16.2 Nach dem Streit - Reader

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Reader 1. (Jeff):

Schluchzend strich ich mir eine der letzten Tränen aus dem Augenlied und setzte mich vorsichtig auf mein Bett. Ich zog meine Kniee fest an meinen Körper, schaltete den Fernseher ein und starrte mit leeren Blick auf den Bildschirm. Was für ein Tag.

Ich hatte mich in eine langes, (l/F) Shirt eingekuschelt, neben mir stand eine Tasse/ ein Glas mit (Wasser, Jin, Tee, etc.). Immer wieder kamen mir die Erinnerungen hoch, ließen mich trocken schlucken. Sie trieben mir selbst jetzt noch Tränen in die Augen.

Jeff war bekannt für seine Eifersucht und seine Ausraster. Diese Eigenschaften hatten mir schon öfters Probleme; und anderen Menschen den Tod beschafft. Aber in diesem Ausmaß ist so etwas wirklich noch nie passiert! Ich wusste selbst jetzt noch immer nicht wie das alles passieren konnte, niemals hätte er mich unter normalen Umständen eine Schlampe genannt!

Schniefend konzentrierte ich mich wieder auf meine grade eben neu angefangene Serie, krallte mich noch etwas fester in meine Beine. Ich tastete vorsichtig neben mich, fuhr sanft über die kalte linke/rechte Hälfte. Erneut machte sich dieses fiese Stechen in meiner Brust breit. Ich vermisste ihn. Sonst würde er nun immer da liegen, seine Hände hinter dem Kopf verschränkt, ein Bier auf dem Nachtisch abstellend und seine Beine mit meinen verschlungen. Wir beide würden uns zusammen über Filme und Schauspieler lustig machen, oder aber über bestimmte Szenarien streiten. Nun war aber die Bettseite leer.

Mein Handy fing, wie so oft an diesem Tag, erneut an zu summen. Jeff rief erneut an, nun schon zum 27. Mal.

Es war schon irgendwie lustig. Zum einen vermisste ich den Schwarzhaarigen an meiner Seite, zum anderen aber mied ich ihn und nahm seine Anrufe nicht entgegen. Zum irrsinnig werden! Erneut nahm ich meine Tasse/mein Glas vom Tischchen, nippte kurz an der Flüssigkeit darin.

Egal wie verrückt ich ohne seine Anwesenheit auch werden mag, ich brauchte nun wirklich erst ein mal Abstand.

Reader 2. (BEN):

Völlig entnervt schritt ich zu dem riesigen Kühlschrank in meiner Küche und holte zittrig ein Kühlpack aus der Gefrierschublade. Ich hielt es mir gegen den Hinterkopf, stöhnte etwas und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Meine Hände zitterten noch immer.

Er war so anders gewesen, so fremd. Erst in diesem Moment hatte ich den Serienkiller in ihm so richtig wahrgenommen. Diese Charaktereigenschaft war mir plötzlich so nah! Ich kannte BEN so nicht. Ich kannte ihn als lieb, leicht naiv und manchmal recht kindisch. Aber das grade eben, dass hatte mein Bild von ihm komplett auf den Kopf gestellt!

Vorsichtig öffnete ich meine Augen wieder, schritt langsam zu der Couch. Ich war noch etwas wackelig auf den Beinen, das Adrenalin war noch immer nicht gänzlich abgeklungen. Ich hatte, kurz nachdem er weg war, alle meine Computer und Maschinen abgestellt, alle zu denen er auch nur ansatzweise Zugriff haben könnte. Im Normalfall würde mich das wahnsinnig machen, doch momentan war dem einfach nicht so. Ich wollte momentan nichts spielen, ich wollte nicht mit anderen Menschen sprechen. Ich wollte mich ja nicht mal richtig bewegen. Ich saß einfach nur da, der Blick stur auf die (l/F) Wand, das Kühlpack noch immer an meinen Hinterkopf gedrückt. Das würde wohl eine dicke Beule geben.

Ich war nicht schlimm gestürzt, hatte mir nichts getan. Es pochte nur etwas, aber ich selber ging nicht von einer Gehirnerschütterung aus. Und nur wegen so einer Kleinigkeit zum Arzt laufen tat ich auch nicht.

Es war gut einfach nur da zu sitzen und nachzudenken. Ich konnte über vieles nachdenken, über BEN und mich, über meine Vergangenheit und meine mögliche Zukunft. Das hört sich zwar jetzt alles sehr dramatisch an, und höchst wahrscheinlich war es das auch, aber irgendwie war mir danach in diesem Moment. Also dachte ich einfach eine sehr lange Zeit einfach nur stillschweigend nach.

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