Don't worry, I'll be there for you

Kapitel 16

Inzwischen waren einige Minuten vergangen und Yvonne hatte ihren Kopf mittlerweile wieder auf der Schulter des Finnen abgelegt.

„Please don't tell anybody that I got so emotional", bat Samu die Sängerin plötzlich. „Warum? Du stehst doch normalerweise zu deinen Gefühlen", meinte Yvonne und sah zu ihm. „Yes but that was just...", ihm schien kein passendes Wort dafür einzufallen, „Please just don't do it." Sie schmunzelte. „Ich bin mir sicher, dass Smudo das aber brennend interessieren würde." Flehend sah der Finne sie an, was die Sängerin zum lachen brachte.

„I don't know if I ever told you but you're so unbelievable beautiful", flüsterte er mit Blick auf ihre Lippen und einem Grinsen auf seinen eigenen. „Actually not important how often I tell you that because I can't say it enough."
„Oh Gott, jetzt hör doch endlich auf zu schleimen! Das kann sich ja keiner mehr mit anhören!", beschwerte Yvonne sich lachend, obwohl seine Komplimente sie nicht komplett kalt ließen.
„Aber du siehst just so unverschämt good aus", sagte er frech. „Ach ja, tu ich das etwa?", fragte sie unschuldig. „Yes you do", raunte der Finne ihr ins Ohr und hauchte ihr einen Kuss dorthin. Yvonne kicherte und drehte sich in seinen Armen,
als er eine leichte Erhebung an ihrer linken Taille spürte.
„You have a scar?", fragte er überrascht. Die Sängerin verharrte in ihrer Bewegung. Schlagartig sank ihre Laune auf den Tiefpunkt, wenn nicht, sogar noch tiefer.

„Yvi?" „Ja?" „You have a scar, don't you?", fragte der Blonde erneut und strich mit seinem Daumen über diese. „Mmh", war ihre Antwort. „What happened?", wollte der Sänger wissen. „Nichts", murmelte sie. „Nichts? But how did you get the scar then?"
„Samu, das ist eine Sache, über die ich nicht reden will", wies sie den Finnen ab, „Und angehen tut sie dich auch nichts."

Ohne noch ein weiteres Wort von ihm zu erwarten, legte sie ihren Kopf wieder auf seiner Schulter ab, um somit seinem Blick ausweichen zu können.
Samu stutzte. Was war das denn jetzt? Es war doch nur eine einfache Frage gewesen, die er gestellt hatte und dass Yvonne regelrecht allergisch darauf reagierte, war beim besten Willen nicht beabsichtigt gewesen.
„Entschuldige bitte", flüsterte er und gab ihr einen Kuss in ihr Haar.
Dann trat Stille ein.

An sich stellte das kein großes Problem dar, die Zeit zuvor hatten sie ja auch größtenteils geschwiegen, aber dieses Romantische war verschwunden, diese Ausgelassenheit. Irgendwie war die Stille, die zwischen ihnen beiden herrschte, drückend. Und obwohl sie sich körperlich so nah waren, waren sie sich an irgendeinem Punkt auch wieder fern und genau das war es, was die Situation so unglaublich unangenehm machte.

„Können wir wieder zu den Anderen?", fragte Yvonne schüchtern, „Mir wird langsam kalt", schob sie schnell hinterher, obwohl dies garnicht der Fall war. Samu spannte sich für einen kurzen, aber merklichen Augenblick an. „Sure", presste er hervor. Der Finne versuchte sich den stechenden Schmerz in seiner linken Brust nicht anmerken zu lassen, was ihm allerdings nur mittelmäßig gelang.

„Es tut mir leid, Samu", sagte Yvonne und fuhr mit ihrem rechten Zeigefinger über die Kette, die er trug. Schuldbewusst und gleichzeitig entschuldigend sah sie ihn an.
Die Sängerin gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Sei mir bitte nicht böse", flüsterte sie. „Kann ich doch überhaupt nicht", erwiderte der Finne und lächelte.

Als sie beide wieder zu den anderen kamen, waren es die beiden Fantas, die sich ihre Sprüche nicht hatten verkneifen können. Samu spielte das Spiel als Yvonne's "Ehemann" lachend mit, doch die Sängerin selbst, schien gedanklich irgendwie nicht ganz bei der Sache zu sein. Die anderen bekamen davon zwar nichts mit, lediglich Samu machte sich seine Gedanken um sie, immerhin war er der Auslöser für ihren Gedankengang.

Es vergingen gute drei Stunden, in denen sie sich alle viel unterhalten und lachten, doch Samu erschien es, als würde Yvonne das Ganze nicht mehr wirklich genießen. Ihre Augen strahlten nicht mehr und auch ihr Lächeln wirkte nicht mehr wirklich fröhlich. Oder bildete er sich das nur ein?