Kapitel 1

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„Also Leute, für heute sind wir fertig!", rief Thore durch das "The Voice of Germany" Studio. „Ich wünsche euch allen ein schönes, erholsames Wochenende und wir sehen uns dann Montag wieder!", fügte er noch hinzu und verschwand hinter der Bühne. „Wollen wir noch was trinken gehen?", fragte Smudo an Michi, Mark, Yvonne und Samu gewandt. „Also ich bin dabei!", stimmte Michi ihm sofort zu. „Ich auch!", stimmte auch Mark zu. „Yes, why not?", willigte auch Samu ein. „Kaddafeld, was ist mit dir?", fragte Mark grinsend an Yvonne gewandt. Sie grinste. „Tut mir leid, Mark, aber ich komme auch mit!" „Och nöö!", beschwerte Mark sich lachend. Die anderen Coaches lachten ebenfalls. „Ich kenne die perfekte Bar ganz hier in der Nähe. Da können wir auch ganz gemütlich hinlaufen", meinte Smudo und der Rest der Coaches stimmte ihm zu. Sie holten sich noch ihre Jacken und gingen durch den Hinterausgang aus dem Studio und folgten dem Rapper zu der Bar. Nach ungefähr 10 Minuten erreichten sie eine kleine Bar. In der Bar dröhnte den 5 schon extrem laute, und nicht gerade gute, Musik von einem DJ entgegen. „Was hat der denn getrunken?", rief Michi Smudo lachend zu. „Weiß ich nicht. Komm, wir gehen mal zu dem und machen gute Musik!", rief Smudo zurück und die beiden Rapper wollten sich gerade auf dem Weg zu dem DJ machten, als Mark sie aufhielt. „Wartet noch kurz, was wollt ihr trinken?", fragte er. „Ein Bier", antworteten die Rapper synchron und verschwanden. „Und ihr?", fragte Mark an Samu und Yvonne gewandt. „Ich nehme a Beer too", meinte der Finne. „Ich nehme ein Glas Wein", sagte Yvonne. „Okay, dann hole ich schonmal die Getränke und ihr sucht einen relativ ruhigen Platz", schlug Mark vor und ging zum Tresen. Samu und Yvonne setzten sich, nach kurzer Suche, an einen Tisch, der ein wenig geschützt in einer Ecke der Bar stand. Die Musik hatte sich auch gebessert, nachdem die Fantas den DJ abgelöst hatten. „Wo bleibt Mark denn mit den Getränken?", dachte Yvonne laut, nachdem dieser nach 10 Minuten noch immer noch nicht wieder da war. „Mark kommt, wenn Frau Kaddafeld weg ist", meinte Samu grinsend und erntete dadurch einen Schlag gegen die Schulter. „Jetzt wird die Kaddafeld auch noch gewalttätig! Ich fasse es nicht!", rief Mark, der ausgerechnet jetzt mit den Getränken kam. Yvonne atmete gespielt empört ein, während Samu einem Lachanfall zum Opfer gefallen war. Mark stellte währenddessen die Biere und das Glas Wein auf den Tisch und auch die Fantas gesellten sich wieder zu ihren Kollegen.
„Was ist denn so lustig, das unser Finne keine Luft mehr bekommt?", fragte Smudo neugierig. „Eine gewalttätige Kaddafeld", antwortete Mark ihm und Michi zog eine Augenbraue hoch. „Hat sie wieder nach einer Fliege geschlagen?", fragte er belustigst. Samu fiel vor Lachen beinahe von der Bank. Yvonne verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Samu versuchte sich kurz zusammen zu reißen und legte einen Arm um sie. „Ach Yvonne, C'mon es ist doch nur a joke. We all know, dass du can't hurt a Fliege." Länger konnte er nicht mehr ernst bleiben, fing wieder an zu lachen und trank einen Schluck von seinem Bier. Yvonne wollte eigentlich ernst bleiben, doch sie ließ sich von seinem Lachen anstecken. „Auf einen schönen Abend!", meinte Michi lachend und sie stießen alle gemeinsam an.
Die Zeit verging und langsam wurde es dunkel. Samu holte gerade ein neues Bier für die Fantas, als Yvonne sich verabschiedete. „Ich denke, ich mache mich jetzt lieber mal auf den Heimweg", meinte die Sängerin zu Mark und den Fantas und zog sich ihre Jacke an. „Jetzt schon?", fragte Mark überrascht. Yvonne lachte. „Schon? Wir haben bereits kurz vor Mitternacht!" Leicht erschrocken schaute er auf die Uhr. „Du hast ja ausnahmsweise mal Recht, Kaddafeld!", lachte er. „In Ordnung, dann wünsche ich dir ein schönes Wochenende", meinte Smudo. „Danke, wünsche ich euch auch", gab sie zurück und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Samu, der noch immer an der Theke stand und gerade mit einem Fan ein Foto machte, winkte sie zum Abschied zu und verließ die Bar. In dem Finnen breitete sich sofort ein ungutes Gefühl aus. Auch wenn Yvonne ihm immer wieder sagte, er brauchte sich keine Sorgen um sie machen, tat er das. Er wusste, wie gefährlich Berlin nachts war, gerade für Frauen. Der Fan, mit dem er das Foto gemacht hatte, bedankte sich noch bei ihm und verschwand wieder. Samu nahm die zwei Biere für die Fantas von dem Kellner und ging zurück zu ihnen. Die Rapper bedankten sich bei dem Finnen und stießen an. Samu schaute auf seine Uhr. „Well, ich glaube, das ich jetzt auch gehe", meinte er beiläufig, „I'm a Little Bit tired", fügte er noch als Grund für sein schnelles Aufbrechen hinzu. „Samu, wir wissen alle, das du nicht gehst weil du müde bist, sondern weil du sicher gehen willst, das Yvonne nichts passiert", durchschaute Michi ihn. Samu schaute ertappt drein. „Ja, actually deswegen", gab der Finne lächelnd zu. „Na los, dann lauf ihr hinterher, sonst findest du sie gleich nicht mehr", sagte Smudo und lachte. Samu trank noch den letzten Rest seines Bieres und stand auf. „Moi moi", verabschiedete er sich auf Finnisch und verließ die Bar. Draußen zog er sich seine Jacke an. Es war frisch geworden. Samu machte sich auf den Weg zu Yvonne's Wohnung. Keine zwei Straßen weiter konnte er die Sängerin wieder sehen, woraufhin er sich ein wenig entspannte. Er lief absichtlich etwas weiter hinter ihr, sodas sie ihn nicht wahrnehmen konnte, er sie aber im Blick hatte, weil der Finne wusste, wie sehr Yvonne es hasste, wenn er wegen ihr extra einen Umweg durch die halbe Stadt gehen musste, nur damit er sie nach Hause begleitete. In gewisser Weise kam Samu sich wie ein psychopathischer Stalker vor. Plötzlich bog Yvonne nach links ab, in eine Gasse die ein Weg über den Hof einer verlassenen Fabrik darstellte. Für einen kurzen Moment wunderte Samu sich, wieso sie über den Hof der Fabrik lief, als ihm einfiel, das der "normale" Weg zu ihrer Wohnung wegen einer Baustelle gesperrt war und der Weg über den Hof der Fabrik somit eine Abkürzung darstellte. Er folgte ihr in die Gasse, doch dann blieb er stehen, weil es eine Abzweigung gab, einmal nach links und einmal nach rechts und er nicht wusste, wohin Yvonne gegangen war. Samu entschied sich auf gut Glück für die rechte Seite. Da sie noch nicht weit sein konnte, konnte er dann nach ein paar Metern zurück gehen. Yvonne lief derzeit über den großen Hof der stillgelegten Fabrik, sie war der linke Abzweigung gefolgt. Auf dem Boden lagen einige Eisenstangen, die Wände der Fabrik waren alt und mit Graffitis beschmiert, nur einzelne schwache, alte Lampen beleuchteten den Weg. Etwas unheimlich war es schon. Fröstelnd zog Yvonne die Schultern hoch. Ihre Jacke war nicht gerade dick und da sie immer noch ihr blaues Kleid trug, welches relativ dünn war, wurde ihr nicht gerade wärmer. Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich, so als ob jemand einen Stein über den Boden kickte. Yvonne blieb stehen und drehte sich langsam um, doch sie konnte niemanden in der Dunkelheit erkennen. Zögerlich drehte sie sich wieder um und ging mit schnellen Schritten und einem unguten Bauchgefühl weiter. Da. Schon wieder dieses Geräusch. Yvonne wollte gerade ihr Handy aus ihrer Jackentasche holen, als jemand von hinten eine Hand auf ihren Mund presste und sie einen erstickten Schrei von sich gab. „Lust auf ein bisschen Spaß heute Abend?", flüsterte ihr eine unbekannte, männliche Stimme ins Ohr. Panik stieg in ihr auf. Sie riss sich los und rannte weg, versuchte es zumindest. Yvonne schickte ihre HighHeels gerade in die Verdammnis. Die Sängerin kam jedoch nicht weit, denn der unbekannte Mann griff nach ihrem Arm und warf sie regelrecht gegen eine kalte Wand, woraufhin sie umknickte und ein stechender Schmerz ihren rechten Knöchel durchzog. Noch bevor sie sich irgendwie bewegen konnte, stand ihr der Fremde gegenüber und grinste gehässig. Er trug noch nicht mal eine Maske. Ihr Gegenüber war fast 2 Meter groß, kräftig gebaut, fast schon ein Schrank, war stark am Hals tätowiert, hatte dunkle Augen, eine Glatze, eine auffällige Narbe seitlich an der Stirn und war komplett dunkel gekleidet. „Ach komm schon, wehr dich doch nicht so. Ich will doch nur ein bisschen Spaß haben", meinte dieser und leckte sich über die Lippen. Mit der linken Hand hielt er ihre beiden Handgelenke fest umgriffen, mit der anderen Hand strich er ihr ihre Haare von der Schulter und fing an ihren Hals zu küssen...

Don't worry, I'll be there for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt