17-wrestlen

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"Mommy?

Leise und etwas schüchtern ertönt die Stimme von Fynn hinter mir, zu dem ich mich umdrehen und erkenne, wie er in seinem Batmanpyjama im Türrahmen steht. Seine Hände sind hinter seinem Rücken versteckt.

Und Lucas und Oscar tauchen jetzt ebenfalls auf, schauen mich so unterschiedlich an. Während Oscar breit grinst, da er sich scheinbar keine Sorgen zu machen scheint, steht Lucas ebenso schüchtern wie sein großer Bruder dar.

Langsam trete ich auf meine drei Jungs zu, knie mich dann vor sie hin. "Ja?", entgegne ich ruhig und knapp, werfe allen drei fragende Blicke zu.

"Wir haben ein Geschenk für dich!", kreischt Oscar, der sich am wenigsten sorgt, reißt dabei stolz die Hände in die Luft. Und nun verstehe ich warum Lucas und Fynn so nervös aussehen.

Oscar nimmt die meisten Dinge sehr-locker.

Seine beiden Brüder sind da anders. Die machen sich so sehr einen Kopf, wenn es um etwas geht, dass ich mögen oder hassen kann. Naja, hassen nicht, sie sind meine Kinder. Einfach etwas, dass mir nicht gefallen könnte.

"Oh, Jungs." Gerührt wuschele ich Fynn durch seine Locken, beobachte, wie er eine Rolle hinter seinem Rücken hervorzieht. "Auch für Papa!", murmelt Lucas, worauf ich verständnissvoll nicke.

Gemeinsam gehen wir vier zu Harry ins Wohnzimmer, wo die Gray und May wieder seelenruhig auf seiner Brust schlafen.

Oscar rennt hektisch zu der Couch, springt auf diese rauf und kuschelt sich an den Lockenkopf, der einen kleinen Kuss auf den Scheitel seines Sohnes drückt.

"Der Weihnachtsmann-", mit meinem Kopf deute ich zu unseren Söhnen. "Hat auch ein Geschenk für uns vorbeigebracht."

Harry grinst mich frech an, da er sich innerlich einen ablacht, wie schlecht ich gerade schauspielere. Aber das ist mir egal.

Zusammen mit Lucas und Fynn nehme ich ebenfalls auf der Couch Platz und beginne die große Rolle auszupacken.

Zum Vorschein kommt als erstes ein großes Bild, auf dem man Harry, Lucas, Oscar, Fynn, May und Gray erkennt, sowie mich. Um ehrlich zu sein erkennt man es zwar eher an den darüber stehenden Namen, aber ich tue trotzdem so, als erkenne man es an der großen braunen Kastanie auf Harrys Kopf.

"Danke Jungs", bringt Harry als erster hervor. "Wer hat die Namen geschrieben?"

"Ich", freut Fynn sich, gibt dann aber noch zu: "Mit Hilfe von Oma."

Deswegen durfte ich also nicht ins Haus, als ich die drei von meiner Mom abholen wollte. Sie musste das Geschenk noch zusammen packen. Und das war es, was Fynn angestrengt versuchte unter seiner Jacke zu verstecken.

"Packt es weiter aus!", befiehlt Oscar ja schon fast, beobachtet ganz genau, wie ich die Kette mit den Holzperlen hervorhole.

"Für Mommy", teilt er mir mit, grinst breit, womit mir klar ist, dass er die Kette gebastelt hat. Und das überrascht mich schon ein wenig.

Oscar will sich nie großartig an Bastelaktionen im Kindergarten beteiligen. Seine Erzieherin sprach schon so oft mit uns darüber, dass er sich weigert und lieber mit den Autos spielt. Darum bin ich um so erstaunter, dass er tatsächlich alleine und freiwillig die Kette bastelte.

Voller Stolz hänge ich sie mir um, bedanke mich dann mit einem Kuss bei ihm, den er jedoch sofort wieder weggewischt.

"Und für Dad", zieht Lucas nun die Aufmerksamkeit auf sich, überreicht Harry den Rest des Geschenks.

"Oh." Überfordert muss Harry erstmal die Zwillinge von seiner Brust nehmen. Gray kommt in meine Arme und May überreicht er an Oscar, der seine kleine  Schwester wie ein Ritter beschützt. Dann packt Harry sein Geschenk aus.

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