5-Geschlecht, Name, Entbindungstermin, Gewicht, Größe, Monat, Arzt

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"Deine Grandma hat die Nachricht ziemlich gut aufgenommen", scherzt Harry keck grinsend, während wir ins Auto steigen, nachdem wir uns von meiner Familie verabschiedet haben. Mom und Dad, sowie meine Großeltern stehen vor dem Haus, von wo sie uns zu winken.

Vor allem meine Großmutter wirkt sehr glücklich und schüttelt ihre Hand in der Luft so stark, als würde diese am Gelenk gleich abfallen.

"Du meinst abgesehen von der Tatsache, dass sie nicht mehr atmen wollte", entgegne ich dem Mann, der nun den Motor seines Wagens startet, damit wir zum ersten Mal nun unser eigenes Haus sehen können. "Oder dem Fakt, dass sie sofort tausende Fragen gestellt hat."

Harry schüttelt belustigt den Kopf, während er von der Auffahrt und dann weg fährt. "Ich war doch auch nicht viel besser", scherzt er.

"Sie wollte alles wissen!", kontere ich, meine Füße aus den engen Schuhen befreien, die schon die ganze Zeit über drückten. "Geschlecht, Name, Entbindungstermin, Gewicht, Größe, Monat, Arzt. Einfach alles."

"Sie ist halt neugierig."

Wir biegen nun aus der Straße meiner Eltern raus und fahren vielleicht noch zwei Minuten.

"Hauptsache sie verrät es niemanden", seufze ich, müde aus dem Fenster blickend, da die Reise bis nach Corby schon an meinen Kräften zehrte und dann noch das Essen mit meiner Familie. "Ich brauche wirklich nicht noch meine Mom, die uns während der Einrichtungsarbeiten sagt, wie unverantwortlich und unklug es von uns ist."

Sie war schon immer bei Grandma's Aussagen nicht begeistert und ihre Worte gaben mir zu Bedenken.

So eine Einrichtung kann anstrengend sein und verlangt viel ab. Nur darf ich nicht zu viel jetzt machen, da der Arzt in London ausdrücklich Ruhe meinte. Alleine wegen der Wunde. Wozu jetzt aber noch die Schwangerschaft hinzu kommt.

"Baby?" Harry legt sanft eine Hand auf meinen Oberschenkel, über den er streicht. "Wir können es nicht mehr ändern. Und außerdem war es doch nie wirklich so von uns geplant. Aber es ist nun mal so, und wir beide werden das Beste daraus machen."

Zustimmend schmunzele ich leicht, greife nach seiner Hand, von der ich alle vorhandenen Ringe ziehe, welche ich auf meine Finger dann schiebe und meine Hand in die Sonne hebe, um den Schmuck zu betrachten.

"Wir schaffen das schon. Außerdem ist gar nicht mehr so viel zu machen", versichert er mir ehrlich. "Das meiste schaffe ich alleine, während du dich ausruhen kannst."

"Du bist echt der Beste", entgegne ich ihm dankbar, bevor er auf einmal hält und wir vor einem Haus stehen bleiben, dessen Backsteinfassade mit den grünen Ranken mich schon beeindruckt. "Das?", harke ich fassungslos bei dem Lockenkopf neben mir nach, der mir grinsend zunickt, bevor er den Wagen verlässt.

Mit starrem Blick schaue ich an dem Haus hinauf, mustere die Fenster mit den weißen Rahmen, die roten Steine und wunderschönen Ranken. Die Ziegel auf dem Dach funkeln leicht in der roten Abendsonne.

Der Vorgarten wirkt zwar noch etwas kahl jedoch groß und besitzt einen wunderschönen grünen Rasen.

Nur verschwommen nehme ich wahr, wie sich neben mir die Autotür öffnet und Harry an mich herantritt, meinen Gurt von mir löst und dann meine Wange küsst, ehe er raue in mein Ohr haucht: "Gefällt es dir?"

Schweigend nicke ich, meinen Mund immer noch nicht schließen könnend.

Die gesamte Planung dieses Hauses lag in der Hand von Harry und einem Architekten, der vor Monaten mit dem Bau begonn. Jetzt gehört dieses wunderschöne Haus uns.

"Na komm." Liebevoll hebt der Mann mich aus dem Auto, trägt mich auf seinen Armen in Richtung des weißen Gartenzauns, den er öffnet und dann mit mir durch den Garten läuft, direkt auf die Haustür zu.

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