Mit meiner freien Hand zog ich ihn noch näher an mich, wenn das überhaupt möglich war. Seine Lippen waren einfach perfekt. Mit Leichtigkeit hob er mich vom Boden und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Kurz mussten wir uns wegen Luftmangels lösen, aber kurz darauf waren seine Lippen wieder auf meinen. Man kann das Gefühl, dass ich in diesem Moment gefühlt hatte, nicht beschreiben. In diesem Moment, dachte ich nicht daran, dass die anderen zwei, vielleicht jeden Moment kommen würden, aber ich wusste, dass es mir das wert seien sollte. Mein Leben, war sowieso nicht annähernd so perfekt wie ich vor anderen immer vorgab. Wie ich befürchtet hatte, kamen in den Moment Mia und Luke zurück.
"Wir sind wieder da", schrien die Beiden zeitgleich und ich wusste, dass ich mich wohl oder übel von Liam lösen musste. Wir beide sahen uns in die Augen und er ließ mich wieder auf den Boden.
"Ah da seit ihr ja.... Wie seht ihr denn aus?" Beide sahen uns skeptisch an und ich musste ein wenig lachen.
"Es hat einen kleinen Kampf zwischen uns gegeben", meinte Liam lachend und legte einen Arm um mich.
"Übrigens ich habe gewonnen und gehe deswegen als 1 duschen." Ich entfernte grinsend seinen Arm, suchte mir ein neues Outfit und ging Richtung Badezimmer. In schnellverfahren schrubbte ich die ganze Farbe von meiner Haut und gesellte mich dann frisch geduscht zu der Bande.
"Liam du kannst wenn du willst auch duschen gehen", bot ich ihm an, aber er lehnte ab, da er sich schon in der Küche mit einem Fetzen, ein wenig sauber gemacht hatte.
"Boah ich hab so nen hunger", meinte mein Cousin und stopfte sich noch eine Pommes in seinen vollen Mund. Mia und ich tauschten einen Blick aus, begannen dann aber auch unsre Pommes zu essen. Mit vollem Magen machten wir uns wieder an die Arbeit und strichen die restlichen Zimmer fertig.
"Wie wärs, wenn wir ,während die Farbe trocknet, euch das College ein wenig zeigen. Vielleicht würde euch das ein wenig weiter helfen, denn ich weiß noch, dass ich an meinem ersten Tag, eine ganze Stunde zuspät kam", schlug Luke vor, als wir fertig mit dem ganzen Streichen waren.
"Gute Idee, ich wäre dabei, aber nur wenn Emilia auch einverstanden damit ist", meine Mitbewohner sah mich flehend an und wie konnte ich da bitte nein sagen.
"Von mir aus, aber dann möchte ich schon die wichtigen Sachen sehen", meinte ich augenverdrehend, denn ich konnte mir schon vorstellen, nur seine Lieblinsplätze zu besuchen. Wir waren uns alle einig und nach kurzer Zeit, waren wir schon startklar. "Möchtest du dir nicht was anderes anziehen", ich deutete auf seine noch schmutzige Kleidung und er verneinte nur lachend. Wir gingen die paar Meter zum Campus zu Fuß und schon fing die Tour an. Eins musste man ihnen schon lassen, sie hatten uns wirklich alles gezeigt. Von Kunstraum bis zum Trainingsraum und auch wo jeder Kurs stattfand. Ich wusste zwar, dass ich mir die ganzen Sachen nicht merken würde, aber so ging die Zeit schneller vorbei und als wir wieder daheim ankamen, waren die Wände auch schon trocken. Die Jungs halfen uns noch die Möbel an seinen Platz zu stellen und dafür waren wir ihnen echt dankbar.
"Danke Jungs echt, ohne euch hätten wir das nie geschafft", bedankten wir uns beide und umarmten Luke und Liam, da sie jetzt los mussten.
"Vielleicht treffen wir uns ja morgen", sagte Liam und blickte zu mir. "Ja vielleicht" ich schloss die Tür und eine grinsende Mia starrte mich an.
"Alles gut?"fragte ich sie vorsichtig und setzte mich auf einen Stuhl.
"Alles bestens, aber sag mal? Was läuft eigentlich zwischen Liam und dir" und schon wurde ich ausgequetscht. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen oder es für mich behalten.
"Ich erzähls dir ein anderes Mal. Für heute bin ich nämlich nicht mehr ansprechungsfähig", meinte ich lachend und schloss die Tür hinter mir. Mit meinem Laptop setzte ich mich an den Schreibtisch und begann meine täglichen Einträge zu schreiben. Meine Handy riss mich aus meinem schreiben und neugierig blickte ich auf die Nachricht.
Sie war von niemand geringerem, als Liam. Hey! Bist du noch wach? Lg Liam Ich überlegte kurz, ob ich ihm zurückschreiben sollte und nahm mein handy dann in die Hand.
Hey! Ja ich bin noch wach. Von wem hast du meine Nummer?
Gerade als ich es wieder auf den Tisch legen wollte, kam eine weitere Nachricht.
Von Luke, hoffe du bist nicht sauer. Wollte nur mal sehen wie es dir geht.
Hätte ich mir auch denken können.
Nein, alles gut. Mir geht es eigentlich relativ gut, aber ich gehe jetzt schlafen, da ich ziemlich müde bin. Gn8
Mit diesen letzten Worten, legte ich mein Handy auf den Tisch, schloss meinen Laptop und legte mich in mein Bett.
Am nächsten Tag, wachte ich ziemlich früh auf und diesmal lief ich ohne Mia meine Runde. Somit konnte ich mal richtig mein Gehirn abschalten und einfach nur die Ruhe für mich genießen. Danach hatte ich mir Frühstück gemacht und dabei Social Media seiten angeschaut. Der letzte Tag bevor es losging und wenn ich ehrlich war, war ich weder nervös noch aufgeregt. In irgendeiner Weise freute ich mich auch, da ich es schon immer liebte Artikel zu schreiben und Journalismus hat mich von dem ganzen am meisten angesprochen. So bin ich dann auch auf diese Schule gestoßen und ein Pluspunkt war, dass es ganz weit weck von meiner Vergangenheit ist und dem Ort, wo ich immer erinnert werde, was wir verloren haben. Ob es Izzy und Dad wohl gut geht, bald stand Mums Geburtstag an und das war auch so eine Zeit, wo meine Gefühle mit mir durchgingen und ich mich am liebsten mit Drogen vollstopfen würde. Natürlich hab ich das noch nie gemacht, aber ob es den Effekt erbringen würde, den ich brauche würde mich schon interessieren. In Gedanken verloren, stocherte ich in meinem Müsli und starrte dabei an die Wand. Immer wieder fragte ich mich, was gewesen wäre, wenn meine Mum nicht gestorben wäre. Es hätte alles geändert, alle meine Zusammenbrüche die ich in dieser Zeit erlitten hatte und ich hätte die Sachen tun können, die ich früher gerne getan hatte. Ich wäre dann einfach ich gewesen.
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Diary of Emilia Clark
Teen FictionIch stand auf einer Brücke in meinem Heimatort. Tränen rannen mir über die Wange und mein Blick war verschwommen. Es war kalt und regnete. Meine Haare klebten in meinem Gesicht und meine Kleidung klebte ekelig an meiner Haut. Mein Blick glitt zum...