„Manchmal kommst du an einen Ort, an dem es keine richtige Entscheidung gibt und alle Wege ins Verderben führen."
Einen Stift hinter meinem Ohr geklemmt und einen klassischen Kamillentee zwischen meinen Händen. Ich musste heute Überstunden machen, um die Berichte zu Ende zu schreiben. Schon den ganzen Tag beschäftigte mich noch Lauren und ich war seither so fixiert gewesen auf das Thema, dass ich völlig meine Mittagspause vergessen hatte. Ich schob meinen Ärmel aus meinem Kittel und musterte meine Armbanduhr. 20.00 Uhr.
Schon seit einer Stunde saß ich an diesem verflixten Schreibtisch und schrieb an 7 verschiedenen Patientenakten. Ich seufze leise.
Es wird Zeit mal die Beine zu vertreten ehe ich mich an das schwierigste setzte. Den Bericht des Jokers.Also stehe ich auf, richte mich auf und streife mir meinen Kittel ab.
Meine Füße bewegen mich aufwärts zum Sicherheitstraktes. Ein leises Echo raunt durch des Korridors, der durch meine leichten Absätze verursacht wurde. Inzwischen war es normal gewesen, diesen Weg einzuschlagen und plötzlich vor der Zelle des Jokers zu stehen. Durch die Scheiben erkenne ich ihn. Er liegt auf seinem harten Zellenbett und bewegt sich nicht. Als ich näher heran trete, erkenne ich seine glasigen blauen Augen die etwas anstarren.
Zu meinem Glück, kann man durch die Seite meines Patienten mich nicht erkennen und so stehe ich eine Weile und beobachte ihn einfach nur. So ein komplexes Wesen, murmle ich innerlich und ziehe mir einen Stuhl heran. Hinter mir höre ich verschiedene Wärter, verschiedene Patienten rein und raus geleiten. Vom lautem Gebrüll bis zum leisen Schluchzen ist zu hören, doch mein Blick gilt dem Mann in grün.
Wie konnte er so blass und doch so viel Farbe tragen? Warum ist er so komplex geworden? Und warum sehnte er nach Chaos und suchte doch steht's nach einem Anker, der damals Harley gewesen war.
Ich beiße mir auf die Lippe und warte einen kurzen Augenblick. Als der Korridor von nichts außer Stille wieder gesegnet wurde, stehe ich auf, schiebe meinen Stuhl zurück an seinen Ort und stelle mich direkt an die Tür der Zelle des Jokers. Gott segne mich, murmle ich in mich hinein und ziehe dabei meinen Schlüssel aus der Jackentasche. Vorsichtig schließe ich die Tür auf und sehe mich noch einmal kurz um, um mich zu vergewissern, dass auch keiner gleich rein platzt.
Leise schließe ich auch wieder die Tür hinter mir und mustere den Mann vor mir, der nun seine Augen auf mich geheftet hat. Es bilden sich kleine Fältchen um seine Mundwinkel und er betrachtet mich von unten bis nach oben, bis sein Blick meinen auffängt.
,,Was verschafft mir die Ehre, Audrey", seine Augen glänzen, als er meinen Namen ausspricht. Ich schiebe mir einen Stuhl heran und sitze nun gegenüber von ihm.
,,Ich wollte nach Dir schauen.", ich nehme jede einzelne Gestik von ihm auf. Ich wollte sehen, wie er reagiert. Das ich ihn das erste mal nicht formell angesprochen habe.
Doch keine Regung.,,Warum"
Ein einfaches Warum. Seit wann grinst er nicht mehr so? Wo ist sein abfälliger Blick? Das pure Chaos in seinen Augen?!Für einen kleinen Moment, nagte es in mir, einfach zu sagen warum nicht.
Doch das war nicht die Wahrheit. Ich war seine zuständige Psychologin, nicht einer seiner Pfleger, nicht eine Psychiaterin die ihm Tablettem verordnen sollte und auch keine Wärterin die ihm in die Schranken weisen musste. Ich war in diesemr Fall einfach nur seine Vertrauensperson oder sollte es zumindest sein.
,,Ich passe eben auf dich auf.", gebe ich leise von mir auf und meine Augen werden kaum merklich größer. Zeig mir was murmelt mein Unterbewusstsein und ich weiß, dass tief in mir sich wünscht, dass er etwas zeigt von irgend Gefühlsregungen. Doch er starrt mich bloß an und sagt nichts. Immer noch kein Lachen, keine Wutausbrüche oder jeglichen Regungen.
,,Sag mir worüber du nachdenkst.", meine Stimme baut sich langsam vor ihm auf, wie eine Barriere die sich zwischen Mitgefühl und der Realität aufeinander treffen, wie ein Tsunami.
,,Über dies und das. Ob ich heute Pasta oder Pizza essen werde.", er lächelt über seine Antwort und setzt sich langsam auf. Und diesmal bin ich diejenige, die nichts außer einem starren Blick aufweist.
,,Ich hatte gestern Pasta.", murmle ich und sehe zu ihm. Und dann fing er an zu lachen. Immerhin das erste mal heute, denke ich mir und grinse.
,,Es scheint so, als wären Sie ganz gut in ihrem Job.", murmelte er nachdenklich vor sich hin.
,,Einigermaßen.", lächelte ich.
und dann fing er erneut an zu kichern.
Aus einem kichern wurde ein lautes Lachen.
und aus seinem psychotischen Lachen ein wild rufendes Gejaule.
,,Konversationen wären toll. Bin generell kein geduldiger Mensch.'', seine roten Lippen zierten ein hämisches Grinsen.Ich vermute, dass war wohl der Moment, in dem mir das erste Mal bewusst wurde, dass wir jetzt mit der eigentlichen Therapie beginnen konnten.
@Audrey Winston
@JokerHalli Hallo meine Lieben,
nach einer Weile wieder ein neues Kapitel. Ich bin echt erstaunt darüber, dass wir schon die 13k geknackt haben. Leider sind nicht mehr so viele dabei, wie am Anfang aber das macht nichts. Für die, die bald den neuen Film Joker sehen, wäre es mega nice von euch, wenn ihr mal kommentieren würdet, wie der Film für euch so war und ihr Ideen vielleicht habt, wie ich vorgehen soll mit J und Audrey:)Ps: Weiß jemand woher das Ende stammt des Kapitels?😏
Viel Liebe an alle, die hier noch dabei sind hehe😁☺️♥️
DU LIEST GERADE
Property of Joker
Fanfiction,,Es scheint so, als wären Sie ganz gut in ihrem Job.", murmelte er nachdenklich vor sich hin. ,,Einigermaßen.", lächelte ich. und dann fing er erneut an zu kichern. Aus einem kichern wurde ein lautes Lachen. und aus seinem psychotischen...