A/N:
Danke für die Rückmeldungen zum letzten Kapitel! Wünsche euch ein schönes, langes Wochenende!
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Ein unelegantes Grunzen löste sich aus Jasper Sitwells Kehle, als er sich den Saum seines zerschlissenen, grauen Jacketts an die Nase presste; ein verzweifelter Versuch, die scheinbar anhaltende Blutung endlich zu stoppen. Schmerzerfüllt verzog er sein Gesicht zu einer Grimasse, ehe sein wütender Blick über Natasha hinweg Ivana traf. Während die rothaarige Frau auffordernd ihre Augenbrauen in die Höhe wandern ließ, übte Ivana sich in der Kunst des Ignorierens.
Sie spürte sein penetrantes Starren auf ihrer Haut; die Haare in ihrem Nacken sträubten sich zu Berge, doch entschlossen hielt sie ihre Augen auf den grauverschwommenen Highway gerichtet. Hier und da überholten sie eines der anderen fahrenden Autos und die immer gleichbleibende Aussicht würde sich für den Bruchteil einer Sekunde farblich ändern, aber dann waren dieser Moment der Abwechslung bereits vergangen.
Es vergingen einige schleppende Minuten und Sitwell hielt an seinem durchdringenden, wütenden Blick fest; seine Sturheit entlockte Ivana letztendlich ein genervtes Stöhnen und sie hob ihren Kopf langsam von der kühlen Glasscheibe an.
Sie rollte mit den Augen, als sie das entschlossene Starren des Mannes mit ihren eigenen, stechend grünen Iriden erwiderte.
„Was ist?" Ihre Stimme klang gefährlich gereizt und sie ballte ihre Hände zu Fäusten; so fest, dass ihre Fingernägel sich in ihre Handinnenflächen bohrten und ihre Knöchel weiß hervorstachen.
Ihr entging das zögerliche Zucken des Mannes nicht – seine Reaktion schien sie zu erfreuen, denn ihre Mundwinkel zuckten verräterisch in die Höhe, als er ihre unterschwellige Warnung verstanden hatte. Sie war gewillt, ihm ein passendes, blaues Auge zu schenken, wenn er sie weiter provozieren sollte.
Sein abfälliges Lachen wirkte wie ein verzweifelter Versuch, die angespannte Lage zu entschärfen. Das künstlich wirkende Kichern Sitwells überspielte sein vorheriges Zögern; betont entspannt lehnte er sich in seinem Sitz zurück und musterte Ivana, als hätte er die Oberhand in dieser offensichtlich unterlegenden Situation.
„Du wägst dich sicher, versteckt hinter den beiden Helden Amerikas", er kniff die Augen zusammen und warf einen kurzen Blick zu Steve, welcher sie durch den Rückspiegel aus beobachtete, „aber du weißt ganz genau, dass du HYDRA nicht ewig entfliehen kannst. Und dann bin ich wirklich auf das gespannt, was sie mit dir machen werden. Wir hätten dich töten sollen, als wir die Chance hatten! Ich habe es Pierce die ganze Zeit geraten, aber er wollte ja nicht auf mich hören."
„Hey", mischte sich die laute Stimme Sams ein. Seine braunen Augen trafen auf die Ivanas, als er sie im Rückspiegel betrachtete. Schweigend wandte diese sich von ihm und Sitwell ab, um ihren Kopf wieder gegen die kühle Scheibe fallen zu lassen.
„Falls du es noch nicht bemerkt hast, deine Meinung interessiert uns alle hier 'nen Scheiß. Also entweder du behältst sie für dich oder die Kleine hier bricht dir mehr als nur die Nase." Kopfschüttelnd wandte Sam sich wieder der weiten Straße zu, doch ihm entging nicht das leichte Lächeln, welches an Ivanas Lippen zuckte.
Auf eine für sie unverständliche Art und Weise war es ein gutes Gefühl zu wissen, dass Sam auf ihrer Seite stand. Dass er die Worte Sitwells als Schwachsinn verwarf und ihn zum Schweigen brachte – selbst wenn die scheinbar leere Drohung alles andere als weit hergeholt war.
Ihr war bewusst, dass sie Konsequenzen erwarten würden, sollte sie zu HYDRA zurückkehren. Und dabei war es egal, ob sie freiwillig oder gegen ihren Willen diese Rückkehr antreten sollte. Sie versuchte Jasper Sitwells Worte zu verwerfen, wie Sam es getan hatte.
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Phantom 1 - a crack in creation {Captain America: TWS}
PertualanganEine anhaltende Mordserie erweckt die Aufmerksamkeit S.H.I.E.L.D.s, doch nicht einmal die besten Agenten scheinen irgendwelche Informationen über ihren reuelosen Angreifer finden zu können. Sie verfolgen nicht mehr als ein Schatten; ein gesichtslose...