Kapitel 21

358 14 0
                                    

POV Rye

Es war schon dunkel draußen und ich lag in meinem Bett und konnte nicht schlafen. Der Streit mit Andy ging mir nicht aus dem Kopf. Was war noch zwischen uns? Waren wir noch zusammen oder waren wir getrennt? Waren wir überhaupt jemals richtig zusammen gewesen oder hatten wir eher so etwas wie eine Freundschaft plus? Ich hatte lange gebraucht um mir überhaupt über meine Gefühle für Andy klar zu werden. Lange dachte ich wir stünden uns einfach nur freundschaftlich nah, doch irgendwann nach den ersten Küssen war es anders zwischen uns gewesen. Ich hatte nie daran gedacht, dass ich schwul sein könnte, vor Andy hatte ich nie solche Gefühle für einen Mann. Und auch als ich es spürte, dass zwischen Andy und mir was war, war ich weit davon entfernt gewesen es mir einzugestehen. Alle meine Freunde hatten Freundinnen, warum sollte ausgerechnet ich schwul sein? Ich dachte an ihn wie er jetzt wohl in seinem Bett lag und weinte. Andy weinte schnell und alleine der Gedanke daran versetze meinem Herz einen Stich aber ich wollte nicht nachgeben. Ich wollte mich nicht von ihm vor die Wahl stellen lassen. Ich presste mein Gesicht in mein Kissen. Lange lag ich so da und dachte an Andy bis ich irgendwann einschlief.

POV Andy

So schnell ich konnte packte ich meine Reisetasche. Ich hatte die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Ich musste hier weg, ich konnte es nicht länger ertragen Rye zu sehen. Auch wenn es Quatsch war nur für einen Tag nach Hause zu fahren, ich wusste keinen anderen Ort wo ich hätte hinfahren können. Ich nahm meine Jacke und meine Tasche und ging leise die Treppe hinunter. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass Rye mich hörte. Leise zog ich die Haustür hinter mir ins Schloss und ging zu meinem Auto. Ohne mich noch einmal umzudrehen lud ich meine Tasche ins Auto und setzte mich auf den Fahrersitz. Plötzlich konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich legte meinen Kopf gegen das Lenkrad und weinte. Plötzlich merkte ich wie die Autotür aufgerissen wurde und mich jemand am Arm nahm. Ich nahm Ryes Geruch war und wie er sich zu mir beugte und seine Arme um mich legte. Ich war fest davon ausgegangen, dass Rye nicht nachgeben würde, doch ich war froh, dass er hier war. Er presste mich fest an seinen Körper und küsste meine Wange also ob er mich beruhigen wollte. Ich hörte wie er tief einatmete. „Es tut mir so leid Andy", sagte er und seine Finger strichen sanft über meine Wange. Seine Worte beruhigten mich irgendwie. Er zog mich aus dem Auto um mich wieder in eine feste Umarmung zu schließen. Der Gedanke von ihm getrennt zu sein tat weh. So weh, dass ich fast nicht mehr in der Lage war richtig zu atmen. Hilflos verbarg ich mein Gesicht an seiner Schulter und ich merkte wie ich zitterte. Ich spürte wie seine Hände meinen Rücken entlangfuhren um mich zu beruhigen. Ohne sein Gesicht sehen zu können spürte ich, dass er weinte. Meine Hände strichen über seinen Kopf. Er löste sich ein Stück von mir und unsere Blicke trafen sich. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen als ich sah, dass er mich mit demselben Blick ansah wie ich ihn. Er legte seine Stirn gegen meine, dann brachte er seine Lippen zu meinen und küsste mich. Seine Hände legte er an meine Wangen und es war wohl der längste Kuss den wir je hatten. Als wir uns nach einiger Zeit voneinander lösten legte ich meinen Kopf an seine Brust und lauschte einfach nur seinem Herzschlag. Wie sehr ich ihn vermisst hatte. Seine Arme hielten mich und ich fühlte mich sicher und geborgen. „Andy?". Ich sah ihn an. „Ich wünschte ich könnte es ungeschehen machen. Ich konnte die ganze Zeit nur an dich denken", sagte er und holte Luft. Ich merkte, dass er mit den Tränen kämpfte. Ich sah ihn an und legte meine Hände in seinen Nacken. Ich überlegte kurz ob ich es tun sollte und zog ihn letztendlich zu mir um ihn noch einmal zu küssen. Er erwiderte den Kuss und hob mich hoch, sodass ich meine Beine um seine Hüften schlingen konnte. Er hielt mich die ganze Zeit so fest, dass ich das Gefühl hatte, niemand könnte uns je trennen.

POV Rye

Andy und ich saßen auf dem Sofa im Wohnzimmer. Er hatte seinen Kopf an meine Brust gelegt und ich hielt ihn fest in meinen Armen. Ich war in diesem Moment so froh, dass er nicht weggefahren war. Ich liebte ihn mehr als ich je dachte, dass ich es könnte. Er sah zu mir hoch und ich streichelte seine Haare. „Ich liebe dich", sagte er. „Und ich liebe dich", sagte ich und drehte uns so dass er auf dem Rücken auf dem Sofa lag damit ich ihn küssen konnte. Ich schloss meine Augen und brachte meine Lippen zu seinen. Er legte seine Hände an meinen Hals und ich bekam Gänsehaut. Er löste Gefühle bei mir aus, die ich nie mit einem Mädchen gespürt hatte, auch wenn sich das irgendwie verkehrt anfühlte. Ich löste mich sanft von ihm und sah in seine blauen Augen die endlich wieder strahlten und das machte mich einfach nur glücklich.

Randy- 5 LettersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt