Ich liebe dich

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"Hast du keine Angst das ich dich eines Tages töte?" Hinata lag auf seinem Bett und starrte an die Zimmerdecke. Nachdem Kageyama seinen Hunger gestillt hatte, hatte der Vampir ihn in Ruhe gelassen und sich im Zimmer des Menschen umgesehen.
Er hatte die Familienbilder auf dem Schreibtisch gemustert und war dabei sogar kurz sentimental geworden. Wann war ich eigentlich zuletzt bei meiner Familie?, hatte er sich gefragt gehabt.
Jetzt saß er auf dem Boden und starrte auf seine Finger. „Nein habe ich nicht. Du bist zu schwach um mich zu töten." Mit dunkelrot schimmerten Augen schielte er zu ihm. „Du hast zwar die Erfahrung aber eigentlich... fehlt Dir noch so vieles. Du kannst die Basics.. aber trotzdem hängst du hinterher. Ich bin mir durchaus bewusst das du wüsstest wie man mich lahm legt. Welche Stelle du an meinem Körper berühren musst damit ich wie ein Stein falle... aber du machst es nicht. Du hättest eigentlich immer die Chance wenn ich dich beiße. Aber dein Herz pocht so schnell, so schnell... an was denkst du dann immer?"
Hinata's Wangen verfärbten sich feuerrot. Er hatte recht. Er müsste seine Hand nur in Kageyamas Nacken legen, knapp drei Zentimeter mit den Fingern runter streichen und feste zudrücken, dann hätte er den Vampir fürs erste kurzzeitig in einen Schock gelähmt. „Ist doch nicht wichtig an was ich denke. Es ist eher wichtig wie es mit uns weiter geht. Du bist ja nicht ohne Mission in meiner Welt."
„Ohh... jetzt geht der scheiß wieder los. Ich sagte ich rede nicht darüber!"
„Aber irgendwann müssen wir darüber reden! Pass Auf..." Hinata's Herz pochte wieder wie wild. Er setze sich in seinem Bett auf und blickte zu ihm herab. „Ich sage dir was los ist mit mir und du sagst mir dafür was deine Mission ist."
„Woher weißt ich das du mich nicht hintergehst?" Kageyama hatte sich ebenfalls aufgesetzt.
„Das gleiche könnte ich auch behaupten!" Mit noch immer roten Wangen sah er von ihm weg aus dem Fenster. „Du fängst an..", murmelte er.
Der Vampir schnaubte und sah ihn genervt an. Prompt kletterte er aufs Bett zu ihm, packte ihn an den Fußknöcheln und zog ihn zu sich. Hinata fiel vor Schreck auf seinen Rücken. „Was soll das denn jetzt?!", sagte dieser verwirrt und versuchte seine Stimme nicht laut zu erheben. Ein kalter Schauer überkam ihn als er  in ruhige, rote, vor Mordlust glänzende Augen blickte. „Meine Aufgabe ist es euch Jäger ausfindig zu machen. Zu schauen wie ihr lebt, wo ihr lebt, was ihr hier macht. In letzter Zeit wurden so viele von meiner Art getötet... aber nicht nur Vampire. Selbst die Dämonen rüsten sich.. die Wölfe werden immer aggressiver und sie gelten..."
„...sie sind die Urwesen.. ich weiß.. Wölfe waren die ersten Wesen, aus denen entwickelten sich dann alle anderen...", steuerte Hinata bei. Warum hält er meine Füße noch immer fest?? Der Orangene Schopf nahm noch gar nicht wahr das Kageyama seine Fingernägel in dessen Haut bohrte und langsam, aber sicher, sich Blut an die Oberfläche bahnte.
Irgendwie musste er seine Aggression im Zaun halten wenn er darüber sprach.
„Stimmt ja. Ihr kennt ja unsere Geschichte... eigentlich habe ich gar keinen Bock mehr hier zu sein! Ich hasse es hier, diese Luft.. diese Geräusche.. und wegen dem über was man rumheult! Ihr alle habt wohl noch nie gelitten..."
Hinata wusste worauf Kageyama anspielte.
Es war letzten Freitag gewesen, kurz vor Schulschluss. Eine Klassenkameradin hatte sich darüber aufgeregt auf ihren jüngeren Bruder aufzupassen. Und dann hatte sie auch noch angefangen zu heulen, weil ihr Fingernagel abgebrochen war... okay, besser gesagt eingerissen.
Kageyama hatte aber beide Situationen nicht so recht verstanden.
Es war doch normal auf seine jüngeren Geschwister aufzupassen. Sie zu lieben und zu beschützen. Und so ein dämlicher Fingernägel wächst nach!
„Ihr habt solche Luxusprobleme! Ihr habt nichtmal Respekt vor älteren!... obwohl.. deine Familie schon etwas." Er lenkte ein.
„Menschen sind nunmal so. Wir sind gierige Wesen... und viele sind faul geworden und wollen nur noch den einfachen Weg gehen."
„Warum? Erkläre es mir Shōyō. Wo sind die starken Menschen hin?"
„Tobio ich glaube wir kommen grade auf ein anderes Thema. Interessiert es dich wirklich so sehr warum Menschen so verweichlicht sind."
„Ja! Sonst würde ich nicht fragen! Idiot!... die einzigen die noch stark sind, seid ihr Jäger. Aber das liegt an eurer Erziehung."
„Und Erziehung ist das Schlüsselwort. Wir Kinder sind der Meinung das unsere Eltern uns nicht verstehen und... dann werden wir aufmüpfig.. machen Unfug.. hassen alles und jeden.. und hören auf zu reden. Die einen flüchten dann in die Arbeit und sie froh wenn sie zur Schule gehen.. andere betrinken sich und nehmen Drogen um die Probleme zu vergessen... also..." Hinata verstummte.
„Du hast Erfahrung damit?"
„Ja."
„Was stört dich an deinem Leben? Das jagen?"
„Nein."
„Was dann?..."
„Egal. Also.. deine Mission ist es zu wissen wo Jäger sind, wie viele es sind und wie stark. Um uns dann hinterhältig zu Töten. Oder?"
„Stimmt genau." Der Vampir sah auf seine Hände. Noch immer hielt er die Fußknöchel fest. Er zog seine Finger zurück, welche mit Blut besprenkelt waren und leckte diese ab.
„Und du hast es nicht gemacht weil wegen dem Blut was in uns fließt. Sonst hättest du nichts mehr."
„Wieder richtig. Ich habe noch nie so lange so gutes Blut gehabt. Also... du weißt meine Sache. Jetzt sag was los ist. Und sag mir was für ein Problem du hast."
„Mein Problem ist egal, ich sage dir nicht warum es mir scheiße ging." Shōyō stellte sich auf stur. „Aber ich antworte.. was abgesprochen war..."
Der Jäger zog seine Beine zu sich. Nervös fummelte er an seinen Finger. Es sind nur sechs Worte. Mehr nicht. Du bekommst das hin Shōyō. Am Ende wird er Viellicht sogar nichts mehr von dir wollen... Seine Haltung erstarrte. Aber genau davor habe ich Angst. Das er mich nicht mehr will. Er will mich ja nicht mal richtig, er will nur mein Blut!...

Kageyama kam in Versuchung seine Gedanken zu lesen, aber er hielt sich im Zaun. Nein, ermahnte er sich selbst. Er muss sich sammeln. Wenn er muss dann muss er es. Ist okay. Glaube ich mal? Jedoch konnte der Vampir nicht anders als zu grimmig schauen.
Seine Gesichtszüge änderten sich aber in etwas was sprachlose und überrumpelte Augen waren.

„Ich bin schwul. Ich liebe dich."

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Feedback please. Handlungswünsche?
Wisst ihr worauf ich grade übelst Lust habe.
Noch ein Spinn-Off zur „Blutigen Küsse" zu machen.
KuroKen und KageHina können ja unabhängig von einander gelesen werden.
Aber die Liebe @SeijuroAkashi090703
erwähnte mal was von AsaNoya.. und Noya haben wir ja als Wolf schon hier vertreten. *grinst und nippt von ihrem Kaffee

Blutiger SchwurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt