19. Kapitel

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Ich schließe die Badtür hinter mir und schaue in den Spiegel, nachdem ich das Licht angemacht habe. Meine Augen leuchten rot und sich aufgeschwollen. Die Schminke ist verlaufen und ich sehe aus wie ein Waschbär. Meine Haare machen auch nicht wirklich das, was sie sollen. Ich mache mich an die Arbeit. Zuerst putze ich meine Zähne. Währenddessen schminke ich mich ab und käme meine Haare schnell durch, um mir einen Zopf zu machen. Fertig mit Zähne putzen, mache ich noch meine Kontaktlinsen raus und setze meine Brille auf, damit ich überhaupt etwas sehe. Während ich auf der Toilette sitze, ziehe ich mich um. 

Ich begebe mich wieder ins Schlafzimmer. Sobald ich durch die Tür komme, schaut Tim von seinem Handy auf. Er grinst mich an. "Du siehst hübsch aus mit Brille." Ich lache und schüttle nur leicht mit dem Kopf. Ich merke wie ich rot werde. Seine Komplimente bedeuten mir viel. Es fühlt sich so schön an, wenn er sowas sagt und mir wird immer ganz warm dabei. Ich laufe um das Bett herum und lege mich zu ihm. Er dreht sich zu mir auf die Seite. "Geht es dir etwas besser?", fragt er fürsorglich. "Ja, ich bin froh, dass du hier über Nacht bleibst. Ich brauch gerade einfach jemanden dem ich Vertrauen kann." "Über Nacht?", sagt er überrascht. Plötzlich wird mir kalt und es läuft ein Schauer durch meinen Körper. Hab ich jetzt etwas Falsches gesagt? "Oh, ich dachte...", er fällt mir ins Wort. "Spaß. Natürlich bleib ich hier, wenn du das möchtest.", lacht er. Mir fällt auf das sein Handy noch an ist und ich kann sehen, dass er in den Kommentaren auf YouTube unterwegs ist. "Was schaust du da an?", frage ich neugierig nach. "Ich lese gerade die Kommentare durch von unserem letzten Video, wo auch du auftauchst. Willst du mit lesen? Da steht leider auch ziemlich viel Scheiß und Gerüchte.", antwortet er mir leicht deprimiert. "Ja ich will es trotzdem lesen." Er dreht wieder auf den Rücken und hebt den Arm nach oben, damit ich mich auf seine Brust legen kann. Ich rutsche näher an ihn ran und lege meinen Kopf seine Brust. Sein Arm liegt auf meiner Hüfte. Es fühlt sich so vertraut an und mir wird ganz warm in der Brust. Dann schaue ich mit auf sein Handy und lese die ersten Kommentare durch. Ich spüre seinen Atmen der an meiner Nasse kitzelt. Es gibt Kommentare über das tolle Video und welche Sprüche Gisela wieder gesagt hat und dann kamen die Gerüchte. 'Die sind doch safe eine Paar so wie Tim sie dauernd ansieht' oder auch 'schaut doch wie verliebt sie sich dauernd angucken' und das waren nur Beispiele. Dann gab es natürlich ab und zu ein paar Hate- Kommentare, welche Aussagen sie könnten mich nicht leiden, ich wäre nicht genug für Tim und so weiter und so fort. "Da haben wir die Gerüchteküche aber zum brodeln gebracht.", sagte er und legte sein Handy ausgeschaltet neben sich. Ich lege meine Hand an seine Brust und schaue ein Stück zu ihm auf. Er riecht unglaublich gut und seine Augen verzaubern mich. "Vielleicht ist an einigen Kommentaren auch etwas dran.", sage ich mit einem ironischen Unterton. Er lächelt mich an. "Das glaube ich allerdings wirklich.", antwortet er und ich merke es ist sein voller Ernst. Alles ist still und wir sehen uns in die Augen. Ich habe ihn nicht verdient. Bei dem Mist den ich heute angestellt habe, ist er immer noch hier und hält mich im Arm. Er schafft es, dass ich mich gut fühle, obwohl es mir echt mies geht. Er kommt ein Stück näher. Seine Hand liegt auf meiner Hüfte und von strahlt Wärme aus. Ich setze mich schnell auf. "Wollen wir langsam schlafen gehen?", frage ich schnell nach, um das Thema auf etwas anderes zu lenken. "Ähm, ja. Ich werde dann mal ins Bad gehen.", sagt er etwas verwirrt, steht dann aber auf und geht ins Bad. Ich konnte ihn jetzt nicht küssen. Er hat eine bessere Situation für unseren ersten Kuss verdient, als den Abend an dem ich bereits Sex mit jemand anderen hatte. Er hat einfach besseres verdient. Ich rolle mich zum Nachttischschrank und sehe auf mein Handy. Toni hat mir geschrieben und gefragt, ob alles okay ist. Ich schreibe zurück, dass Tim bei mir ist und alles wieder gut ist. Sicherlich bekomme ich morgen einen Anruf von ihm. Jetzt kam Tim wieder aus dem Bad. Seine Hose und T-Shirt hat er ausgezogen und legt sie auf den Stuhl in meinem Zimmer. Nur in seinen Boxershorts steht er vor mir und ich betrachte ihn von oben bis unten. Er legt sich zu mir und schlüpft unter die Decke. Er wirft die Decke über mich und sagt dann: "So Rosi jetzt wird endlich geschlafen. Gute Nacht." "Ja gute Nacht Tim. Schlaf schön.", antworte ich ihm drehe mich mit dem Gesicht zu ihm. Das Licht schalte ich aus und höre es nur noch leise rascheln. Tim dreht sich zu mir um und ich höre ihn atmen. "Tim?", frage ich flüsternd und vorsichtig in die Dunkelheit. "Ja?", kommt leise als Antwort zurück. "Ich hab dich gar nicht verdient." Ich höre es leise rascheln und spüre dann eine Hand an meiner Wange, die mich sanft streichelt. "Glaub mir, ich finde dich perfekt.", sagt er nun. Ich muss lächeln. Ja jetzt weiß ich es endgültig, dass er perfekt ist und dass er nicht nur ein Freund für mich sein kann. Ich hoffe er fühlt ähnlich wie ich und bleibt bei seiner so wunderschönen Aussage von eben. Dann schließe ich die Augen und merke nur noch, wie sich die Hand von Tim über meine legt. Letztendlich schlafe ich ein. 


So jetzt ist die Lesenacht auch vorbei. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne ein paar Kommentare da. Mal schauen wann das nächste Kapitel kommt. Also dann bis dahin :) 

Gewitter im Kopf Fanfiction || Alles nur ein Traum? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt