Kapitel 4

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„Ah,da seid ihr ja endlich", begrüßte sie Mycroft. „Komm zum Punkt Mycroft, ich habe noch besseres zu tun als meine Zeit zu verschwenden", entgegnete Sherlock herablassend. „Natürlich hat mein Bruder besseres zu tun, als sich wichtige Informationen Moriarty betreffend anzuhören. Ich hatte gedacht das würde dich interessieren, aber wenn du Besseres zu tun hast, bitte, dann brauche ich es dir nicht mitzuteilen" , konterte Mycroft. „Du hättest ja gleich sagen können, dass es um Moriarty geht, dann hätten wir nicht die Zeit mit Smalltalk verbracht. Also, was hast du zu Moriarty?" „Ich habe nicht gesagt, dass ich etwas zu Moriarty habe, nur dass ich jemanden kenne der Informationen besitzt." „Und wer soll das sein?" „Eine deutsche Ermittlerin, die schon vor wenigen Stunden hier in London eingetroffen ist. Soweit wir wissen sucht sie selber nach Moriarty, der in Deutschland für einige Anschläge verantwortlich sein soll. Sobald wir sie gefunden haben,sage ich dir Bescheid." „Du erzählst mir also, dass eine deutsche Ermittlerin hier ist und auf eigene Faust versucht, Moriarty zu verhaften, weißt aber nicht wo sie sich aufhält und was sie gerade macht. Sehe ich das so richtig? Das ist doch nicht zu glauben.Ihr seid der MI6 !" „Ist ja gut Sherlock. Ich sage dir sofort Bescheid, sobald wir sie finden." „Falls ihr sie überhaupt findet. Wenn sie nach Moriarty jagt und sie ihm auf die Schliche kommt, erschießt er sie entweder oder versenkt sie in der Themse und ich bekomme keine Informationen zu Moriarty." „Ihm geht es also nur um die Informationen. Sieh einer an, aber nun muss ich los und zusehen, wo diese Ermittlerin ist. Auf Wiedersehen Sherlock. John",sagt Mycroft noch ehe er verschwindet. Während der Auseinandersetzung der beiden Brüder hat John nur sprachlos zugesehen und erwacht jetzt langsam aus seiner Erstarrung. „Auf John, wir müssen los. Ich habe den Fall fast gelöst", sagte Sherlock, verschwand mit wehendem Mantel aus dem Diogenes Club und rief nach einem Taxi.

In der Bakerstreet angekommen, setzte sich Sherlock in seinen Sessel und dachte nach. Über den Fall, Moriarty und die Kommissarin aus Deutschland. John war in der Zwischenzeit in sein Zimmer gegangen und schrieb weiter an seinem Blog, als Sherlock einen Geistesblitz hatte,von seinem Sessel aufsprang und aus dem Haus stürzte. Er fuhr zu den Filmkomplexen und ging zu der Garderobe von Patrisha McFeary. Er wollte sich nur noch einer Sache vergewissern und dann den Mörder entlarven. In der Garderobe angekommen sah er unter die Kommode und fragte sich, wie er nur so nachlässig gewesen sein konnte und den Tatort nicht bis auf den letzten Zentimeter untersucht hatte. Unter dem Schminktisch fand er, was er vermutet hatte und ging schnellen Schrittes zum Set. Der Detektiv wollte diesen Fall sofort abschließen und sich danach Moriarty widmen. Am Set angekommen rief er alle Anwesenden zusammen. Auch Laura McFeary war auf Veranlassung des Detektivs in die Gebäude gelassen worden und wartete nun mit den Übrigen auf die Auflösung des Mordes. Der Polizeiinspektor Lestrade wartete mit einigen seiner Kollegen, außerhalb des Sichtfeldes der Beteiligten, um im Notfall eingreifen zu können. „Nun, Sie alle warten auf die Auflösung dieses Mordes und ich könnte jetzt lange drumherum reden, aber ich will es so kurz wie möglich halten und sage Ihnen gleich wer der Mörder ist. Oder besser gesagt die Mörderin", begann Sherlock. Sofort nachdem er dies gesagt hatte blickten alle auf Laura McFeary, die etwas verloren den Detektiv ansah. „Es war..." Alle hielten die Luft an und warteten nur darauf, dass der Detektiv ihren Verdacht bestätigte. „... Ashley Johnson." Alle Blicke richteten sich auf die Schauspielerin, doch diese empörte sich: „Was glauben Sie eigentlich wer Sie sind? Ich habe Patrisha nicht umgebracht!" „Oh doch und Sie haben es ganz geschickt angestellt: Am Abend sind Sie zu Patrisha in die Garderobe gegangen, nachdem ihre Schwester Patrisha die Vorwürfe gemacht hat.Stunden zuvor waren Sie nämlich in Patrisha's Wohnung gewesen und haben die leere Ampulle in den Mülleimer gelegt. Da sie wussten,wenn die Polizei in ihr Apartment geht und die Ampulle findet, würden sie glauben Patrisha hätte sich eine Überdosis gespritzt, ihren Spiegel aus den Zuckungen heraus kaputt gemacht und wäre gestorben.Nach der Auseinandersetzung mit ihrer Schwester sind Sie dann zu Patrisha in die Garderobe und stritten mit ihr. Sie schubsten sie gegen ihren Schminktisch und der Spiegel zerbrach und Patrisha knallte mit der Schläfe gegen die Kante des Tischs und sackte zusammen. Jetzt konnten Sie ihr die Überdosis sogar in den Arm spritzen und nicht wie Sie geplant hatten in den Hals. Und so starb Patrisha an einer Überdosis, die Sie ihr verabreichten", endete der Meisterdetektiv seine Ausführungen. „Eine schöne Geschichte Mr. Holmes, aber wie wollen Sie das beweisen?", spottete Ashley.„Leider haben Sie die Spritze fallen lassen und diese rollte unter den Tisch. Da der Boden voller Scherben war, konnten Sie sie nicht hervorholen ohne sich zu verletzen und dachten, dort würde sie keiner finden. Allerdings habe ich sie gefunden und ihre Fingerabdrücke wurden darauf gefunden. Leugnen ist also zwecklos."Lestrade kam, nachdem Sherlock geendet hatte, mit seinen Männern hervor und nahm Ashley Johnson fest. „Ashley, wie konntest du nur?", fragte Ronald Chatterway. „Du verstehst das nicht. Patrisha war keine gute Schauspielerin. Sie hätte den ganzen Film ruiniert und sie hat mir meine Rolle gestohlen. Dafür musste sie bezahlen", sagte Ashley noch wütend, bevor sie abgeführt wurde.Die Gruppe löste sich nun auf und der Detektiv wollte gerade gehen,als Laura zu ihm herüber kam. „Vielen Dank, Mr. Holmes, dass Sie meiner Schwester Gerechtigkeit gegeben haben." „Keine Ursache."Dann ging auch sie und Sherlock rief sich ein Taxi. 

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