18-birthday

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"Happy birthday, to you. Happy birthday, to you. Happy birthday lieber Dad. Happy birthdy to you."

Erschrocken richte ich mich im Bett auf, schaue zu den drei Kindern, die mit einem Geschenk vor unserem Bett stehen und voller Stolz für Harry singen, der nun grummelnd sich aufrichtet, zärtlich an mich drückt. Sein muskulöser Arm ist um mich gelegt.

Die Drei konnten gestern Abend nur schwer einschlafen, waren sehr nervös und aufgeregt, da sie sich ein so tolles Geschenk für Harry überlegt hatten. Lucas und Oscar brachte ich um sieben Uhr ins Bett, kämpfte damit, beide zu zudecken, während sie mir euphorisch ihr Geschenk beschrieben.

"Es ist groß", meinte Oscar, sprang im Bett auf, nachdem ich ihn gerade zugedeckt hatte. Mit seinen Händen deutete er mir, wie groß. 

"Und wir haben es selbst gebaut", fügt Lucas hinzu, richtete sich auf, wobei seine Augen leuchteten. "Mit Hilfe von Opa."

Fünf Minuten berichteten meine beiden Zwillinge mir gestern Abend noch von ihrem Geschenk, ehe ich seufzend sie aufstand, mit Absicht die Decke ganz fest unter Matratze presste und dann das Licht ausschaltete. Als ich um 8 ins Zimmer sah, schlief Oscar immer noch nicht.

Fynn war ebenso ein reiner Akt. Vor mir die Treppe heraufhüpfend übte er zum hundertsten Mal Happy Birthday zu singen und ich musste es jedes Mal bewerten. In seinem Zimmer angekommen, verriet er mir, dass es seine Idee war, ein Geschenk mit seinen Brüdern zusammen zu machen und dass er es geleitet hat, da: "Lucas und Oscar sind ja noch klein. Das wäre nur ein Chaos geworden."

"Alles Gute zum Geburtstag, Papa", rufen alle drei nun gleichzeitig und springen gemeinsam aufs Bett zu uns, hauen Harry fast die Zähne mit dem schweren Geschenk aus. "Pack es aus! Pack es aus!"

Im Schneidersitz nimmt Oscar neben Harry Platz und schlingt einen seiner Arme um Harrys. Lucas kniet sich hin, wirft das von seinem Vater abgerissene Papier auf den Boden. Und Fynn liegt setzt sich auf meinen Schoss, grinst einmal breit zu mir hoch.

Aufmerksam beobachten alle drei, wie der älteste Lockenkopf das Geschenk nun mustert, dann sich einfach plötzlich eine Träne aus dem Gesicht wischt und seine drei Jungs an sich zieht. Ich konnte das Geschenk noch gar nicht so betrachten, erkenne nur einen Bilderrahmen aus Holz.

"Ihr seid so toll, Jungs. Ich liebe euch."

Eng drücken die Kinder sich an ihren Vater, genießen es, da er sich freut. 

Nachdem er sich von ihnen löst, zeigt er nun auch mir, was sie für ihn gebaut haben. Und auch ich kann meine Tränen nicht zurückhalten.

Aus Holz, welches sie bunt anmalten, wobei sie zwar einige Stellen vergaßen, bauten sie einen Bilderrahmen. In dem Bilderrahmen befindet sich ein großes weißes Blatt mit jeweils einem Fußabdruck unserer Kinder und dem dazu gehörigen Namen und Alter.

Auch ich weine nun vor Freude, küsse jeden meiner Jungs liebevoll auf die Stirn, da ich so unendlich stolz auf sie bin. So, so unendlich.

"Mays Fuß ist einen halben Zentimeter größer als Grays", teilt Fynn uns mit, deutet auf die beiden blauen und pinken Füße. Er interessiert sich in letzter Zeit sehr für Zahlen und Maße, da Harry ein neues Klettergerüst für den Kindergarten kaufen möchte und überall die Pläne verteilt liegen, welche den Ältesten einfach nur faszinieren.

"Unten steht auch noch ein Kuchen, den wir mit Oma gebacken haben", ruft plötzlich Oscar auf. Sofort ermahnt Fynn ihn: "Das sollte doch eine Überraschung sein!", worauf sein kleiner Bruder sich beschämt die Hände vor den Mund schlägt.

Doch Harry spielt mit, stellt sich dumm und fragt: "Was steht unten?"

"Eine Überraschung", antwortet Lucas.

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