1.18: agony

2.2K 136 13
                                    

A/N:

Vielen Dank für die Abstimmungen und Kommentare zum vorherigen Kapitel :)

Viel Spaß beim Lesen. Bis Samstag :)

____________________


Ein heißer, unerträglich brennender Schmerz durchflutete ihre Lungen - wie ein Feuer brannte er durch ihren Körper und pulsierte durch ihre Venen, als die erstickende Atemluft ihren zugeschnürten Brustkorb durchflutete.

In ihrem Leben hatte sie viel Schmerz verspürt, ihn ertragen und überlebt. Doch nichts schien sie auf diese Qual vorbereitet zu haben. Auf den Moment, als ihr Körper reflexartig nach Luft schnappte und der lebensnotwendige Sauerstoff ihre Lungenflügel füllte. 

Ein stechender, zerreißender Schmerz zuckte in ihrer Brust, als ihr Herz anfing zu stolpern – es schien mit der Aufgabe, ihr Blut in ihrem verletzten Körper zu verteilen, beinahe überfordert zu sein. Währenddessen pochten unaufhörliche Wellen an Schmerz durch ihren Kopf; es schien ihr unmöglich zu sein, sich auch nur ansatzweise auf einen anderen Gedanken konzentrieren zu können. 

Das Brennen ihres Brustkorbes, das Stechen ihres Herzens, das Pochen ihres Kopfes – es waren die einzigen Signale, die ihr Hirn erreichten. Sie fühlte sich, als wäre sie in einer erdrückenden Luftblase gefangen; ihre Umgebung war stumm und gedämpft, taub für ihre Ohren, während sie ihren eigenen Körper mit jeder Faser spürte. 

Ein leiser, verzweifelter Gedanke wünschte sich, dass diese Qual einfach endete. Dass die Luft erneut ihren Körper verließ und sie einfach die Augen schließen konnte; dass sie dieser Tortur entfliehen konnte. Aber es schien für sie keinen Ausweg zu geben – nichts schien sie von ihrem Leid zu erlösen. 

Heiße Tränen sammelten sich in ihren Augen und suchten sich den Weg aus ihren geschlossenen Augenlidern, um langsam ihre eiskalten Wangen hinabzufließen.

Es vergingen Sekunden, vielleicht auch Minuten oder Stunden, in denen sie einfach nur atmete.

Jeglicher Versuch, ihre Muskeln zu bewegen oder ihre Augen zu öffnen, scheiterte. Es wirkte fast, als hätte sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren – ihr rasselnder, verzweifelter Atem und ihre fließenden Tränen waren die einzigen Hinweise darauf, dass sie noch lebte. 

Vielleicht war es lediglich die Qual, die sie langsam verzweifeln ließ. Vielleicht war es der Schmerz, der ihre Tränen schürte, um ihren chaotischen Gefühlen ein Ventil zu bieten. Doch vielleicht war es auch die kleine, leise Stimme in ihrem Kopf, welche ihr versicherte, dass sie mit ihrem Leid alleine war. 

Dass es niemanden gab, der ihr zur Hilfe kommen würde – nicht einmal ein einfältiger Agent HYDRAs, welcher sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte.  

Es war der Gedanke, welche das langsam abklingende Brennen in ihrem Brustkorb durch einen scheinbar immer enger werdenden Knoten ersetzte. Ihre tiefen Atemzüge wurden wieder kürzer. Abgehakter, als sich immer wieder ein leises Keuchen aus ihrer Kehle löste.  

Sie wollte nicht weinen. Es war eine Schwäche, die sie nicht zeigen wollte. Die sie so lange Zeit verborgen hatte. 

Aber die allmählich vergänglichen Schmerzen ihres Körpers schienen nur Platz für ihre aufgewühlten und zerstörerischen Gedanken zu machen. In diesem kurzen Moment, wo sie dem Tode so knapp entgangen war, konnte sie ihre Gefühle nicht mehr verschließen – und vielleicht war dies noch viel qualvoller.


Erschrocken fuhr ihr Körper in sich zusammen, als sie eine sanfte Berührung auf ihrer kribbelnden Haut verspürte. 

Phantom 1 - a crack in creation {Captain America: TWS}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt