Sie wusste nicht, wie lange sie noch hinter der verschlossenen Schlafzimmertür saß. Ihre Tränen waren zwar schon lange versiegt, doch das Gefühl seiner weichen Lippen auf ihren spürte sie noch immer. Ihre Gedanken drehten sich einzig und allein um den blonden Finnen.
Irgendwann raffte Yvonne sich auf und schlurfte ins Wohnzimmer. Ob Samu gerade wohl auch an sie dachte? Ob ihn der Kuss auch so durcheinander gebracht hatte?Irgendwie wünschte sie es sich. Sie wünschte es sich sogar sehr. Eigentlich wünschte sie sich nichts mehr, als dass Samu gerade bei ihr sein würde und sie vielleicht ein weiteres Mal küssen würde...
Was dachte sie da schon wieder?!Seufzend setzte die Sängerin sich auf das Sofa und fuhr sich durch die Haare, als ihr Blick auf einen gefalteten Zettel auf dem Tisch fiel, auf dem ihr Name stand. Mit zitternden Fingern griff sie nach diesem und beim Lesen traten ihr Tränen in die Augen.
Yvi, I'm sorry!
I never wanted that to happen! Believe me! You know, how much you mean to me and how much our friendship means to me! I never wanted to destroy anything with a silly action like that. I apologise.
I'll sleep at Mark's tonight, because I don't think it'd be good if we slept next to each other now. But please, I want you to know that you can stay at my's as long as you want to. I did the mistake, I don't want you to be the one who suffers for my behaviour. You're still my very best friend, you'll always be. Please don't forget that.
Sleep well, Darling.
Yours, SamuMittlerweile liefen ihr wieder Tränen über die Wangen, ihre Gefühle waren einfach ein einziges Chaos!
Wie auf Autopilot wählte Yvonne die Nummer von Saskia und schilderte der Make-up-Artistin schließlich ihre Situation, woraufhin sie sofort anbot vorbeizukommen und keine zehn Minuten später nun auch neben Yvonne saß und sie tröstete. Die Sängerin fing immer wieder an zu weinen und war einfach nur froh, dass ihre Freundin in dem Moment für sie da war.„Also, nur damit ich das richtig verstehe. Samu hat dich vorhin geküsst und du warst davon so überrumpelt, dass du vor Schreck in euer Schlafzimmer gerannt bist und er daraufhin abgehauen ist?" Yvonne nickte. Dann übergab sie Saskia den Zettel, den Samu hinterlassen hatte und sie bekam große Augen.
„Denkst du denn, dass er mehr gewollt hätte, hättest du das nicht unterbrochen?" Die Sängerin schüttelte den Kopf. „Auf gar keinen Fall. Samu war so vorsichtig, er war selbst total unsicher. Und er weiß doch am besten, was mir passiert ist, da hätte er sicherlich nicht direkt mit mir schlafen wollen. So ein Typ ist er einfach nicht", wehrte sie ab, „Und selbst wenn ich nicht fast vergewaltigt worden wäre, ich würde es ihm niemals zutrauen, mich direkt ins Bett kriegen zu wollen."
Saskia seufzte. „Ich doch auch nicht", meinte sie, „Aber er soll sich doch angeblich auch mit One-Night-Stands die Zeit vertrieben haben, nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hat", gab sie vorsichtig zu bedenken. „Ja, vielleicht hat er das gemacht, aber das waren doch ihm alles wildfremde Frauen. Und... und unsere Freundschaft ist ihm doch viel zu wichtig, als dass er mich für eine Nacht haben wollte." Yvonne lief eine Träne über die Wange. „Oh Gott, können wir bitte aufhören, darüber zu reden?" „Ja natürlich! Tut mir leid, dass ich das angesprochen habe." Yvonne winkte nur ab und wurde daraufhin von Saskia in den Arm genommen.„Was... Was soll ich denn jetzt machen?", fragte die Sängerin irgendwann. „Du musst Samu sagen, was du für ihn empfindest." Heftig schüttelte die Sängerin den Kopf. „Das kann ich doch nicht machen! Hinterher war es für ihn wirklich nur ein Kuss entstanden aus Alkohol und dann stehe ich da..." Sie schluckte bei dem Gedanken schwer. „Und wenn du es nicht tust, dann tut es dir doch trotzdem weh...", versuchte Saskia sie zu überzeugen. „Aber es tut mehr weh, wenn ich ihn verliere..." Entrüstet setzte sie sich auf. „Yvonne! Du wirst ihn doch nicht verlieren! Samu kann doch gar nicht ohne dich..."
Unter Tränen sah die Sängerin sie an. „Kann ich mit zu dir? Morgen früh?", flüsterte sie und sofort nickte sie. „Natürlich! Wahrscheinlich ist das sogar besser für euch. Aber sag es ihm morgen bitte, okay?" Yvonne nickte und wurde erneut von Saskia umarmt. „Danke."
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Don't worry, I'll be there for you
FanficMitten in der Nacht läuft Yvonne durch die Straßen von Berlin und wird dabei fast von einem Fremden vergewaltigt. Von dort an dreht ihr Leben sich um 180 Grad. Ein negatives Ereignis jagt das nächste, sie wird von ihrer Vergangenheit wieder eingehol...