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Nach dem Duschen ging ich ins Wohnzimmer, wo ich mich einfach auf das Sofa setzte und an mein Handy ging.
Mir war der Appetit vergangen, Taehyung wahrscheinlich auch, denn er saß nur in der Küche und stach im Essen rum, während er seinen Kopf stützte und auf das Essen schaute. Ich kann ihn so nicht sehen, ich kann ihn nicht so verdammt zerstört sehen.
Aber wie kann ich ihn wieder glücklich machen? Was kann ich schon machen? Nichts. Ich kann seine Eltern nicht mal eben zum Leben wiedererwachen.
Naja, bis ich plötzlich einen Anruf bekam.

„Guten Tag Mr. Jeon. Hier spricht das Krankenhaus. Taehyungs Eltern sind nicht tot. Nun ja, noch nicht. Ihre Nieren sind beschädigt. Wir brauchen jemanden der ihnen jeweils eine Niere spendet.",schnell schloss ich mich im Bad ein.

„Ich mach das"

„Aber jeder von ihnen braucht eine, das würden sie dann nicht überleben"

„Ist mir egal, Hauptsache Taehyung ist dann wieder glücklich"

„Nun, wenn sie meinen, und sich dafür bereit erklären. Wann hätten sie denn Zeit?"

„Jetzt.",murmelte ich.

„Jetzt schon? Nun.. gut, kommen sie einfach ins Krankenhaus. Dort müssen sie einige Papiere unterschreiben und sich für eine Operation vorbereiten.",ich atmete tief ein und aus.

„Gut, ich bin auf dem Weg",dann legte ich auf.
Schnell machte ich mich fertig und zog meine Schuhe an.
„Wohin willst du?",krächzte Taehyung.
„Spazieren",antwortete ich ihm.
Tut mir leid, dass ich dich anlüge.
„Darf ich mit?"
„Ich wollte eigentlich-."
„Schon verstanden",toll, jetzt fühlte ich mich scheiße.
„Tut mir leid..",hauchte ich und verschwand schon aus dem Haus.


„Gut, sind sie wirklich bereit? Das könnte ihr letzter Tag heute sein..",ich lag vorbereitet für die OP in einem Bett. Kurz überlegte ich.
„Darf ich noch kurz alleine bleiben?"
„Natürlich",und somit verschwand der Arzt. Ich kramte einen Stift und Papier aus meiner Tasche, woraufhin ich anfing zu schreiben.

Hey Tae..
uhm, tut mir leid, dass ich dich angelogen habe, mit dem spazieren gehen.
Ich hoffe, du bist froh, dass deine Eltern vielleicht doch überleben.
Ich wollte dir nur danken, für die Zeit. Ich bin froh, mich bei deiner Firma beworben zu haben. Aber auch, wenn ich sterbe, bin ich immer bei dir.
Ich bleibe doch immer in deinem Herzen, oder?
Ohne mich bist du eh am sichersten.
Ich hoffe, du wirst glücklich mit deinen Eltern.
Und tut mir leid, dass ich dir immer eine Abfuhr verpasse, ich war noch nicht bereit für etwas ernstes.
Trotzdem liebe ich dich.

~Jk <3

Ich legte den Brief in einen kleinen Umschlag und da kam auch der Arzt wieder rein.
„Können sie den Taehyungs Eltern geben, damit sie den Brief Taehyung geben?"
„Natürlich, einen Moment.",er nahm den Brief und ging fort. Kaum drei Minuten später kam ein aufgebrachter Taehyung ins Zimmer.
„Hier wird niemand operiert, verstanden!?",schrie er bloß und knallte dem Arzt vor der Nase die Tür zu.
„Du kommst jetzt mit nach Hause! Und oh wehe du setzt dir sowas nochmal in den Kopf!",schrie er mich an und zog mich aus dem Bett.
„Aber dei-deine Eltern",erst jetzt bemerkte ich, dass er weinte.
„Dann sterben sie halt! Jeder stirbt irgendwann, aber nicht mit 21 und nicht auf so eine Art!",er zog mich mit und schubste mich nur in sein Auto, woraufhin er auch einstieg und losfuhr.
Wir redeten kein Wort miteinander, ich war einfach geschockt, wie er so plötzlich kam und mich angeschrien hatte.
Zum Glück hatte ich noch meine normalen Klamotten an, nicht diese typischen Krankenhaus Klamotten.
„Tut mir leid..",hauchte ich, als wir zu Hause ankamen.
Er redete weiterhin nicht, seine Miene war finster, er schaute mich nicht einmal an. Ich tapste hinter ihm her, woraufhin ich mich still auf das Sofa setzte und auf den Boden schaute.
„Jungkook?",hörte ich dann doch wieder seine Stimme. Jedoch war sie sanft, aber auch ein bisschen Enttäuschung und Wut steckte in ihr.
„Hmm?"
„Willst du sterben?",ich weitete meine Augen.

shot - vkook/taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt