24. Kapitel

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POV Rosi

(Kleiner Tipp, bei dem Treffen von Tim und Rosi könnt ihr gerne das Lied "Melody X" von Bonaparte anhören. Das hat mich beim Schreiben inspiriert.)

Nach Tims schneller Rückantwort konnte ich mich endlich schlafen legen. Ich antwortete nur noch schnell auf seine Frage, dass ich ihn gerne im Park treffen würde, so circa um 15 Uhr. Etwas nervös bin ich ja schon. Unser letztes Treffen, beziehungsweise Verabschiedung lief nicht so prickelnd ab. Vielleicht war ihm das Kuscheln unangenehm. Für mich hat es sich allerdings richtig gut an gefühlt, so vertraut und ich hab mich beschützt, aufgehoben gefühlt. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich nur daran denke, dass er das gar nicht gewollt hat. Mir stiegen sofort Tränen in die Augen. Vielleicht hat das unsere Freundschaft zerstört, die wir noch gar nicht so lange haben. Damit hab ich vielleicht einen potenziellen sehr guten Freund verkrault. Der Gedanke reißt mir das Herz aus der Brust. Zu mindestens fühlt es sich so an. Ich verwerfe die Gedanken schnell, kuschel mich in mein Bett und versuche einzuschlafen. Allerdings gelingt mir das nicht allzu gut, denn ich wache aus einem Halbschlaf eine Stunde später wieder auf. Ich fühle mich, wie in der Nacht bevor ich meine Prüfungsergebnisse bekommen habe. Ich setze mich auf, schalte die Nachttischlampe an und reibe mir die Augen. Ich entscheide mich etwas Musik zu hören, um wieder Müde zu werden. Mit Kopfhörern in meinen Ohren lege ich mich wieder in die Dunkelheit meines Zimmers. Ich schließe meine Augen und merke, wie mir kurz vor dem einschlafen, doch ein paar Tränen meine Wange hinunter rinnen.

Am Morgen ruft mich Flo an, sagt, er kommt vorbei und wir machen uns noch einen gemütlichen Tag. Der Tag zog sich extrem in die Länge, denn meine Gedanken waren nur bei dem morgigen Tag. Florian und ich kochten zusammen, saßen auf dem Sofa und kuschelten. Doch es fühlte sich nicht so an, wie mit Tim. Ist das ein gutes Zeichen? Vielleicht soll es sich auch einfach so anfühlen. Wir schauten eine menge Filme bis es spät in der Nacht war und wir uns verabschiedeten. Ich sagte nur noch schnell, dass ich morgen keine Zeit habe, weil ich Uni Zeug zu tun hätte. Ich wollte nicht, dass er eifersüchtig wird, ohne, dass es überhaupt einen Grund gibt. Diese Nacht verlief nicht anders, als die zuvor. Aber irgendwann wachte ich auch wieder auf und der nächste Tag war angebrochen. Bis 15 Uhr schlug ich die Zeit irgendwie tot und machte sogar tatsächlich ein paar Aufgaben für die Uni. Irgendwann war es dann soweit und ich machte mich fertig, um im Park Tim zu treffen.

