Familienerbe

3. Kapitel

Erst jetzt zog ich im Flur meine Straßenschuhe aus und stellte sie auf die schmutzige Matte. Dann nahm ich meine Tasche mit nach oben in mein Zimmer und lies mich in meinen Schreibtischstuhl sinken. Da sah ich meinen radiergummi. Ich hatte ihn vergessen und musste immer Josy damit nerven das ich ihren brauchte. Schwupps, schon schwebte er vor meiner Nase. Ich ließ meine Hand um den Radiergummi kreisen. Dann nahm ich ihn vorsichtig in die Hand. Merkwürdig. Wahrscheinlich träume ich noch. Gleich wach ich auf und durchlebe meinen Traum nocheinmal. Mit einem tiefen Durchatmen nahm ich mir vor ganz normal mit dem Tag weiter zu machen. Ich packte meine Schultasche, scrollte durch Facebook und gab im Klassenchat ein paar Kommentare ab. Immerwieder wanderten meine Gedanken zu der Geschichte von meinem Dad. Was sollte ich Josy überhaupt sagen, wenn ich ihr den Kuli gebe? Ich habe ihn gefunden? Unwahrscheinlich aber was solls. Die Wahrheit war ja noch unwahrscheinlicher. Nach dem Abendessen schrieb ich sie an.

"Ich habe deinen Kuli gefunden.", schrieb ich.

"Hä?"

"Den mit dem grünem Klebestreifen."

"Waaaas!? Wo hast du den denn gefunden?", fragte sie erstaunt.

"Tja....ich habe ihn gefunden."

"Haha, du bist echt super. Bring ihn morgen mit!"

"Mach ich", meinte ich.

Kurze Pause.

"Was denkst du wie der neue ist?", fragte sie mich.

Ich rollte mit den Augen. Das Thema hatten wir schon fünf mal. "Keine Ahnung."

"Keine Ahnung... Mensch hast du zu irgendetwas mal eine klare Meinung?"

Ich lachte. "Ja habe ich! Aber ich kann schlecht in die Zukunft sehen und dir sagen wie der neue drauf ist."

"Vielleicht fährt er ja sogar mit unserem Bus!!!!", kam die Nachricht von Josy.

"Mit sicherheit. Du ich geh jetzt schlafen."

"Schnarchnase....okay.", schrieb sie.

"Gute Nacht." Senden.

Dann schaltete ich mein Handy, drehte mich auf die Seite und zog die Decke über meine Schulter. Eine weile starrte ich nachdenklich in die dunkelheit, dann schloss ich die Augen.