„Wer sind eigentlich die ganzen Leute hier? Hat Luke die etwa arrangiert, sodass es aussieht als hätte er Freunde?" Kiara lachte nur, aber eigentlich meinte ich das vollkommen Ernst.
„Das sind alles Schulkollegen von ihm und auch Footballspieler. Du weißt ja wie das ist mit Footballern, möchten immer angeben und laden deswegen soviel Leute ein", erklärte sie mir und ich wusste nicht mal, dass er Football spielt. Redeten wir schon noch von meinem Cousin oder von einer vollkommen anderen.
„Aha na toll damit wird also nur noch sein Ego gepusht", meinte ich augenverdrehend und trank meinen Becher auf ex leer.
„Hey Kiara, Nate sucht dich. Er hat mich gebeten es dir zu sagen", ertönte eine männliche Stimme hinter mir und ich wusste genau wer es war.
„Oh ok, danke Liam. Wir sehen uns später Emilia." Sie wank mir noch zu und verschwand in der tanzenden Menge. Neben mir gesellte sich Liam und ich versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren. Das war gar nicht einfach, denn ich roch die ganze Zeit seinen männlichen Duft und das er so nah bei mir stand half auch nicht gerade.
„Ich dachte nicht, dass wir uns wiedersehen würden", sprach ich und blickte ihn nun an. Er drehte den Kopf zu mir und ein lächeln schlich sich auf seine Lippe.
„Scheint so, als wollte das Schicksal, dass wir uns wiedersehen." Er nahm einen Schluck von seinem Becher und ich beobachtete ihn dabei.
„Ich glaube nicht ans Schicksal", leicht drehte ich mich wieder weg von ihm und starrte an die Wand. Eine Zeit lang beobachtete er mich, dass merkte ich dadurch, weil seine Blicke auf meiner Haut brennten. Das einzige was mir einfiel um dieser Situation zu entkommen, war tanzen zu gehen. Also stand ich auf und drängelte mich durch die Menge bis ich zu Mia gelang. Sie tanzte ausgelassen und ich war froh, dass sich wenigstens eine von uns amüsierte. So langsam kam ich auch in die Partystimmung und tanzte wild mit. Immer wieder bekam ich von unbekannten Menschen einen Becher Alkohol, den ich sofort austrank. Mit der Zeit merkte ich schon, dass ich nicht mehr ganz bei mir war und entschloss mich dazu, nun keinen Alkohol mehr zu trinken. Da ich keine Lust mehr zu tanzen hatte stellte ich mich wieder an die Bar und holte mir dort eine Coke.
„Coke? Gar kein Alkohol mehr", Liam stand neben mir und beobachtete mich, wie ich versuchte diese blöde Flasche aufzubekommen. Anscheinend hatte er keine Lust mehr mir zuzuschauen und nahm sie mir deswegen aus der Hand, um diese zu öffnen.
„Danke", hauchte ich und nahm einen Schluck von meinem Getränk. Schon viel besser, dass hatte ich jetzt wirklich gebraucht. Hmm jetzt musste ich aufs Klo. Eigentlich wollte ich ja Liam nach der Richtung fragen, aber der stand nicht mehr neben mir und die Andern konnte ich auch nicht fragen, da die alle komplett besoffen waren. Somit irrte ich alleine durch die Gänge und suchte nach dem Badezimmer. Ich trat in das 1 Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
„Hmm! Das sieht nicht wie das Badezimmer aus?", dachte ich laut und sah mich um. Es war definitiv ein Männerzimmer, aber wer schlief hier nur.
„Vermisst du mich etwa schon", wisperte eine Stimme in mein Ohr und ich musste laut schlucken. Oh gott nein, wie peinlich. Er drehte mich zu ihm, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Erwartete er etwa eine Antwort oder was wollte er von mir. Oh gott warum musste er bloß so nah an mir sein, Ich spürte ja schon seinen Atem. Ohne überhaupt nachgedacht zu haben legte ich meine Hände um seinen Nacken und küsste ihn. Das war definitiv der Alkohol in mir, denn soetwas würde ich sonst nie machen. Am Anfang wirkte er überrascht, aber er fing sich sofort und bewegte seine Lippen genau wie ich. Was habe ich bloß gemacht, als mir klar wurde was ich tat, löste ich mich von ihm und blickte ihn kurz an.
„Es tut mir leid", stotterte ich und lief dann aus seinem Zimmer. Ich musste unbedingt Mia finden, keine Sekunde kann ich hier mehr verbringen.
„Mia wir müssen los", sprach ich stotternd und zog sie ein wenig mit mir.
„Hey Lia ist alles in Ordnung", besorgt starrte sie mich an. Nichts war in Ordnung, ich hab gerade Liam geküsst, den besten Freund meines Cousins.
„Ich möchte einfach nur nach Hause....bitte", fast schon flehend sah ich sie an und dann nickte sie. Wir verließen das Gebäude und ließen somit diese Nacht hinter mir. „Das war nur die Schuld des Alkohols, nicht die von mir ich konnte nichts dafür", redete ich mir ein, als ich in meinem Bett lag und versuchte zu schlafen. Ich spüre seine Lippen noch immer auf meinen und wenn ich an diesen Kuss zurück denke, finde ich es garnicht mehr so schlimm. Trotzdem war es ein Fehler, ich sollte mich nicht gleich wieder nach meiner Trennung in eine neue Beziehung stürzen. Zuerst musste ich mein Leben auf die Reihe kriegen und das könnte noch eine ganze Weile dauern. Was tu ich jetzt, wenn ich Liam wiedersehe? Einfach so als ob nichts passiert wäre oder ihm gleich klar machen, dass dieser Kuss nichts bedeutete hat, auch wenn das dann gelogen wäre. Wie würde wohl Luke reagieren, wenn er wüsste was passiert war, ob er gleich reagieren würde wie damals bei Owen, aber er musste es ja nicht rausfinden. Meine Gedanken bringen mich noch um und somit lag ich noch stunden wach bis ich endlich einschlafen konnte.
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Diary of Emilia Clark
Teen FictionIch stand auf einer Brücke in meinem Heimatort. Tränen rannen mir über die Wange und mein Blick war verschwommen. Es war kalt und regnete. Meine Haare klebten in meinem Gesicht und meine Kleidung klebte ekelig an meiner Haut. Mein Blick glitt zum...