Als ich an komme sitzt er bereits mit dem Handy in der Hand auf einer Bank. Heute ist das Wetter leider leicht frisch, sodass nicht viele im Park sind. Ein paar Spaziergänger höchstens. Meistens alte Leute. Als Tim aufsieht und mich erblickt, winke ich ihm von Weitem mit einem Lächeln im Gesicht zu. Meine Hände sind eiskalt vor Aufregung. Dann stehe ich vor ihm, schaue ihn an. Er steht auf, einen halben Meter von mir entfernt. So schauen wir uns eine gefühlte Ewigkeit an. Bevor ich anfange zu weinen, weil die Situation so angespannt ist, strecke ich meine Arme nach einer Umarmung aus. Er reagiert relativ schnell und zieht mich in seine Arme. Ich lege meinen Kopf an seine Brust, verschränke meine Arme hinter seinem Rücken. Er lehnt seinen Kopf an meinem an. So bleiben wir stehen. Ich wünsche mir so sehr, dass der Moment nie enden würde. Aber irgendwann lösen wir uns voneinander und wir setzen uns auf die Bank. Dicht nebeneinander. Unsere Beine könnten sich berühren, wenn ich nur ein klein wenig nach rechts schwenke. Ich weiß nicht was ich sagen soll, mein Kopf fühlt sich leer an und er scheint ähnlich zu gehen. Er starrt auf seine Hände, die sich ineinander verschränken. Ich hole Luft um etwas zu sagen, aber Tim kommt mir zuvor. "Ich freue mich für dich und Florian. So wie ich das mitbekommen habe, hat sich das schon seit Jahren angebahnt.", sagt er und setzt ein mühseliges Lächeln auf. Ich grinse verkrampft. Vielleicht hat es sich das, vielleicht hätte es auch nie sein sollen. "Ich weiß nicht mal, ob er hier bleibt.", sage ich aus dem Nichts. Tim guckt mich seitlich an. "Ich meine, er wollte nur hier Jemanden besuchen oder so. Ich denke nicht, dass es für immer hält.", fahre ich fort. Als ich zu Tim aufblicke, erwische ich ihn, wie er schnell wieder den Kopf senkt, um mich nicht ansehen zu müssen. "Aber das ist nicht der Grund warum ich dich her gebeten habe. Es ist wegen unserem letzten Treffen." Tim richtet sich auf, dreht sich mit dem Körper zu mir und legt ein Bein angewinkelt auf die Bank. Jetzt liegt es zwischen uns. Ich kann ihn nur kurz an sehen. Sein Blick sieht so traurig aus in dem grauen Licht. Die Sonne ist hinter einer dicken grauen Wolkenwand verschwunden und wird sich diesen Tag auch nicht mehr sehen lassen. "Du wolltest nicht das ich gehe oder?", fragt er vorsichtig mit zerbrechlich klingender Stimme. Ich kann nicht sprechen. Der Kloß in meinem Hals ist zu dick dafür. Deswegen nicke ich nur langsam. In meinen Augenwinkel sammeln sich Tränen. Das er einfach ging verletzt mich noch jetzt. "Du wolltest mich noch umarmen oder?", kam jetzt die nächste Frage von ihm mit monotoner Stimme. Nach einer kurzen Pause nicke ich wieder. Diesmal langsamer als davor. Die Tränen rollen mir über die Wange und mir brennt nur eine Frage auf der Seele. Ich will sie am liebsten raus schreien. Aber als ich es versuche, bricht meine Stimme. "Fandest du das Kuscheln schön?", kommt die Frage nun doch aus meinem Mund. Ich sehe ihn nur aus dem Augenwinkel, denn ich traue mich nicht ihn weinend anzusehen. Aber ich bemerke, dass er nickt und ich muss grinsen. "Du bist so ein guter Freund Tim. Ich bin froh dich getroffen zu haben.", sage ich jetzt mit heiterer Stimme und schaue ihn an. Er schaut mir eindringlich in die Augen. Ich halte den Blick aufrecht. Für einen Moment ist alles still um uns herum. Seine Hand umfasst meine und drückt sie zärtlich. Als würde er mir damit sagen, dass er genau so denkt. Aber sein Blick wirkt verletzt, er presst die Lippen aufeinander, schaut auf unsere Hände. Ich tue es ihm gleich. Seine Hand ist so warm und weich. Ich streichle vorsichtig seine Rückhand mit dem Daumen. Er sieht auf und lächelt mich an. "Ich bin auch sehr froh", sagt er jetzt und lässt meine Hand damit los. Sie fällt auf meinen Schoß zurück.


Irgendwie hat mich das gerade selber ziemlich mitgenommen. Lasst mir gerne eure Meinung da.


Ich habe jetzt mein Abitur bestanden und einen freien Kopf, um mich endlich wieder meiner Kreativität im schreiben zu widmen. <3 Es ist übrigens schon wieder ein Kapitel fertig, welches jetzt noch nicht rein passt.... Aber das wird noch^^ Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon das nächste Kapitel zu schreiben :)

Gewitter im Kopf Fanfiction || Alles nur ein Traum? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt