Blutmond

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Seitdem Wesen existieren, ist die Existenz der Jäger genauso bekannt.
Das erste mal das ein Wesen durch einen Menschen getötet wurde, war im Jahre 1606. Der Fundort der Leiche ist bis heute in einem sehr guten Zustand erhalten. Dies liegt daran das die Stelle in späteren Jahrhunderten zu einem Naturschutzgebiet erklärt wurde. Nur noch Tiere wildern dorrt rum und meiden dabei die Stelle wo man damals die Leiche gefunden hatte.
Es ist bekannt das Tiere die Existenz der Wesen anderes wahrnehmen als Menschen.

Nach 1606, auch bekannt unter der Datierung Blutmond, wuchsen die Jägerfamilien rasant. Plötzlich merkte man das sie an jeder Ecke lebten und einen beobachteten.
Ein stummer Kampf zwischen den wissenden Menschen und den Wesen entbrannte. Immer mehr Blut floss, unschuldige sowie schuldige starben. Kleinkinder wurden zu Tötungsmaschinen ausgebildet.
Ohne zu hinterfragen sind sie in der Lage innerhalb von Sekunden Ihre Befehle vollständig auszuführen.
Blutmond zeigt die starke Entwicklung ins negative, zeigt das ein friedliches Leben nebeneinander nicht mehr möglich ist.
Bis heute weiß man nicht was die Menschen damals dazu gebracht hat Wesen zu töten.
Bis heute weiß man nicht warum sie überhaupt herausgefunden haben das Wesen existieren.

Kageyama hörte zu lesen auf und seufzte. Er hob seinen Kopf und sah sich in dem leeren Raum um.
Vor paar Stunden hatte er die Stadtbibliothek betreten gehabt und war in eine der hinteren Ecken verschwunden.
Er wusste nicht wie er in seiner Mission voran kommen sollte, weswegen er etwas über die Geschichte der Jäger nachlesen wollte.
Die Bücher fand an natürlich alle in der Ableitung Fantasy, weswegen er auch erstmal eine halbe Stunde mit suchen beschäftigt war.
Darüber genervt und erstaunt wie viele Bücher die Menschen, über Jäger und Wesen hatten, war es gar nicht so leicht gewesen die ausgedachten Geschichten von den wahren zu trennen.
Klar, für Menschen waren alle Fantasy Geschichten ausgedacht.
Für Kageyama, ein Vampir, der in einer anderen Welt aufgewaschen war, wusste worin er die Wahrheit lesen konnte.
Er leckte sich über seine Lippen als er die sanfte Stimme eines Mädchens hörte. Ihr Blut lies ihn innerlich beben.
Aber der dunkelhaarige schluckte und wandte sich wieder dem Buch zu.
Er musste voran kommen und wollte dann so schnell weg von hier wie es geht.
Er wollte in seine Heimat wieder zurück.
Der Vampir blätterte einige Seiten vor.

Alteingesessene Jägerfamilien existieren immer noch. Die meisten haben aber angefangen ihre Existenz in den Schatten zu stellen, sie wollen ihre Kinder nicht mehr in einem blutbad aufwachsen lassen - das sind aber nur wenige.
Hier eine Liste mit Familien die bereit sind zu kämpfen:

Kageyama las und las bis ihm die Augen von der schwarzen Tinte brannten.
Er hatte das Gefühl das er ein kleinen Stück weiter gekommen war, auch wenn vieles was er gelesen hatte, ihm schon bereits bekannt gewesen war.
Ein Blick nach draußen zeigte das es dunkel geworden war.
Mit einem hungrigen Magen und brennendem Halse verlies er das Gebäude.
Draußen atmete er die kühle Abendluft ein. Den Kopf in den Nacken gelegt und die Sterne beobachtend lief er los.
Er dachte über die gelesen Zeilen nochmals nach, bis er leicht grinsend feststellte das heute vor Jahrhunderten der Blutmond gewesen war.

„Irgendwas stimmt hier nicht... mein König würde mich nicht einfach ohne einen triftigen Hintergedanken in diese Gegend schicken...auch wenn ich der Meinung bin das kein Jäger so dämlich ist und die Schulbank drückt.", murmelte er zu sich.
Er beschloss seinen König mit knappen Zeilen eines Briefes zu segnen um zu zeigen das er angekommen war und das meiste nach Plan lief.
Der Gedanke das es an Blutmond selbst zu keinem Vorfall kam, wollte er erwähnen. Der Vampir würde nicht damit aufhören eine leichte Hoffnung zu schüren, das er von hier wegkommen könnte.

Fragend blieb er neben einer Straßenlaterne stehen als er frisches Blut roch. Aber kein Mensch war in der Nähe zu sein.
Zu Kageyamas Glück, denn seine Augen färbten sich schlagartig Blutrot.
Es war eine Sache das er unter Menschen weilen musste.
Es war eine andere Sache das Nishinoya ihm frisches Menschenblut brachte.
Und es ist eine ganz andere Sache Blut aus einer offenen Wunde zu riechen wenn man Hunger hat!
Aber dieses Blut riecht so...
Gestresst legte er seine Hand an seinen Hals und unterdrückte ein Knurren.
Scheiße! Das ist wie in einem schlechten Roman!, dachte er. Unweigerlich setzten sich seine Beine in Bewegung in die Nähe des Geruches, immer schneller bis er rannte.
Seine Kehle schmerzte abartig als er in einer dunklen, engen Seitengasse zum stehen kam.
Das war's dann wohl mit keinem relevanten Vorfall seinem König zu berichten...
Ein Knurren stieg durch seine Stimmritzen. Seine leuchtenden Augen sahen sich um, bis er zusammengekauert den Menschen fand.
Von seinem Trieb gelenkt lief er einfach zur zusammengebrochene Gestalt.
Das Blut tropfte ihm über den Hals. Seine Augen huschten den Rinnsal herauf, um zu sehen wo die Blutungsquelle war.
Anscheinend war die Person mit dem Kopf aufgeschlagen.
Mit einem Mal verstand Kageyama auch was ihn an den Blutgeruch so störte.
„So...selten...", flüsterte er mit rauer Stimme.
Leise quiekend beugte er sich zum Hals und leckte das Blut ab.

In dem Vampir explodierte ein Gefühl der Erregung.
Nichts ging über frisches Menschenblut.
Blut, welches aber selten ist, war am besten.
Gruppe AB. Dies war der einzige Gedanke der durch seinen Kopf wanderte als er das Blut ableckte. Jedoch zügelte er sich so sehr das er nicht biss, er wollte es genießen.
Den Menschen aussaugen konnte er ganz am Ende immer noch.
„T...T-tobio..."
Kageyama stoppte.
Sein Name. Hatte der Mensch seinen Namen gesagt?

Er zog seinen Kopf zurück.

So als ob der Mond darauf gewartet hätte, schien er jetzt auf beide und erhellte die dunkle Gasse mit einem silbernen Licht.
Die Abenddämmerung als er die Bibliothek verlassen hatte war schon längst nicht mehr da.
Jetzt erkannte er die orangenen, flauschigen Haare. Und die naive Stimme.
„Shōyō...."
Sofort nahm er seine Hände ganz zurück und stolperte nach hinten.
Hinata trug eine Kleidung die er sonst nur von Jägern kannte.
Nein! Nein! Das kann nicht sein!
Er schüttelte seinen Kopf. „Das ist nicht wahr!", zischte er.
Er wusste nicht wieso aber so wie er grade Hinata sah, verletzte es ihn arg.
Der einzige mit den interessanten Gedanken der ihn normal behandelt hatte, sollte zu den bösen gehören.
Nein.

Der Vampir stürmte davon ohne nochmals zurück zu blicken.
Dabei hatte er wichtige Zeilen aus der Geschichte der Jäger vor seinem geistigen Augen.

Immer wenn sich der Blutmond nährt und Familien die versuchen ihre Existenz an dem Tage zu verschleiern, werden feststellen das dies nicht funktionieren wird.
Blutmond war so gesehen die Geburtsstunde der Jäger.
An jenem Tag werden die Jäger ihrem Instinkt folgen und jagen gehen, egal wie alt und jung sie auch sind, egal ob sie sich auf ein einziges Wesen spezialisiert hatten.
An jenem Tag werden sie jagen, egal welches Wesen ihnen auch über den Weg laufen mag.

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Hello! Wisst ihr wo man eigentlich sweete KageHina Bilder herbekommt? Ich finde keine :(

Und vielen lieben Dank an die ganzen Kommentare! Hat mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert!
Wie immer, Feedback und Meinung hinterlassen. <3

Blutiger SchwurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt