13. Kapitel

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Die Kellnerin bleibt vor unserem Tisch stehen. "So, einen Himbeerbecher für die junge Dame und für die beiden Herren einen Schoko- und  Erdbeer Becher. Lasst es euch schmecken.", sagt sie, während sie die Becher vor uns abstellte und mit dem leeren Tablett vor dem Körper uns anlacht. Dann dreht sie sich um und geht wieder Richtung Theke. Tim stürzt sich bereits auf sein Eis. Kam versucht noch den Löffel in das Eis zu führen. Gleichzeitig schaut er zu Tim und schüttelt den Kopf. Ich musste bei diesem Anblick lachen. Tim schaut von seinem Eis auf und sieht mich noch mit Eis im Mund an. Er ist leicht peinlich berührt, weil er merkt, dass er beobachtet wird. "Lass es dir schmecken Tim.", grinse ich verschmitzt. Er schluckte und setzt sich wieder gerade hin. "Danke, lässt es euch auch schmecken.", erwiderte er. Dann fanhen auch Jan und ich an mit essen. Es herrscht Stille während wir essen. Es ist jedoch eine angenehme Stille und ich merke, dass es jeden schmeckt. Jan musste sich öfter mal zurückhalten das Eis nicht durch die Gegend zu schmeißen. Ab und zu musste Tim von seinem Eis kosten und auch mir wurde mal etwas abgegeben. Mein Blick schweift ab und zu immer zu Tim, wie er sein Eis genüsslich isst. Ich liebe Erdbeereis, deswegen war ich schon ein wenig neidisch auf Tim. Mein Eis schmeckt zwar auch hervorragend und er ist gerade mal halb leer, aber ich hätte auch Lust auf ein bisschen Erdbeereis. Scheinbar starrte ich dabei auf seinen Becher, wobei ich meinen mittlerweile leeren Löffel immer noch im Mund hatte. Ich schmeckte den metallischen Geschmack des Löffels. Tim reißt mich jedoch aus meinen Gedanken. "Ist alles gut Rosi?", fragt er etwas besorgt. Schnell nahm ich den Löffel aus dem Mund und lasse ihn wieder in meinen hohen Glas echter wandern. "Ja alles gut. Dein Eis sieht nur so lecker aus. Da hab ich mich gerade ein bisschen darin verloren.", sagte ich und versuchte damit die peinliche Situation zu überspielen. "Also wenn du möchtest, darfst du auch mal probieren." Tim schaut mich eindringlich an. Ich wusste zuerst nicht was ich sagen soll, weil ich auch nicht wirklich wusste, ob er es ernst meinte, aber ich nickte. Ich nahm meinen Löffel aus dem Eis, aber bevor ich diesen ablecken konnte, um damit das Eis von Tim zu probieren, hat Tim bereits seinen Löffel gefüllt und hält ihn mir hin. "Na dann, kost mal.", kommentierte er und führt den Löffel zu mir. Ich beuge mich leicht über den Tisch zu ihm rüber. Ich sehe vom Löffel auf und sehe Tim direkt in seine wundervollen Augen. Der Löffel hat mittlerweile meinen Mund erreicht. Ich mache meinen Mund auf, aber das Eis ist nun nur noch Nebensache. Sein Blick ruht immer noch auf mir und ich kann mich gar nicht mehr konzentrieren. Ich spüre nur die Kälte, die sich langsam in meinen Magen bewegt und dort ausbreitet. Auf der anderen Seite breitet sich eine Wärme in meinem restlichen Körper aus. Ich bin gefesselt von seinem Blick und seinem liebevollen Lächeln. Doch er schafft es mich zurück in die Realität zu bringen. Er fragt mich nämlich wie es geschmeckt hat und ich realisiere, dass ich darauf nicht geachtet habe. Ich habe nur noch den Nachgeschmack im Mund, welcher nicht schlecht schmeckt. Ich nicke und schmatze ein wenig, um so zu tun, als wäre ich ein Feinschmecker. "Ja, ja. Man schmeckt die frischen Erdbeeren und auch der Nachgeschmack ist angenehm süß, aber nicht zu süß. Jedoch auch nicht zu Sauer." ,sagte ich mit gehobener Stimme, um seriös zu wirken. Alles natürlich ironisch gemeint. Während ich das sagte, mussten Jan und Tim schon ein wenig lachen und ich stieg mit ein. Ich hatte mein Ziel erreicht die Stimmung aufzulockern. Als Gisela dann anfing mich mit "Tussi", "Eisschlampe" oder "Du reibst dich mit Eis ein und Tim leckt dich ab" zu beleidigen, wurde es noch witziger. Tim und ich lachen so laut, dass sich manch Anderer schon zu uns umdreht. Sein Lachen ist so herzhaft und ansteckend, dass ich immer wieder anfangen musste mit Lachen. Die Leute die sich umdrehen, wurden von Gisela direkt vertrieben. "Dreh dich um du Fotze", war dabei nur einer der vielen Sätze die fielen. Langsam beruhige ich mich wieder und lasse meinen Blick im Laden schweifen. Auch Tom beruhigte sich nun langsam wieder und wischte sich die Tränen weg. Die Türglocke, als Zeichen dafür, dass ein neuer Kunde den Laden betritt, schellt. Automatisch schaue ich zur Tür. Herein kommt ein Mann. Etwa in meinem Alter, mit blonden Haaren und gut gebaut. Er war ungefähr so groß wie ich. Obwohl, nein, er ist doch ein wenig größer. Als er sich in meine Richtung dreht und ich sein Gesicht erkenne, verändert sich mein Grinsen schlagartig in Schock. Mein Mund steht offen und ich wollte meinen Augen nicht trauen. Ich blende alles  mich herum aus. Jan und Tim werden nur noch zur Nebensache. Ich konnte meine Augen nicht mehr von diesem Jungen abwenden. Die Musik, die aus den Lautsprechern kommt, wird gedämpft bis ich sie nicht mehr höre. Auch die Anderen im Laden, die sich unterhalten, verstummen. Mein Blick lag einzig und allein auf diesen mir sehr bekannten Jungen. Sein Gesicht sieht immer noch so aus wie früher und als er mich sieht, scheint er sich die selbe Frage zu stellen wie ich. Was macht er hier?

Gewitter im Kopf Fanfiction || Alles nur ein Traum? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt