Hektisch laufen kleine Tippelschritte zu uns, in Richtung Schlafzimmer, weshalb ich nur noch schnell von Harry mich runter rollen kann, ehe auch schon May und Gray in unserem Zimmer sind.
"Mommy?", ruft May laut, rennt um das Bett herum, sodass sie auf meiner Seite steht. "Dürden wir-" Sie holt tief Luft, verhaspelt sich beinah. "-euch jetzt unseren Tanz zeigen?"
Der Lockenkopf neben mir richtet sich nun auf, verdreht die Augen als unsere Blicke sich treffen, da er eigentlich was anderes vor hatte. Jedoch haben die beiden zweijährigen etwas dagegen einzuwenden.
Vor fünf Minuten sind wir erst wach geworden und wollten das Wochenende genießen, einfach die Zweisamkeit auskosten. Normalerweise schlafen die Zwillinge auch recht lang.
Aber heute ist es anders.
In ihrem weißen Tütü steht May vor mir, dazu ihre Balletschuhe an und die Haare sehen aus, als hätte jemand sie hoch zu einem Knoten gebunden.
Und Gray trägt seine Shorts verkehrt herum, hat die Balletschuhe seiner Schwester um die Knöchel geknottet.
"Äh", stammele ich etwas überfordert, verzweifelt zu Harry schauen, der amüsiert über seine beiden Kinder lacht.
Die beiden wollten schon gestern Abend die ganze Zeit uns ihren Tanz zeigen. May macht beim Ballet mit und liebt es. Gray hat ab und zu mal seinen Spaß, wenn das Mädchen was zeigen will. Aber gestern Abend wollten alle beiden nicht aufhören zu Nussknackermusik sich im Wohnzimmer zu drehen.
"Wie wäre es, wenn wir erstmal eure Brüder wecken und ihr beide danach im Wohnzimmer euren Tanz aufführen dürft?", schlägt der Mann neben mir den Kindern vor, die einverstanden nicken. May rennt sofort aufgeregt aus dem Zimmer, während Gray zu uns ins Bett klettert und müde sich an Harry kuschelt.
Wusste ich es doch, dass seine Schwester mehr für den Tanz von der Partie ist.
"Papa?", gähnt der Junge.
"Ja?" Der Lockenkopf schaut zu dem Jungen, der an seine nackte Beudt gedrückt liegt.
"Ich will nicht tanzen."
Schweigend verfolge ich die Szenerie, wie Harry die Sache mit seinem Sohn klärt. Leicht schmunzelnd presst er einen Kuss auf den Scheitel von Gray und sagt dann: "Sie brauch doch einen guten Tanzpartner. Und manchmal musst du ein Gentleman für eine junge Dame sein. So wie ich bei deiner Mutter es immer bin."
Der Zweijährige versteht ihn glaube ich nicht ein bisschen, trotzdem nickt er, so als habe er seinen Vater genauestens verstanden.
Solange es nachher keinen Streit gibt.
Nun kommt auch Fynn ins Schlafzimmer geschlürft und klettert ebenfalls hoch ins Bett. In seinem blauen Schlafzeug krabbelt er mit zu mir unter die Decke, nachdem ich ihn einen Kuss auf die Wange drückte.
"Morgen."
"May weckt alle und schreit was von Aufführung", murrt mein Ältester, sich schlaftrunken die Augen reiben.
Damit habe ich gerechnet. Jetzt muss sie alle unbedingt wecken, damit ihre Aufführung endlich stattfindet.
"Du kennst sie doch", amüsiert Harry sich. "Und erinnerst du dich noch daran, wie aufgeregt ihr vor eurem ersten Fußballspiel wart? Sie war zwar noch ein Baby, aber wirklich schlafen habt ihr sie auch nicht lassen."
Fynn antwortet nicht, sondern liegt halb schlafend auf meiner Brust, wo ich zärtlich durch seine Haare streiche.
Und nun kommen auch noch Lucas und Oscar ins Zimmer gestürmt, von denen besonders Oscar wütend wie sonst etwas ist. Er ist immer am schwierigsten wach zu bekommen.
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FanfictionMehr von Harry und Honor, nachdem sie ihre schlimmsten Zeiten durchgestanden haben, und nun auf ihre besten zusammen hoffen. •Book: Rose191100 •Cover: Rose191100