Blitzschnell stellte sie die Einkaufstasche ab und griff aus Gewohnheit heraus an ihre Hüfte, wo lange Zeit ihre Waffe im Holster gesteckt hatte. Stattdessen griff sie ins Leere und erst da bemerkte sie, dass sie ihre Waffe ja gar nicht mehr hatte. Hatte sie sie im Gefecht mit Moriartys Männern verloren oder bei Sherlock und John zuhause? Sie wusste es nicht mehr und das machte ihr viel mehr Angst als dass sie ohne Waffe dastand. „Sophie Harrington. Schön Sie endlich persönlich kennen zu lernen. Ich habe schon viel von Ihnen gehört", sagte der Mann, der mitten in ihrem neuen Wohnzimmer stand. Er war recht schlank gebaut, doch Sophie sah, dass er erst vor kurzem ziemlich viel Gewicht verloren hatte. Er schien eine höhere Position in der Regierung oder Polizei inne zu haben und das Gesicht erinnerte Sophie an jemand anderen. „ Sie sind Sherlocks Bruder, richtig?", fragte sie grade heraus. Zum Einen, weil sie sich ziemlich sicher war, denn die familiäre Ähnlichkeit war kaum zu übersehen, zum Anderen, weil dieser Mann anscheinend mehr über sie wusste, als sie über ihn, und sie das nicht zugeben wollte. Sie wollte die Kontrolle über die ganze Situation wiedererlangen, da er den Überraschungseffekt auf seiner Seite hatte. So konnte sie ihn vielleicht verblüffen und er würde Dinge preisgeben, die sonst vielleicht nicht preisgeben würde. „Wie ich merkte, haben sie einen sehr scharfen Verstand und eine schnelle Auffassungsgabe. In der Tat, ich bin Sherlocks Bruder. Mycroft Holmes. Ich hatte Sie geringer eingeschätzt, ein Fehler meinerseits. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Doch nun zum Grund, warum ich hier in Ihre Wohnung gekommen bin." „Ich würde zuerst gerne wissen, für wen Sie arbeiten und dann warum Sie in meiner Wohnung sind. Wie sie hereingekommen sind kann ich mir schon vorstellen. Sie hätten mich auch anders kennen lernen können und nicht einfach in meine Wohnung einbrechen müssen." „Einen anderen Weg gab es nicht, ohne wenig Aufsehen zu erregen. Wir sind aber sehr froh, dass Sie nicht ins Krankenhaus gegangen sind, um sich verarzten zu lassen", antwortete Mycroft gelassen. Er war sich noch nicht ganz sicher, ob und wie viel er der deutschen Ermittlerin sagen konnte und wollte. Doch Sophie biss nicht an seinen Köder an: „Wer sind „wir"? Und weichen Sie meinen Fragen nicht aus, dann beantworte ich vielleicht auch Ihre." „Wer sagt, dass Ich Fragen habe?" „Ihr Einbruch in meine Wohnung" „Nun gut, ja es gäbe da ein paar Fragen, die Sie mir beantworten könnten. Aber Sie wollten Antworten. Ich arbeite für die britische Regierung, mehr müssen Sie erstmal nicht wissen." Mycroft versuchte ebenfalls nur wenig Informationen preiszugeben, denn er wollte die Oberhand behalten und sie war dabei ihm zu entgleiten. „Was ich Ihnen aber noch mitteilen kann, ist, dass wir wissen, dass Sie James Moriarty aus Deutschland hierher verfolgt haben und dann schwer verwundet wurden. Ich liege daher bestimmt in der Annahme richtig, dass Ihre Suche von Erfolg gekrönt war. Wir würden gerne mehr von Ihnen erfahren und Ihnen im Gegenzug Informationen über Moriarty geben. Vergangene sowie alle Weiteren, sobald wir sie erhalten. Und falls Sie vor uns neue Informationen erlangen, würden wir sie dafür reichlich entlohnen. Moriarty ist ein sehr gefährlicher Mann, der auch hier in London schon viel Unheil angerichtet hat. Daher wäre es der beste Weg ihn zur Strecke zu bringen, indem wir alle unsere Ressourcen bündeln. Oder was sagen Sie dazu?"
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I Am Sherlocked
AdventureSie rannte durch die Straßen und ihr Ziel war die 221b Bakerstreet. Sie musst ihren Cousin erreichen bevor sie zu viel Blut verlor... Sie spürte nur noch wie sie jemand hochhob, dann wurde alles schwarz.