Kapitel 5

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POV Rye

„Andy?" Ich stieß die Tür zu den Toilettenräumen auf und sah Andy am Waschbecken. „Ist alles ok mit dir?", fragte ich. „Hat jemand was falsches gesagt?". Auch wenn es öfter vorkam, dass Andy wegen einer Kleinigkeit wütend oder traurig war konnte ich ihn nicht so sehen. Ich ging zu ihm und sah ihn durch den Spiegel an, weil er mir den Rücken zugewandt hatte. „Wenn du sagen würdest was los ist, dann könnte man dir auch besser helfen" sagte ich schließlich und es klang genervter als ich wollte. Er drehte sich um. „Ach ja? Ich kann dir sagen was los ist. Seit Tagen schreibst du mit einem Mädchen oder mit mehreren. Hast du eigentlich jemals darüber nachgedacht, dass das alles bei den Tea Accounts landen kann und schlecht für die Band ist? Möchtest du dieses ganze Drama noch einmal?" „Das hat nichts mit dem letzten Drama zu tun Andy." „Nochmal einmal stehe ich das nicht durch und die Band auch nicht. Ich hatte Angst online zu gehen weil ich wusste was dort los war und es war schrecklich das alles zu lesen" „Es war nicht nur für dich hart Andy." „Dann weiß ich nicht warum du es wieder riskierst." „Soll ich für immer Single bleiben weil ich in einer Band bin?" „Ich frage mich was deine Freundin denkt wenn sie unsere Randy Moments sieht", sagte er. „Ich habe keine Freundin Andy. Ich schreibe nur mit Mädchen das heißt nichts und ehrlich weiß ich auch nicht was dich das an geht." „Weißt du was? Wenn mich das alles nichts angeht, dann geht dich mein Leben ab jetzt auch nichts mehr an." Ich schaue ihn geschockt an. „Weißt du ich dachte wir wären Freunde." Er drängte sich an mir vorbei und knallte die Tür hinter sich zu.

POV Andy

Ich konnte nicht schlafen, weil mir unser Streit einfach nicht aus dem Kopf ging. Ich war wütend auf Rye, aber auch irgendwie auf mich selbst. Ich sah zu Rye und Sonny, von denen ich im Dunkeln nur die Silhouetten erkennen konnte. Es kam mir vor als hätte Sonny mir meinen Platz weggenommen. Was albern war, doch ich konnte nichts dagegen tun dass es mich störte, dass er neben Rye lag. Und ich? Lag in einem kleinen Beistellbett, das jemand so weit in die Ecke geschoben hatte wie es nur ging. Ich würde noch ewig weiter nachdenken, wenn ich jetzt nicht versuchte den Kopf frei zu bekommen. Leise stand ich auf und zog mir meinen Pulli über, der über dem Stuhl neben meinen Bett hing. Ich zog meine Schuhe an und ging leise die Treppen hinunter ins Erdgeschoss und schließlich durch die Tür nach draußen.

POV Rye

An schlafen war nicht zu denken. Andy's Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf. Dachte er wirklich er würde mir nichts bedeuten? Ich wusste, dass auch er nicht schlafen konnte weil ich hörte, wie er sich die halbe Nacht im Bett gewälzt hatte.  Ich hätte einfach nur unseren Streit vergessen und mich zu ihm umdrehen müssen. Aber ich tat es nicht. Ich hörte ein Knarzen und wie Andy offenbar aufstand. Ich sah wie er zur Tür ging und schloss die Augen um so zu tun als würde ich schlafen. Ich hörte, dass er die Tür ins Schloss zog. Wo wollte er jetzt hin?

POV Andy

Draußen war es kühl, doch die Luft war angenehm klar. Endlich konnte ich wieder richtig atmen. Plötzlich hörte ich meinen Namen. „ Können wir reden?". Rye stand mir plötzlich direkt gegenüber. Im schwachen Licht der Laterne konnte ich ihn nur schemenhaft sehen. „Ich hasse es mich mit dir zu streiten", sagte er sanft und schloss mich in eine Umarmung. Ich war erleichtert. Unglaublich erleichtert, dass er da war. Rye löste sich von mir und sah mich an. „ Ich weiß mich geht das alles nicht an aber ich habe einfach Angst dich zu verlieren. Wegen einem Mädchen. Wir machen kaum noch was zusammen", flüsterte ich. „Das wirst du nicht." Er sah mich lange an, dann griff er nach meiner Hand und schloss seine Finger um meine. Ich zog ihn  an mich, löste meine Hand von seiner und schlang beide Arme fest um seinen Körper. Niemand konnte mich verletzte wie er aber es konnte mich auch niemand trösten wie er.

Randy- 5 LettersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt