"Denkst du, dass das so eine gute Idee ist?"
Seine Arbeitstasche über die Schulter gehängt, mit dem Haustürenschlüssel in der rechten Hand klappern, mit der linken die Tür hinter sich zu ziehen, folgt Harry mir raus aus dem Haus, wobei sich ein nachdenklicher, zugleich besorgter Blick auf seinem Gesicht befindet.
Schmunzelnd beobachte ich den Mann, wie er abschließt dann zu mir kommt und meine Hand nimmt, um mir die kleine Steintreppe nach unten zu helfen.
"Der Arzt meinte, dass du dich ausruhen sollst", fährt er fort. Währenddessen verschwindet der Haustürenschlüssel in seiner Hosentasche und der für das schwarze Auto wird hervorgezogen. "Das ist auf Arbeit doch gar nicht gewährleistet."
Seufzend stoppe ich, kurz einen Blick auf die schön blühenden Rosen im Garten werfen, ehe ich ihm antworte, wobei meine Hand auf seiner Wange ruht: "Ich möchte nur schauen, ob alles gut läuft. Außerdem muss ich noch ein paar Formulare ausfüllen und dachte mir, dass ich das im Büro machen könnte."
Es gibt noch einiges, was ich klären muss, bevor ich mich voll und ganz auf die Rolle als Mutter konzentrieren kann. Alleine die ganzen Anträge für den Kindergarten haben sich in den letzten Monaten zu einem riesigen Haufen auf meinem Schreibtisch gestapelt.
"Ey." Empört zieht Harry eine Augenbraue hoch. "Denkst du etwa, dass dein Superverlobter nichts unter Kontrolle hat?"
Kopfschüttelnd grinse ich nur, schweigend mich wieder in Bewegung setzen und bei der Beifahrertür vom Auto warten, dass der Lockenkopf mir rein hilft, nachdem er seine Tasche auf der Rückbank verstaut hat.
Der einzige Nachteil von dem ganzen Geld war, dass Harry nun das tun konnte, was er schon Ewigkeiten als Traum hatte. Ein größeres Auto. Und anstatt ein praktisches zu nehmen, mit dem ich mich auch mal traue durch die Gegend zu fahren, kauft der Mann einen riesigen, schwarzen Range Rover.
"Da ist genug Platz für Einkäufe und Kindersitze", argumentierte mein Verlobter, als er vor drei Monaten plötzlich mit dem Ding auf die Auffahrt gekurvt kam.
Meine Antwort war nur, bevor ich Kopfschüttelnd ins Haus zurück gegangen bin: "Ich weiß nicht, ob Kinder überhaupt jemals in diesem Auto sitzen sollten. Geschweige den essen, bei dem teuren Leder."
Mittlerweile habe ich mich aber ein Stück weit an das Auto gewöhnt und sehe es nicht mehr ganz so schlimm an. Zudem ist der Kofferraum so groß, dass ich den Wochenendeinkauf und den kompletten Harry dort hinten verstauen könnte.
Auch wenn er fahren muss.
"Nur Anträge und Formulare."
"Mmmh?", frage ich, verwirrt aus meinen Gedanken gerissen und nicht ganz sicher, worüber Harry jetzt redet.
"Du kümmerst dich nur um Anträge und Formulare. Es wird nicht plötzlich in einer Gruppe ausgeholfen", wiederholt er sich, mir einen ernsten Blick zu werfen, nachdem er um eine Kurve bog.
"Harry, ich bin schwanger und nicht krank!", kontere ich, ein wenig energisch, damit er aufhört mich so zu betäscheln.
"Ich weiß, dass du schwanger bist. Ist ja schließlich mein Sperma gewesen, dass diese reife Performance abgeliefert hat!", scherzt er, als einziger von uns beiden über seine eigenen Worte amüsiert.
Er kann so ein Idiot sein. Aber ein süßer.
Ungefähr eine halbe Stunde fahren wir, da Harry nicht auf mich wegen der Baustelle hören wollte, ehe wir beim Kindergarten ankommen und auf den Parkplatz für die Leitung parken.
Der Lockenkopf steigt sofort aus und hilft mir dann beim Aussteigen, ehe er einen Kuss auf meine Schläfe gibt und murmelt: "Du gibst aber auch eine reife Performance ab."
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FanfictionMehr von Harry und Honor, nachdem sie ihre schlimmsten Zeiten durchgestanden haben, und nun auf ihre besten zusammen hoffen. •Book: Rose191100 •Cover: Rose191100