Kapitel 18

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Lucy POV.

Ich laufe vom Schulgelände aus in Richtung Fluss und setzte mich an das Ufer.

An meinen Ort...

Meinen Ort der Einsamkeit...

Meinen Ort der Trauer...

Mein Ort...

Ich höre Schritte hinter mir, jedoch drehe ich mich nicht um sondern schaue weiter auf das Wasser und verliere mich darin. In den schönen beruhigenden Anblick.

Ich merke, dass sich jemand neber mich setzt.Ich kann mich aber nicht dazu aufraffen diese Person anzusehen.

Man soll mich nicht so sehen. Nicht mit solch einem verheulten Gesicht. Ich bin zwar schon am Boden, aber ein bisschen Selbstachtung, möchte ich mir doch behalten.

Ich denke die ganze Zeit darüber nach, was Mia gemacht und gesagt hat. War ich ihr nie wichtig? War unsere Freundschaft ihr auch nie wichtig? All die Stunden, die wir zusammen verbracht haben... haben diese ihr nie etwas bedeutet?

Wieso habe ich das nie gemerkt? Bin ich ihr immer schon so unwichtig gewesen? Bestimmt. Wem bin ich denn schon großartig wichtig? Wer steht denn noch zu mir? Ich so gut wie alleine. Jeder wendet sich früher oder später von mir ab. Zu recht. Ich bin es auch nicht Wert von anderen geliebt zu werden. Wie sollen mich andere denn auch mögen oder wertschätzen, wenn ich mich selber noch nicht einmal achte und wertschätze?

Nach einer Weile nimmt mich die Person in den Arm und ich beruhige mich langsam. Ich fühle mich gerade irgendwie ?geborgen?. Ich wische mir meine vielen Tränen weg.  Und gebe mir den Ruck die Person anzuschauen.

Ich schaue in das Gesicht von Luc.

Oh scheiße, was macht er denn hier? Wieso ist ER, hier bei mir?... aber egal, denn irgendwie freut mich das auch, dass er gekommen ist und mich nicht alleine gelassen hat. Wenigstens nicht er...

Luc geht nur für mich nicht in die Schule? Er kann doch für mich nicht in die Schule gehen! Nein, nicht für mich. Wenn jemand erfährt, dass er bei mir ist. Freiwillig. Wie werden sie dann über ihn reden? Über uns reden? Nein, er kann seinen Ruf nicht für mich aufs Spiel setzen. Er darf wegen mir sich nicht schlecht machen. Wieso tut er das?

Wieso ist ausgerechnet er für mich da?

Ich richte mich langsam auf und schaue ihn mir an.

Dann sehe ich sein weißes T-Shirt, was voller Tränen und Mascara ist.

Ich muss lachen. Oh Gott wie peinlich...

"Was?"

"Entschuldigung! "

bekomme ich geradeso herraus.

Er schaut mich noch verwirrter an als zuvor.

Um ihn endlich zu belehren zeige ich auf sein T-Shirt. Naja viel mehr aus den Fleck verschwommener Mascara.

Als er dann an sich herunter schaut, sieht er es endlich auch.

Nun lachen wir beide. Doch als mir wieder einfällt was pasiert ist, werde ich wieder ernst und mir ist garnicht mehr zu lachen zumute.

Luc merkt es auch und er sieht mich mitleidig an.

"Tut mir leid."

"Du kannst ja nichts dafür."

Mir steigen wieder Tränen in die Augen und  Luc nimmt mich wieder in den Arm .

Irgendwie fühle ich mich bei ihm so geborgen und wohl.

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Wäre ein Ende nicht die beste Lösung?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt