Gerettet!

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Am nächsten Tag wurde ich von den lauten Geräuschen der Natur geweckt, da es erst 7 Uhr war und es erst um 9 Uhr Frühstück gab, zog ich mir meinen schwarzen Pulli und eine Jeans an. Ich schlich mich durch den Flur und joggte in den Wald. Es war mir noch ein bisschen unheimlich, aber ich wollte Ghost sehen. Ich ging langsam und vorsichtig Richtung See und setzte mich hinter ein Gebüsch. Ich wartete ca. eine halbe Stunde und plötzlich sah ich ihn! Er hatte rote Augen, sein Fell war schneeweiß und er hatte große kräftige Pfoten. Er ging ganz vorsichtig zum Wasser und trank einen Schluck, auf einmal guckten mich seine roten Augen an, ich erschrak blieb aber ganz ruhig. Er kam ein Schritt auf mich zu und mein Herz fing an zu rasen! Ich starrte ihn an, ich konnte nicht aufhören ihn anzusehen!

Er war so unglaublich schön und es schien so als konnte auch er nicht aufhören mich anzusehen. Leider sprintete er nach wenigen Augenblicken wieder zurück ins Unterholz denn eine Stimme rief: „ Sarah? Wo bist du wir warten auf dich! Es gibt Frühstück!" „ Ja ich komme!", rief ich zurück. Als ich aufstand und auf meine Uhr schaute war es schon 9.30 Uhr! Es waren wohl doch nicht nur wenige Augenblicke sondern fast eine ganze Stunde gewesen in der ich Ghost beobachtet hatte.Ich joggte wieder zurück zum Hotel und auf dem Weg begegnete ich Max der mich fragte wo ich gewesen war. Ich antwortete: „ Ich habe die tolle Aussicht ein bisschen genossen und habe viele Bilder gemacht!" Mit der Antwort war er zufrieden und wir gingen gemeinsam ins Hotel. Nach dem Frühstück sprang ich noch schnell unter die Dusche da ich etwas nach vergammelten Blättern roch.

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Am Vormittag haben wir uns auf die Waldlichtung gesetzt und Bilder von der Natur gezeichnet. Ich malte ein Rudel Wölfe, dass auf der Lichtung einen Hirsch umzingelte. Die anderen malten Blumen, Pflanzen, Bäume und Hasen. Max und Manuell bestaunten mein Bild, aber Charlotte wirkte etwas eifersüchtig. Zum Mittagessen gab es Nudeln und Salate, danach durfte jeder machen was er wollte. Ich wollte Ghost noch einmal sehen, diesmal nahm ich mein Handy, ein Stück Rindfleisch und eine Flasche Wasser mit. Als ich am See angekommen war legte ich das Fleisch ab und kletterte auf einen großen Baum. Anstatt Ghost kamen nur ein paar kleine Füchse und aßen das Fleischstück, ich war traurig und enttäuscht, aber auch verwundert.
,Nicht das ihm was passiert ist, in dieser Gegend lauern ja auch Bären und er war als ich ihn gesehen habe, alleine'

Ich wartete und wartete, aber nichts rührte sich. Langsam machte ich mir sorgen, ich kletterte vom Baum und ging in der Gegend um den See nach ihm suchen. Ich fand Spuren von Wölfen,  war mir aber nicht sicher ob diese von Ghost stammen, plötzlich hörte ich einen Ast direkt hinter mir knacken. Eine riesige Tatze schlug mich am Arm und ich sah das Blut laufen. Mir wurde leicht schwindelig, ich drehte mich trotzdem um und sah einen großen Grizzlybären der sein Maul aufriß. Ich fing an wie Espenlaub zu zittern und die Angst stieg in mir hoch. Doch Ghost kam mir zu Hilfe! Er biss vorsichtig in meinen Schuh und zog mich schnell über den Waldboden! Danach lief er Zähne fletschend auf den Bären zu und griff ihn an, Ghost biss dem Bären ins Bein und in den Hals, dieser flüchtete sofort jaulend in die Berge zurück. Mir wurde schwarz vor Augen. Als ich wieder zu mir kam sah ich wie Ghost meine Wunde ableckte und sie dadurch säuberte. Er hatte mich gerettet und ich versprach ihm gedanklich dies auch mal zu erwidern!

Es wurde schon dämmrig und als ich Anstalten machte aufzustehen half Ghost, der die ganze Zeit neben mir saß, mir indem er mich stützte. Als ich stand wollte ich ihn streicheln aber er wich mir aus und versteckte sich. Ich ging zum See, wusch mir das dreckige Gesicht und lief langsam zurück Richtung Hotel. Dabei merkte ich die ganze Zeit , dass Ghost mich beobachtete, ich fühlte mich durch seine Nähe sicherer und richtete mich direkt auf.

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Im Hotel angekommen verzichtete ich auf das Abendessen und stapfte müde auf mein Zimmer. Ich  versorgte noch die Wunde und ging schlafen.  Im Traum erlebte ich nochmal das Ereignis und wusste , dass ich mich revanchieren muss.

Mein bester FreundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt