16-so ein Ritual

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"Schneller", stöhne ich energisch auffordernd, platziere meine Hände auf der blanken, verschwitzten Brust des Mannes, betrachte mit flimmernden Liedern die Tattoos.

Seinen Rhythmus erhöhend stößt Harry mehr zu, umklammert meine Handgelenke, den Kopf in den Nacken legen. Er genießt es!

"Fuck", entweicht es den leicht roten Lippen des Lockenkopfes, der sich nun aufrichtet, beginnt mich am Hals zärtlich, gleichzeitig fordernd zu küssen. "Mmmh."

"Frohe Weihnachten", raune ich nur schweratmend noch in sein Ohr, bevor wir beide gleichzeitig kommen, erschöpft zurück in die Kissen fallen.

Die warmen Fingerspitzen streichen zärtlich über meinen Rücken, während mein Gesicht an der nach Lavendel riechenden Halsbeuge vergraben ist. Ebenso kitzeln mich einige von Harrys etwas längeren Haarsträhnen.

Kleine Küsse verteilt der Mann weiterhin über meinen Körper, besonders auf mein Schlüsselbein. Mich zieht er währenddessen mehr auf sich, sodass sich unsere nackten Körper eng aneinander pressen.

"Danke, für die schönsten Weihnachtsgeschenke", murmelt die raue Stimme an mein Ohr. "Für fünf wunderbare Kinder."

Lächelnd nicke ich, bevor ich ihn liebevoll auf die Lippen küsse, mich gar nicht mehr lösen möchte.

Unsere letzten gemeinsamen Weihnachtsfeste waren immer interessant und einzigartig.

Unser aller erstes im eigenen Haus, ich schwanger mit Fynn, war lustig, da unser Tannenbaum grauenhaft aussah und uns beim Schmücken fast alle Kugel zerbrachen, weshalb der Baum kahl aussah.
Das zweite Weihnachten feierten wir mit Fynn, der nur wenige Monate alt war. Harry kaufte ihm ein Rentierkostüm, welches dem Baby gar nicht gefiel, weshalb der Lockenkopf irgendwann unseren Sohn einfach nackt unter den Tannenbaum legte und meinte: "Unser eigenes Christkind."
Zu unserem dritten Weihnachstfest war ich frisch mit Lucas und Oscar schwanger, was jedoch deutlich zu sehen war. Der Baum sah mittlerweile zum aller ersten Mal akzeptabel aus und Fynn nahm alles mehr war. Vor allem über seine Eisenbahn freute er sich so, auch wenn wir nicht ahnten, dass sie so oft für Ärger sorgen würde. Harry kam auf die grandiose Idee, meinen Bauch wie ein Geschenk anzumalen.
Das vierte Weihnachten fand mit drei Kindern statt. Während Fynn die Geschenke aufriss und Harry das Papier davor bewahrte in den Kerzen zu landen, kümmerte ich mich um die Zwillinge, die Weihnachten komplett verschliefen.

Weihnachten Nummer 5 fand irgendwie nie statt.

Weshalb unser sechstes um so besser wurde. Die Zwillinge trugen freiwillig Elfenkostüme -zumindest Lucas. Oscar war genau so wenig begeistert, wie Harry, als ich ihm zum Spaß für ein Foto eine Weihnachtsmannmütze aufsetzte. Fynn rannte wie verrückt durch das ganze Haus am Morgen und schrie, dass jemand -also der Weihnachtsmann- seine Kekse gegessen hat. Dabei aß Harry sie am Abend zuvor auf, da er großen Hunger besaß. Nur Oscar schien nicht so begeistert darüber, dass Kekse fehlten, da er genau so ein Vielfraß wie sein Vater ist.
Bei unserem siebten Weihnachten übernahm komplett meine Mom. Ich war erneut schwanger und sie meinte, dass ich mich schonen sollte. Harry stimmte dem zu, da er wusste, dass er somit an dem Abend als Nachspeiße Urgroßmutter Frowes Pudding bekommen würde. Und den gab es. Selbst Fynn, Oscar und Lucas probierten, erhielten danach freudestrahlend ihre Geschenke, was Harry begeistert fotografierte.

Er ist alle die Jahre über ein super Vater. Die Jungs lieben ihn, vor allem Oscar, der es im Kindergarten etwas schwierig hat. Wenn den kleinen Lockenkopf etwas stört, oder er bockig ist, dann rennt er meistens einfach in Harrys Büro. Mir gefällt das zwar nicht so, da es auch mal eine Zeit geben wird, in der sein Vater sich nicht in der Nähe befindet, aber die Bindung der beiden kann niemand brechen.

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