganz so verloren auszusehen, checke ich mein Instagram auf meinem Handy und bekam dabei eine Nachricht. Sie ist von Florian. "Mir auch soweit. Bin Momentan in Bonn unterwegs und hatte gedacht wir könnten uns mal wieder treffen?" Ich bin etwas überrascht über diese Nachricht, da wir uns so lange nicht mehr gesehen haben und mich jetzt plötzlich sehen will. Ich habe aber eigentlich nichts dagegen ihn mal wiederzusehen und in alten Erinnerungen zu schwelgen. Es gab schon lustige Momente, besonders an diesem einem Wochenende bei einem Handballtunier. Ich schreibe ihm also ein:"Ja klar. Ich würde mich freuen.", zurück. Daraufhin tippte mich jemand an der Schulter an. "Na alles gut?", werde ich von Tim begrüßt, der scheinbar mitgelesen hatte. "Hallo. Na klar und bei euch?", begrüßte ich die Beiden und umarme sie dafür. Tim riecht so gut. Ich verlor mich einen kurzen Augenblick darin. Auch Jan begrüßt mich freundlich, ebenso sein Tourette mit: "Hallo du Schlampe. Ficken!" Ich musste schon ein bisschen grinsen. Wir gingen ein Stück durch den Park und unterhielten uns. Ich wurde ausgefragt über das, was gestern los war. Fragte aber ebenso zurück. "Naja, ich hab mir halt Sorgen gemacht. Es hätte schließlich was passieren können.", antwortete Tim mir ernst. "Tim, Rosi ist nicht so wie ich. Ich denke sie wird den Alkohol und die Party schon vertragen, sonst würde sie ja nicht dahin gehen.", mischte sich jetzt auch Jan ein, der aber auf meiner Seite stand und Tim jetzt ernst ansah. "Tim dein Gesicht stört.", fügte er ungewollt hinzu. Ich sah Tim an, der die Augen verdreht. "Danke Gisela für die netten Worte.",richtete er sich an Jan. Verblüfft fragte ich:"Gisela?" "Achso, das weißt du ja noch gar nicht. Ich nenne mein Tourette Gisela, damit verdeutlicht wird, dass das nicht ich bin,was sie sagt.", erklärt mir Jan schmunzelnd. "Wieso Gisela?", frage ich leicht lachend. "Ich weiß nicht das kam einfach mal so.", sagte Tim und sah mich dabei an. Unsere Blicke trafen sich und seine blauen Augen rauben mir den Atem. Für einen kurzen Moment sehen wir uns nur an und sagen nichts. Wir laufen nur nebeneinander her und grinsen.