Difficult Love (AoT // Levi Story)

Kapitel 5

Früh am Morgen... Die Pferde grasten auf den Wiesen, die Vögel zwitscherten und die Sonne schien hell am Himmel.

Die schönste Zeit des Tages... Ruhe und Frieden...

„Hinata Shinotori! Kommandant Erwin erwünscht ein dringendes Gespräch mit dir!".

Ein leiser Seufzer entfuhr meinen Lippen. Ruhe und Frieden... Wo war das noch gleich?

Vor der Tür stehend klopfte ich zögerlich und trat hinein, als ich das Zeichen bekam.

„Hinata, wie schön. Komm her, wir haben etwas wichtiges zu besprechen. Du kannst dir sicherlich denken worum es geht, oder?".

Mit schweren Schritten näherte ich mich dem Schreibtisch, wohinter er saß und blieb direkt davor stehen. Stramm gestanden, selbstverständlich.

Moment. Wieso zum Teufel sind Hanji und Levi auch hier?? Und wieso glotzt er mich die ganze Zeit so an, als würde es ihn interessieren was ich denke?

„Nein, Sir. Ich befürchte es ist mir entgangen...", antwortete ich und sah Erwin fraglich an.

Mit einen kurzen Blickwechsel zu Levi drehte Erwin sein Kopf wieder zu mir und schien nachdenklich. „Es geht um den gestrigen Vorfall bezüglich Ihnen und dem Hauptgefreiten Levi. Mir ist von mehreren Quellen berichtet worden, dass Sie auffallend und beleidigend waren und im allgemeinen einfach ein unverantwortliches Verhalten an den Tag gelegt haben... Im Königshaus kann dies mit dem Tode bestraft werden.... Aber Fakt ist, wir befinden uns nicht im Königshaus. Deshalb möchte ich von dir gerne wissen, was der Anlass für dieses Verhalten war und dementsprechend die Konsequenzen daraus ziehen.".

Schnell schluckte ich den dicken Kloß, welcher sich in meinem Hals angesammelt hatte, herunter und spielte nervös mit den Fingern.

Levi hatte mich also verraten... Oder Hanji...? Ach egal. Das spielt doch eh keine Rolle mehr.

„Kommandant Erwin, ich möchte nichts abstreiten. Ich kann Ihre Verärgerung bezüglich meines Verhaltens absolut nachvollziehen und ich bedaure, dass ich mich hab von meinen emotionalen Gefühlen bezüglich des Hauptgefreiten so kontrollieren lassen.. Es war nicht meine Absicht ihn oder irgendjemand anderen mit meinen Worten zu verletzen, oder zu hintergehen. Der gestrige Tag war sehr verwirrend und Nerv-aufreißend für mich, Sir. Es wird nicht noch einmal vorkommen, das verspreche ich. Mein Fokus liegt nur noch auf der Mission, dem Volk und den Titanen.".

Die Augen starr nach vorne gerichtet, konnte ich die Blicke der anderen deutlich auf mir spüren, was mir Gänsehaut bereitete. Besonders Levi wollte nicht von mir ablassen, was die Situation nur noch unerträglicher für mich machte.

„...Hauptgefreiter, ich möchte mich persönlich bei Ihnen und all den anderen entschuldigen. Mein Verhalten war unprofessionell und kindisch. Ich werde dafür sorgen, dass das nie wieder vorkommt, egal was auch in mir vorgeht.", sprach ich und verbeugte mich kurz halb vor Levi, welcher nun ruhig in seinem Sessel saß und an seiner Tasse Tee nippte.

„Was für ein Kindertheater.", meinte er plötzlich. „Sei ehrlich Hinata. Hast du dir diese Entschuldigung gerade ausgedacht? Ich verstehe nicht wieso Hanji so ein Wind darum gemacht hat gestern. Ich finde es gut, dass du endlich mal gesagt hast was du sagen wolltest. Schließlich sollte jeder mal die Gelegenheit dazu bekommen. Du bist jung. Kommt vor. Machen wir uns nichts vor, es wird noch öfters passieren, auch wenn du für jedes Mal die Konsequenzen und Bestrafungen dafür tragen wirst.", meinte er mit einem gelassenen Ton, welcher mir schon fast Angst einjagte.

„Nun gut. Du hast gehört Hinata. Wir werden dir diesen Ausfall verzeihen. Trotzdem möchte ich, dass ihr beide eure privaten Probleme endlich aus der Welt und vor allen Dingen vor den Missionen wegschafft. Deshalb wirst du Levi für den Rest der Woche als Bestrafung nach dem Training zur Hand gehen und ihm bei seinen Aufgaben helfen. Zudem will ich, dass ihr zwei noch heute nach Bezirk Trost reitet und Informationen über Familie Reeves sammelt. Soviel wie geht. Er ist einer der mächtigsten Handelspartner innerhalb der Mauern und ihn auf unserer Seite zu haben, würde uns enorm helfen. Seid vorsichtig. Er könnte Wachen haben. Bis Anbruch der Dunkelheit will ich, dass ihr wieder zurück seid, verstanden?", meinte Erwin mit festen Ton, woraufhin ich salutierend den Raum verließ.